Beschwerde lesen

Am 27. Oktober stand ein Herr vor meiner Tür und behauptete im Auftrag von Vodafone zu kommen und nach meiner Anschlussdose und deren Aktualität schauen zu müssen, weil irgendwas mit Leitungen erneuert werden soll. An jenem Tag war ich nicht fit, hatte wenig und schlecht geschlafen und wollte mich just in dem Moment, als er klingelte, hinlegen. Ich ließ ihn mit den Gedanken: "Was soll's, ich bring das schnell hinter mich und habe dann gleich wieder meine Ruhe! ", ein. Irgendwann begann er jedoch von einem Kundenangebot von Vodafone zu sprechen - er redet generell sehr viel und überflutete mich regelrecht mit Worten - der darin bestünde, dass Vodafone im Auftrag seiner Kunden den günstigsten Stromanbieter ermitteln, seinen Kunden diesen mitteilen und wenn der Wunsch seitens des Kunden bestünde, dann einen Vertragsabschluss organisieren würde. So jedenfalls habe ich es verstanden. Er redete wie gesagt sehr viel, war dabei sehr freundlich, man könnte auch sagen charmant, erzählt auch privat von sich und unterhielt sich mit mir über Gott und die Welt. Man könnte wohl behaupten, dass ich mich blenden lassen habe. Ich ließ mich also bequatschen, ihm meinen aktuellen Stromanbieter zu nennen und eine Jahresabrechnung zu zeigen. Die Zählernummer trug er in ein Formular ein, dass ich anschließend unterschreiben sollte. In all der Zeit ging ich davon aus, dass er diese bräuchte - sowohl die Zählernummer, als auch meine Unterschrift - um diese Daten zur Ermittlung eines Angebots zu verwenden. Ich verstand ihn so, dass ich nach einem Anruf von Vodafone - zur Versicherung meines Interesses - zu einem entsprechenden Angebot Unterlagen per Post erhalten würde und wenn mir dieses Angebot zu sagen würde, dann meine entgültige Unterschrift für einen Vertragsabschluss leisten könne, wenn ich denn wollte. Ich unterschrieb. War mir dabei jedoch nicht im Klaren, dass er mir die Unterlagen geschickt unterschob und weiterhin mit großen Reden ablenkte. Da ich von ihm nichts erhielt (Kein Durchschlag, kein Duplikat, .) und meine Fragen, ob ich da noch was Schriftliches erhalten würde, um es mir somit nochmal genau anschauen zu könne, sowohl von ihm, als auch vom (angeblichen) Vodafone-Mitarbeiter am Telefon bejaht wurden, habe ich mir nicht weiter Gedanken gemacht. Das war ein Fehler! Leider kam ich auch nicht auf den Gedanken mir von den unterschriebenen Unterlagen eine Ausfertigung für meine Unterlagen geben zu lassen.
Zwischen dem Besuch von dem Herrn und dem ersten Schreiben von primastrom verging eine ganze Zeit (genau 15 Tage). Somit war eine offizielle Widerrufsfrist - was für ein Zufall - verstrichen. Dieses erste Schreiben, verstand ich jedenfalls als das Angebot, auf das ich bis dahin gewartet hatte, denn auf den weiteren Seiten konnte ich in einem zweifach ausgefertigten Formular meine Unterschrift für - wie ich nun weiß - weitere 24 Monate Vertragslaufzeit, geben. Ich ignorierte es. Dann kam ein zweites Schreiben, mit der Mitteilung, dass ich ab 01.01.2021 dann mit ihrem Strom beliefert werde. Der Schrecken war groß!
Nun gehe ich natürlich gegen die ganze Sache vor. Es ist inakzeptabel! Die Verbraucherzentrale ist informiert und eingeschaltet.
Durch ein kürzlich geführtes Telefonat mit einem (echten) Vodafone-Mitarbeiter und auch schon durch vorherige Internet-Recherchen, habe ich erfahren, dass Vodafone diese "Dienste" überhaupt nicht anbietet! Ich wurde also ganz klar getäuscht, denn nur so konnte sich der Herr überhaupt Zutritt verschaffen. Die Masche ist klar, erstmal das Vertrauen gewinnen und dann mit viel Gerede in die Irre führen. Das weiß ich jetzt!

Auch die Art, wie ich behandelt wurde, als ich versuchte das Anliegen telefonisch, sowohl mit primastrom als auch der Vertretungsfirma zu klären, ist inaktzeptabel! Allein aus deswegen kann und will ich das nicht hinnehmen und bin bereit auch rechtlich dagegen vor zu gehen. Da z. B. meine IBAN ohne mein Wissen nachträglich in das Formular eingefügt wurde - entnommen wurde diese aus meiner Jahresabrechnung, die man offensichtlich heimlich abfotografiert hat - haben wir hier einen klaren Straftatbestand. Gerne gebe ich das zur Anzeige.

Ich kann versichern, dass ich - sollte man meinem Wunsch nicht entsprechen und den Vertrag mit sofortiger Wirkung auflösen - bereit bin, weitere erforderliche Schritte einzuleiten.