DHL Express Germany GmbH (Bonn)
DHL erpresst mich mit Zoll
Bestell-/Kundennummer: Reklamationsnummer: 10736379
Ich habe mir von einem chinesischen Unternehmen Platinen nach meinem Entwurf fertigen lassen und Muster bestellt. Warenwert gesamt (Produkt + Versand) 30 USD, also rund 25 Euro.
Alles wurde korrekt auf der Rechnung ausgewiesen. Diese Sendung wurde am 31.12.2020 von DHL Express übernommen. Am 02.01 bekam ich eine SMS, dass ich Zollgebühren an DHL in Höhe von rund 37 Euro zahlen soll - ohne jede Aufschlüsselung. Erst auf Nachfrage bekam ich eine Rechnung: 22 Euro Zoll, 15 Euro Auslagepauschale von DHL.
DHL hat einen Phantasiebetrag in meinem Namen beim Zoll deklariert, obwohl eine korrekte Rechnung beilag. Deklariert wurden von DHL ein Warenwert von 110 Euro.
Ein Ansprechpartner war nur via E-Mail zu erreichen und nur Mo-Fr. Am Montag dem 04.01 wurde die Sendung zugestellt und der Bote wollte die Sendung nur gegen Zahlung aushändigen. Da ich die Zahlung verweigerte, ging er wieder mit meiner Sendung.
Am 05.01 gab es dasselbe Spiel. Man erreicht niemanden, auf schriftliche Anfragen wird Tage später reagiert und dann geht keiner auf das Problem ein. Ich habe bis heute meine Express-Sendung nicht, weil DHL sie als Druckmittel verwendet um ihre falsche Rechnung zu durchzusetzen.
Ich habe mittlerweile von DHL Sachen gehört wie "wir können das nicht korrigieren" und "Muster können nicht von Privatpersonen angemeldet werden". Das Beste war ein Schreiben auf DHL Briefpapier auf meine Frage wie sie gedenken weiterzumachen: "wenn sie die Sendung nicht angenommen haben, haben Sie die angefallenen Abgaben nicht bezahlt und müssen diese auch nicht bezahlen"!
Anscheinend wären keine Zollgebühren bei der Sendung angefallen. Damit ist bei DHL aber kein Geld verdient, also wird der Warenwert bei der Deklaration erhöht, um neben den Zollgebühren die eigene Pauschale kassieren zu können.
Parallel habe ich vom selben Hersteller Platinen mit höherem Wert bestellt, Versand über die chinesische Post, die Platinen sind da und die Zollgebühren lagen bei korrekten 14 Euro.
Ergo: Wenn du etwas schnell braucht, nimm lieber einen Esel als Express.
nicht gut, was DHL da gemacht hat.
Aber ich frage mich gerade eines: Bei ihrer parallelen Bestellung wurde Ihren Angaben zufolge über die chinesische Post versendet.
Aber das ist ab der deutschen Grenze doch sowieso wieder in den Händen des "gelben Riesen"? Warum macht das da zolltechnisch in der Abwicklung einen Unterschied? Weil die deutsche Post erst NACH der Verzollung die Sendung zur Weiterbeförderung übernimmt?
zu Ihrer Frage:
Diese Sendung wurde von DHL Express GmbH beim Zoll deklariert. Wird eine Sendung über die z. B. chinesische Post transportiert übernimmt die deutsche Post (also DHL, nicht DHL Express GmbH) die Vorführung beim Zoll.
Werden dann Zollabgaben fällig, nimmt DHL dafür 6 Euro Gebühr. Ist die Sendung nicht eindeutig bzgl. Verzollung, wird sie an das nächste Hauptzollamt weitergeleitet und man kann vor Ort mit dem Zoll die Angelegenheit klären.
Ein kleines Update nach einem Monat:
Die Sendung ist immer noch in der Gewalt von DHL Express. Letzte Woche hat sich ein namenloser Mitarbeiter von DHL bei mir gemeldet und mich gefragt, was jetzt mit der Sendung passieren soll, wo ich ja zweimal die Annahme verweigert habe. Ich habe ihm geantwortet, dass ich nicht die Annahme verweigere, sondern die Zahlung. Er wollte ein weiteres Ticket aufmachen - that's it.
Hat dir eh selbst den zu hohen Warenwert deklariert? Oder war es nicht viel mehr der Zoll der diesen Warenwert der Verzollung zu Grunde liegt? DHL wird hier im Auftrag des Kunden tätig. Die eigentliche Zollabwicklung liegt aber natürlich in Händen des Zolls.
auch ich habe schon öfters in meinem Leben Sendungen bekommen, die verzollt worden. Bis auf eine Ausnahme waren all diese Verzollungen fehlerhaft. Nach erfolgtem Einspruch beim zuständigen Hauptzollamt bekam ich in allen Fällen die entrichtete Einfuhrumsatzsteuer zurückerstattet. Tatsächlicher Zoll viel in meinen Fällen bisher noch nicht an.
Meine bisherigen Erfahrungen waren jedenfalls, dass die Zollbeamten, die die Verzollung durchführten, oft schon an den einfachsten Aufgaben scheiterten und die Sendung falsch verzollten. Das könnte in ihrem Fall auch passiert sein. Dann wäre dies kein Fehler von DHL.
Die einfachste Lösung ist folgende: Nehmen sie die Sendung an. Bezahlen sie den geforderten Betrag. Anschließend erheben sie Einspruch beim zuständigen Hauptzollamt.
Natürlich übernimmt der Zoll die Verzollung selbst, aber nicht mehr. Er berechnet nur das, was ihm vorgelegt wird.
Vielleicht fragt er nochmal nach, wenn ihm die Sendung komisch vorkommt, aber selbst wird er den Wert nicht derart nach oben ändern.
Die Sendung hatte Begleitdokumente: Die korrekte Rechnung war beigefügt.
DHL Express nimmt üblicherweise die Rechnung und deklariert die Summe beim Zoll.
In diesem Fall schien DHL Express wohl die Summe auf der Rechnung zu niedrig. Sie haben auf die Rechnung nochmal den Betrag draufgeschlagen, den der Transport üblicherweise kostet (und zwar rund 80 Euro).
Mir liegt die Kopie der Begleitdokumente und der Zolldeklaration vor. Zusätzlich hat dies der chinesische Versender bestätigt nach einem Gespräch mit DHL Express in China.
Natürlich hätte ich die Sendung annehmen können und mich nachher um die Erstattung kümmern können. Dann hab ich aber die Rennerei. Zusätzlich ist DHL Express jetzt schon nicht zu erreichen. Wenn ich die Verzollung mit dem Zoll nach drei Monaten geklärt hätte, hätte ich immer noch nicht die Zusatzgebühren von DHL Express zurück. Man kann sich vorstellen, wie bemüht DHL Express ist, wenn sie das Geld erst einmal haben. Mir gegenüber haben sie nicht einmal eingeräumt, dass sie eigenmächtig Transportkosten drauf geschlagen haben, geschweige denn, dass sie es korrigieren wollten.
Der Kunde braucht ja die Sendung und dann bezahlt er halt. Nur ein Bruchteil der Empfänger kümmert sich im Anschluss um Erstattung, die DHL Express aus gutem Grund besonders einfach gestaltet.
Ich frage Sie: Warum gibt mir DHL Express nicht einfach die Sendung und klärt das Finanzielle im Anschluss? Wahrscheinlich weil sie dann kein Druckmittel mehr haben.
Spediteure dürfen das Transportgut als Pfand gemäß HGB §440 einbehalten, allerdings nur, wenn die (finanzielle) Forderung unbestritten ist. Z.B. ein Umzugsunternehmen wurde beauftragt und jetzt kann man nicht mehr zahlen. Dass das Umzugsunternehmen Geld für den Transport bekommt ist unbestritten. In meinem Fall bestreite ich jedoch die Forderung von DHL Express, weshalb sie meine Sendung zu Unrecht als Pfand einbehalten.
Zwischenstand der Geschichte:
- DHL Express hat sich bisher nicht mehr gemeldet.
- Der Versender hat mittlerweile DHL Express alle Dokumente noch einmal zur Verfügung gestellt.
- Ich habe mittlerweile Anzeige erstattet gegen DHL Express, die Sendung abgeschrieben und eine neue Sendung geordert - diesmal versendet über die China Air Mail. Der Versand hat nur die Hälfte gekostet und ich bin mir sicher, dass ich schneller, billiger und stressfreier in den Besitz der Sendung komme.
Letztlich muss jeder selbst entscheiden, wie viel Aufwand er sich mit der Sache macht. Ihre Vorgehensweise halte ich persönlich für extremst aufwändig. Sie müssen mit dem ursprünglichen Lieferrannten verhandeln, dieser muss tätig werden und sie warten erneut gegebenenfalls viele Wochen auf eine neue Sendung. Die überhöhten Zollgebühren zu bezahlen und sie sich nachträglich wieder zu holen, erscheint mir doch als deutlich komfortabler. Aber natürlich das muss jeder selbst entscheiden.
Gemäß Zollvorgaben dürfen nur tatsächlich entstandene Transportkosten auf den Zollwert aufgeschlagen werden. Das pauschale Aufschlagen ist also rechtswidrig - bringt aber DHL natürlich keine Extraeinnahmen.