Beschwerde lesen

Gegen Ende Dezember 2020 klingelte bei mir ein Vertreter von primastrom, der sich fälschlicherweise als Vertreter der EnBw ausgab.

Er wollte sich angeblich die Kabeldose anschauen, ob diese schon auf dem neusten Stand ist. Als er das erledigt hatte, erzählte er mir etwas von einem Bonus, den ich mir noch auszahlen lassen könne. Er rief angeblich die EnBw an, und der Herr am anderen Ende der Leitung bestätigte, dass es die Möglichkeit für mich gäbe, mir diesen Bonus auszahlen zu lassen. Der falsche Vertreter schaute sich daraufhin meine Unterlagen an und meinte, dass er für mich einen besseren Tarif finden könne. Den Auftrag zu diesem Vergleich unterschrieb ich ihm. Leider war dieser „Auftrag“ ein versteckter Vertragsabschluss, zu dem ich unwissentlich meine Zustimmung gab.
Auf mehrmalige Nachfrage meinerseits hatte mir der Vertreter allerdings versichert, dass es sich nicht um einen Vertrag, sondern nur um eine Beauftragung für diesen Tarifvergleich handele. Er täuschte mich also absichtlich. Dieser Vertreter meldete sich dann auch nie wieder bei mir, obwohl er mir sagte, dass sich bald jemand für ein neues Angebot melden würde.

Im Januar erhielt ich dann überraschend keine Vertragsunterlagen, sondern gleich ein Willkommensschreiben von primastrom ohne Widerrufsbelehrung. Ich reichte trotzdem direkt Widerspruch ein, da ich an diesem Tag erst erfuhr, dass ich einen unwissentlichen Vertrag unterschrieben hatte. Der Widerruf wurde abgelehnt mit der Begründung, dass ich den Vertrag ja unterschrieben hätte. Ich wusste aber zu keiner Zeit etwas von diesem Vertrag!

Zudem hat primastrom mir zwei verschiedene Kundennummern gegeben, was zusätzlich verwirrend ist. Der Vertrag ist aus meiner Sicht aus mehreren Gründen nicht gültig:

• Der Vertreter machte falsche Angaben zu seiner Person (war gar kein Vertreter der EnBw sondern in Wirklichkeit von primastrom), wodurch er mich täuschte.
• Auf mehrmalige Nachfrage versicherte er mir, dass es sich nicht um einen neuen Vertragsabschluss sondern nur um eine Einwilligung zum Tarifvergleich handele.
• Der Vertreter gab mir keine Zeit die Dokumente durchzulesen, da er unter „Zeitdruck“ stand.
• Mir wurden keinerlei Dokumente, weder ein Vertragsdokument noch eine Widerrufbelehrung ausgehändigt, was es mir unmöglich machte, den untergejubelten Vertrag fristgerecht zu widerrufen, da ich ja nicht wusste, dass ich einen Vertrag abgeschlossen hatte.

Die Widerrufsfrist beträgt 14 Tage und beginnt mit der ordnungsgemäßen Belehrung des Verbrauchers über sein Widerrufsrecht. Ohne ordnungsgemäße Belehrung erlischt das Widerrufsrecht spätestens 12 Monate plus 14 Tage nach Vertragsschluss (§ 356 e BGB).

Daher hat dieser Gas- und Stromvertrag keine Rechtsgültigkeit. Ich fordere Primastrom auf, die unwissentlich abgeschlossenen Verträge mit den Kundennummern (3330136989 und 7890326853), welche davon jetzt die richtige ist, weiß ich nicht, unverzüglich zu stornieren, und mir eine Bestätigung der Stornierung zukommen zu lassen.