Durch primastrom gelöste Beschwerde. | 189 Views | 05.02.2021 | 11:53 Uhr
geschrieben von Victor Indus

primastrom GmbH (Berlin)

Unredlicher Vertrag mit primastrom durch Täuschung

Bestell-/Kundennummer: 7890317001

Primastrom und PEM Marketing machen gemeinsame Sache um durch arglistige Täuschung Energieversorgerverträge unterzuschieben

Am 21.11.2020 wurden ich und meine Frau Opfer eines Haustürgeschäftes, bei dem uns unter falschem Vorwand ein Vertrag bei der primastrom GmbH untergeschoben wurde und unklar ist, ob nicht sogar noch weitere Schäden entstehen könnten.

SCHLAGWORTE

Der Vertreter überraschte uns regelrecht an diesem Samstag. Generell drückte er sich sehr schwammig aus, für wen er eigentlich arbeitet. Zunächst klang es so, als hätte er mit Vodafone zu tun, da er sich auch nach der Geschwindigkeit unserer Internetleitung erkundigte und im Auftrag von Vodafone käme, um sicherzugehen, dass wir bereits die schnellste Leitung haben. Er muss also die Kundendaten meiner Frau gehabt haben, um so gezielt zu uns zu kommen. Relativ schnell kam er aber auf das Thema Strom zu sprechen. Er könne uns einen Service anbieten, solange wir Kunde bei Vodafone sind, indem er (bzw. seine Agentur, mehr dazu gleich) für uns das Suchen nach dem günstigsten Stromanbieter übernimmt und uns Angebote zukommen lässt, in denen er uns zusätzlich auf den Grundpreis Rabatt gibt. Wir könnten uns dann immer noch entscheiden, ob wir das Angebot annehmen möchten oder nicht. Da Unser Vodafone-Vertrag eigentlich schon gekündigt ist und nur noch eine Restlaufzeit hat, machte ich ihn darauf aufmerksam, dass wir sowieso so gut wie keine Kunden mehr sind. Laut seiner Aussage wäre das egal, weil Vodafone alle Leitungen in unserem Bereich aufgekauft hätte und er uns den Service weiter anbieten könne, dazu telefonierte er auch mit einem seiner Kollegen, nachdem er die Kundennummer meiner Frau erfragt hatte (ziemlich sicher hat er aber nicht bei Vodafone angerufen, mehr dazu unten).

Normalerweise sind weder meine Frau noch ich Menschen, die sich auf solche Angebote einlassen, doch irgendwie hat es der Vertreter durch seine Freundlichkeit (wenn auch ein wenig aufdringlich, er wollte direkt unsere letzte Jahresrechnung des aktuellen Stromanbieters sowie unsere Vorauszahlung sehen) und ständiges Zureden geschafft, auch meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. An sich hörte sich sein Vorschlag auch vernünftig an, ich wollte dem also eine Chance geben. Zwischenzeitlich telefonierte meine Frau noch mit Vodafone, wo man ihr sagte, dass Vodafone selbst zwar keinen Strom anbietet, es sich aber um einen Freelancer handeln könnte, der solche Konditionen eventuell aushandeln kann.

Überrumpelt wie ich war, zeigte ich dem Vertreter also alles, auch unseren Stromzähler. Ich gab meine Bankverbindung an, die für eine Prämie nötig wäre und setzte arglos meine Unterschriften. Unterlagen bekam ich keine in die Hand. Retrospektiv betrachtet fällt mir auch auf, wie der Vertreter mich gezielt in ein Privatgespräch verwickelt hat, als er seine Formulare ausfüllte und am Ende unauffällig ein Blatt zur Hilfe nahm, um diese abzudecken, während ich unterschreibe. So wollte er vermutlich sicherstellen, dass ich keinen Verdacht schöpfe.

Zunächst einmal würde er E.ON, unseren bisherigen Stromanbieter kontaktieren, der sich dann entsprechend bei mir melden würde, sollten sich die Konditionen aushandeln lassen. Auch sonst würde ich alles noch einmal per Post erhalten. Es würde sich zudem am nächsten Tag noch ein Kollege von ihm melden, um einen Datenabgleich mit mir zu machen, damit alles seine Richtigkeit hat. Ich glaubte ihm das auch noch alles und ließ ihn davonziehen. Das Einzige, was ich von ihm hatte, war eine Telefonnummer.

Tatsächlich bekam ich dann am folgenden Montag (23.12.2020) einen Anruf von seinem Kollegen, eine Karlsruher Nummer. Dieser machte mit mir den Datenabgleich. Da mir doch ein wenig die Zweifel kamen, fragte ich den Mann, was ich denn tun müsse, sollten wir doch kein Interesse mehr an diesem Service haben. Auch dieser Herr erzählte mir, dass sie für uns nur Angebote suchen und wir uns immer noch für oder gegen diese entscheiden könnten. Es würde sich nicht um einen festen Vertrag handeln. Er stellte noch einmal sicher, dass ich die Nummer des Vertreters habe und wir verabschiedeten uns.

Dann passierte sehr lange Zeit gar nichts. Das erste, was ich bekam, war ein Begrüßungsschreiben von der primastrom GmbH (7.12.2020), das für mich eher so aussah, als hätte ich einen Vertrag abgeschlossen und nicht, als würden sie mir ein Angebot machen, lange nach Ablauf einer möglichen Widerrufsfrist. Der Vertreter reagierte selbstverständlich nicht auf meinen Anruf und meine Nachricht. Ich kontaktierte also primastrom, um zu erfahren, was eigentlich vorgeht. Die primastrom GmbH antwortete mir einige Tage später, ich hätte einen Auftrag erteilt, auf dessen Basis der Vertrag zustande kam. Da ich innerhalb der Frist (Ablauf interessanterweise genau einen Tag vor dem Begrüßungsschreiben) keinen Widerruf zu vermelden hatte, sei der Tarif fest für mich eingerichtet worden. Im Anhang war zudem eine Kopie des Formulars, das ich unterschrieben hatte, tatsächlich ein Vertrag bei primastrom, nicht bei irgendeiner Agentur oder sonst wem. Während des ganzen Gesprächs am 21.11.2020 hat der Vertreter mit keiner Silbe die primastrom GmbH erwähnt, geschweige denn dass ich ihr oder sonst irgendeinem Stromanbieter einen Auftrag erteile. Er hat mich massiv getäuscht und zu sorglosen Unterschriften verleitet. Im Vertrag finden sich äußerst bedenkliche Klauseln, mit denen er sich abgesichert und mir jede Beweislast genommen hat. Meine Recherche bestätigt, dass diese Klauseln nicht zulässig sind und primastrom deren Nutzung bereits gerichtlich untersagt wurde.

Noch am selben Abend rief meine Frau beim Vertreter an und erreichte ihn auch. Er erzählte meiner Frau und mir die alte Leier vom Service seiner Agentur. Aufgebracht wie wir waren, wurden wir schnell laut und drohten mit einer Anzeige, worauf er schnell unfreundlich wurde und auflegte. Auch beim Kollegen, der mit mir den Datenabgleich machte, das gleiche Spiel. Wie hätte ich den Vertrag unterschreiben können, ohne ihn zu lesen, er wurde ungehalten und legte auf.

Nach kurzer Recherche mithilfe sozialer Netzwerke fanden wir den Vertreter ohne Schwierigkeiten auf Facebook, sein Arbeitgeber ist wohl die PEM Marketing GmbH & Co. KG in Karlsruhe. Die Dienstleistungsbeschreibung der Agentur deckt sich mit dem, was er uns ursprünglich erzählt hatte.

Am 17.12.2020 erhielt ich eine Kündigungsbestätigung von E.ON. Ich kontaktierte den Anbieter sofort, um den Irrtum aufzuklären. Die Dame am Telefon sagte mir, dass eine Widerrufsfrist eigentlich erst dann beginnt, wenn ich in irgendeiner Form eine Auftragsbestätigung habe, in diesem Falle das Begrüßungsschreiben der primastrom GmbH. Auch dieses käme eigentlich zu früh (enthält zudem keine AGBs und Widerrufsbelehrung), ein Anbieterwechsel bräuchte seine Zeit und auch der Netzbetreiber müsse sein Okay geben. Unser E.ON-Vertrag läuft noch bis September 2021.

Ich verfasste also schnell noch mit einer Vorlage der Verbraucherzentrale einen Widerruf und antwortete der primastrom GmbH auf ihre letzte Mail, in der ich sie unter anderem auf die unzulässigen Klauseln aufmerksam machte. Auf diesen erhielt ich wieder nur eine vorgefertigte Antwort, die kein bisschen auf meine Situation einging. Wieder nur ein Verweis auf die verstrichene Widerrufsfrist und den "Vertrag" (keine Widerrufsbelehrung, keine AGBs), den ich ja selbst unterschrieben hätte.

Es folgte ein weiterer Widerruf, in dem ich den Vertrag hilfsweise zusätzlich wegen arglistiger Täuschung gemäß § 123 BGB anfechte. Außerdem erklärte ich auch vorsorglich die Anfechtung wegen Irrtums über den Inhalt der abgegebenen Willenserklärungen. Zudem verwies ich auf die gesetzlich vorgeschriebene Textform, die für eine Vollmacht zur Kündigung des Altvertrages erforderlich ist (§ 312 h BGB). Ebenso kündigte ich an, mich an die Schlichtungsstelle Energie zu wenden, sollte ich keine oder keine positive Antwort erhalten.

Nach diesem Widerruf hörte ich von primastrom absolut nichts mehr, mittlerweile schon über einen Monat lang. Da ich so etwas nicht mit mir machen lasse, wurde die Schlichtungsstelle Energie nun eingeschaltet, zudem habe ich Strafanzeige gegen den Vertreter der PEM Marketing GmbH erstattet (Sonstige weitere Betrugsarten gemäß § 263 StGB). Der Verbraucherzentrale ist informiert und prüft derweil auch ein Abmahnverfahren gegen primastrom.

Wenn man nach der Anzahl der Beschwerden hier geht, ist diese Vorgehensweise bei primastrom wohl gängige Praxis, trotz entsprechender Gerichtsurteile und ich bin nicht der einzige, dem das so passiert ist, die Fälle häufen sich immer weiter. Ich werde mich daher auch entsprechend in sozialen Medien äußern, negative Rezensionen verfassen sowie mich an die Presse wenden.

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Meine Forderung an primastrom GmbH: Sofortige Stornierung des angeblichen Energieversorgervertrages und Unterlassen zukünftiger Belästigung


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Kommentare und Trackbacks (1)


11.02.2021 | 18:00
von Victor Indus gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Heute, den 11.02.2021 erhielt ich um 13:08 eine E-Mail an mich und die Schlichtungsstelle Energie, in der primastrom mitteilt dass der Vertrag "aus Kulanz" rückabgewickelt wurde und der Tarif somit nicht aktiv wird.




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