Beschwerde lesen

Ich habe bei der HanseMerkur eine Hundepflichtversicherung abgeschlossen, weil die HanseMerkur gut bewertet wurde und damit geworben hat, auch Schäden, die durch Urinieren des Hundes entstehen, zu entschädigen.

Letztes Jahr hat meine Freundin, die selbst auch einen Hund hat, auf meinen Rüden aufgepasst. Mein Rüde hat dann an ihren teuren Vorhängen markiert. Die Urinflecken ließen sich auch in der Spezialreinigung nicht entfernen. Es müssen neue Vorhänge angeschafft werden. Kostenvoranschlag in Höhe von 3.840 EUR. Die HanseMerkur hat zunächst mit sehr viel Akribie den Sachverhalt ermittelt. Der Schadensverlauf wurde ausführlich geschildert. Meine Freundin reichte alle angeforderten Dokumente ein. Dann erschien ein Sachverständiger in ihrem Haus, der die Vorhänge begutachtete und eine Vielzahl von Fragen zum Schadenshergang stellte. Sodann hat die HanseMerkur die Reinigungskosten in Höhe von 248,-- EUR bezahlt. Damit sei der Schaden ausgeglichen, teilte mir die HanseMerkur mit.

Auf meine Erinnerung an den restlichen Schaden erhielt ich die Mitteilung, die HanseMerkur habe den Schadensfall missverstanden. Nach erneuter Prüfung teilte die HanseMerkur jetzt zu unserem großen Erstaunen mit, es läge keine Tierhalterhaftung vor. Meine Freundin hätte sich in ihrem eigenen Interesse der Tiergefahr ausgesetzt. Sie hätte die Pflicht gehabt, ihr Eigentum zu schützen. Konkrete Ausführungen zu einem möglichen Mitverschulden machte die HanseMerkur nicht.

Mit diesem Pauschalargument kann die HanseMerkur jede Schadensregulierung ablehnen: Wer den Schaden hat, ist selber schuld, weil er sich nicht ausreichend geschützt hat. Die entgegenstehende Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, dass die Tierhalterhaftung nur dann ausgeschlossen ist, wenn keinerlei eigene Energie des Tieres an dem Schaden mitgewirkt hat, hat die HanseMerkur vollständig ignoriert.

Ich fühle mich durch die Werbung der HanseMerkur in die Irre geleitet.