365 Views | 21.12.2021 | 18:06 Uhr
geschrieben von Stefan Schütze

TUI Deutschland GmbH (Hannover)

TUI Urlaub - schwerste Sicherheitsmängel, der Tod fährt mit

Bestell-/Kundennummer: Aktennummer: 19N13134415 / Buchungsnummer: 43651668

Schwerste Sicherheitsmängel in einem TUI Bus (defekte Sicherheitsgurte), es kam zu einem Unfall. Wir wurden von den Sitzen geschleudert und sind fast durch die Frontscheibe geflogen. TUI ist sich keiner Schuld bewusst.

Am Ankunftstag war kein Transferfahrer am Flughafen.

SCHLAGWORTE

Allerdings lag ein Klemmbrett mit unseren Daten an dem dortigen TUI Schalter offen herum, nur Personal war nicht da. Dank der Hilfe des Personals der umliegenden Schalter anderer Reiseveranstalter, welche im Gegensatz zum TUI Personal anwesend waren, konnte nach mehr als einer Stunde der TUI Fahrer gefunden werden. Er hatte im Auto geschlafen und vergessen, uns abzuholen. Einen Ausweis hatte er auch nicht. Es war schon ein sehr beunruhigendes Gefühl, wenn jemand aus einem Auto steigt, auf einen zugeht und sagt "kommen Sie mit", ohne sich zu legitimieren, vor allem mitten in der Nacht auf einem einsamen Parkplatz in der Türkei, auf dem unsere Daten ja stundenlang offen und für jeden zugänglich lagen. Es hätte auch kein TUI Mitarbeiter sein können.

Für diese Problematik erhielten wir eine Kompensation von 30,-- Euro. Ob dies angemessen ist für die dargelegten Umstände, sei erst einmal dahingestellt.

Das Zimmer, an sich ist funktionsfähig eingerichtet, es ist nichts defekt, Wasser läuft und die Balkontür öffnet sich, allerdings hierfür die Bezeichnung "Deluxe" zu vergeben ist alles andere als angebracht. Es handelt sich um ein abgewohntes Standardzimmer. Möbel und die karge Einrichtung sind deutlich über das Ende der Nutzungszeit. Das Bad ist so klein, dass die Badetür einem Nutzer des WC an den Kopf schlägt, wenn ein anderer Gast die Tür öffnet. Die gesamte Einrichtung wäre - sofern diese nicht abgenutzt wäre - für ein Standardzimmer im Jahre 2000 vollkommen in Ordnung gewesen. Allerdings nicht im Jahre 2019 und in keinem Fall unter der Bezeichnung Deluxe-Zimmer.

Uns wurde mitgeteilt, dass dies dem Hotel bewusst ist und daher im nächsten Monat eine Generalsanierung einsetze. Dies ist sicher notwendig, hilft uns in der Situation aber wenig. Die Kompensation für diesen Umstand sollte - laut Reisebetreuer - in den 30,-- Euro, die uns für die vergessene Abholung gewährt wurden, enthalten sein. Die Angemessenheit dessen zu beurteilen, überlasse ich anderen.

Bei einem unserer gebuchten Ausflüge gab es gleich mehrere erhebliche Mängel und Zwischenfälle. Am 12.11.2021 erfolgte mit TUI ein Ausflug zum Dorf Ormana. Die Reise wurde nicht von TUI durchgeführt, sondern von einem externen Anbieter. Dies war uns nicht bekannt. Unmittelbar nach dem Einsteigen in den Bus stellten wir fest, dass die Sicherheitsgurte defekt waren. Noch im Begriff zu versuchen, diese zu einer Funktion zu bringen, insbesondere da der Fahrer gerade mit 70-90 km/h durch die Innenstadt fuhr, kam es wenige Sekunden nach dem Einsteigen plötzlich zu einer Vollbremsung des Fahrzeugs mit anschließendem Verkehrsunfall.

Wir hatten einen Motorradfahrer überfahren bzw. dessen Motorrad. Das Motorrad war ein Totalschaden, der Fahrer hatte Schnittwunden an den Händen (ich habe mich kurz um den Motorradfahrer gekümmert) und unser Ausflugsbus hatte erhebliche Blechschäden im Bereich vorne rechts, inkl. ausgerissenem Scheinwerfer. Durch die Vollbremsung und anschließende Kollision und ohne funktionierende Sicherheitsgurte wurden wir von unseren Sitzen gegen die Vordersitze geschleudert und unsere Gegenstände flogen durch das gesamte Fahrzeug. Wir hatten einfach nur Glück, dass wir bereits gesessen haben, sonst wären wir durch das Fahrzeug geflogen, anstatt der Taschen und Rucksäcke:

Ebenfalls Glück hatten wir, dass es sich bei der überhöhten Geschwindigkeit bei dem Kollisionsgegenstand nur um ein Motorrad handelte und keinen LKW - in diesem Fall könnten wir jetzt wohl nicht mehr schreiben.

Nach kurzer Zeit entfernte sich übrigens der Fahrer unseres Busses wieder mit uns zum nächsten Treffpunkt, an welchem wir trotz der Unterbrechung als Erstes ankamen. Es gab also keinerlei Erfordernis, diese überhöhte Geschwindigkeit zu fahren.

Wir reklamierten die Vorgänge bei unserem Betreuer Cem. Dieser telefonierte mit der beauftragten Agentur. Anschließend teilte er mit, dass es kein Unfall war, nur ein Blechschaden am Auto, das sei kein Unfall in der Türkei. In Deutschland wird so etwas als schwerer Verkehrsunfall mit Blech- und Personenschaden eingestuft. In der Türkei scheinen andere Definitionen von Verkehrsunfall zu gelten oder diese werden hier sehr kreativ ausgelegt.

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Wir bekamen die Antwort, dass TUI hier nichts machen kann, da der Ausflug von einer externen Agentur durchgeführt wurde. Es wurde uns zugesichert, dass man uns seitens der Agentur eine Kompensation stellen würde. Dies ist bis jetzt - 4 Tage nach dem Ausflug und 14 Stunden vor Abreise - nicht erfolgt.

Als wir diesen Umstand der fehlenden Kompensation mit unserem Reisebetreuer besprechen wollten, war dieser zu den Sprechzeiten nicht anwesend im Hotel. Durch die Rezeption erfolgte dann eine Telefonverbindung, in dieser Cem mitteilte, dass er seit 2 Tagen nicht mehr für das Hotel zuständig sei (und es offenbar auch keinen Ersatz gebe). Er wolle aber noch einmal bei der Agentur nachfragen, könne aber hier nichts Verbindliches tun, da es, wie gesagt, eine externe Agentur sei. Des Weiteren ist jegliche Kompensation, wenige Stunden vor Heimflug in welcher Form sie auch immer geleistet wird, sofern es keine auch im Heimatland einsetzbare Geldleistung ist, kaum sinnvoll verwertbar für den Gast.

Liegenreservierung durch das Hotelpersonal für Stammgäste oder extra zahlende Gäste: Immer wieder stellten wir fest, dass die besten Liegen permanent mit Tüchern reserviert waren, obwohl niemand diese nutzte. Erst gegen Nachmittag kamen einige Gäste. Zufällig konnten wir ein interessantes Gespräch hören. Es kamen einige Gäste zu den "erste Reihe Liegen" und sofort kam der Strandaufseher zu den Gästen und teilte Ihnen in gutem Deutsch mit "Ich habe für euch hier 6 Liegen reserviert, ich hoffe die sind gut für euch." Anschließend bedankten sich die Gäste und gaben ein kleines Trinkgeld. Im weiteren Gespräch unter den Gästen ergab sich, dass es sich offenbar um Stammgäste handelte, die seit einigen Jahren immer wieder in das Hotel kommen.

Dieses Procedere - Gäste kommen, Strandbewacher kommt sofort an und präsentiert die für die Gäste reservierten Liegen und erhält ein kleines Trinkgeld - wiederholte sich mehrfach am Tage. Dies erklärte alsdann, warum bereits morgens alle Liegen nur mit Handtüchern reserviert waren, obwohl diese nicht genutzt wurden. Teils waren Liegen den ganzen Tag reserviert und konnten nicht genutzt werden, es kam aber auch keiner, um diese zu nutzen.

Offenbar verdient sich hier der Strandaufpasser ein kleines Nebeneinkommen, indem er die besten Liegen reserviert und dann gegen ein kleines Trinkgeld an die Stammgäste verkauft. Ungünstigerweise stehen diese Liegen dann grundlegend den restlichen Gästen nicht zur Verfügung. Das Liegenreservieren - obwohl offiziell vom Hotel verboten - erreicht hier somit ein ganz neues "Niveau". Dies habe ich so noch nie erlebt und möchte ich auch nicht wieder in einem Hotel erleben.

Das Gesamtbild des Urlaubes durch die genannten Punkte trübte sich erheblich. Insbesondere das grob fahrlässige Verhalten, TUI-Gäste einer realen Lebensgefahr durch nicht funktionierende Sicherheitsgurte bei einem Ausflug in Kombination mit erheblich überhöhter Geschwindigkeit auszusetzen, ist unentschuldbar.

Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis es hier zu einem Todesfall kommt - bei unserem Ausflug war es bereits kurz davor. Auch die unangemessenen oder sogar ausbleibenden Kompensationen, die eingestellte Betreuung vor Ort, die eingeschränkte Urlaubserfahrung durch Liegenreservierung durch Hotelpersonal stellt eine deutliche Einschränkung der zugesagten Leistung dar.

Gerne hätten wir einen angenehmen Urlaub ohne all diese Erfahrungen verbracht, dies wurde uns allerdings durch die vorgenannten Punkte nicht ermöglicht.
Da aufgrund eingestellter Reisebetreuung vor Ort auch keine Mangelbehebung mehr stattfinden kann/konnte, verbleibt lediglich eine Kompensation in Form von Geldleistungen.

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Meine Forderung an TUI Deutschland GmbH: Erstattung 50 % des Reisepreises zuzüglich Schmerzensgeld in Höhe von 1000,- Euro pro Person


 
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Kommentare und Trackbacks (5)


21.12.2021 | 19:49
von R. Ha. | Regelverstoß melden
Werter Hr. Schütze, ich hoffe Sie haben sich die Ihrer Meinung nach aufgetretenen Hotelmängel vor Ort schriftlich bestätigen lassen und eine zeitnahe Abhilfe gefordert.
Wenn nicht, dann schaut es schlecht aus.
Mündliche Beschwerden zählen nicht. Das Liegenreservieren, das mittlerweile leider üblich ist, und deshalb als Reisemangel nicht anerkannt wird, hätten Sie ebenfalls vor Ort, beim Hotel ansprechen müssen, dafür kann der Reiseveranstalter ja nichts.
Für Ihren gründlich misslungenen Ausflug hat Ihnen die TUI ja schon mitgeteilt das sie dafür nicht zuständig sind, da bei einem externen Anbieter gebucht, wo TUI keinerlei Einfluss und somit auch keinerlei Verantwortung trägt. Ihre Ansprüche nach Schmerzensgeld hätten Sie vor Ort in der Türkei, bei dem Ausflugsanbieter anmelden und auch vor Ort durchsetzen (=sinnlos) müssen.
Hier in D. keine Chance mangels Zuständigkeit.
Alle Reisemängel müssen extra aufgelistet und nach der Frankfurter Tabelle richtet sich die jeweilige Entschädigung. 50% Reisepreiserstattung p. P ist natürlich Ihren Schilderungen nach, komplett überzogen.
Trotzdem viel Glück, und ich hoffe Sie hatten trotz allem etwas Erholung!

25.12.2021 | 20:32
von ReclaBox-Benutzer | Regelverstoß melden
Sofern der Ausflug von TUI vermittelt wurde, haftet TUI hier auch. Wer den Ausflug letztlich durchführte ist dabei irrelevant.

Zu diesem Thema gab es schon unzählige Gerichtsurteile. Entscheidend ist letztlich, ob und in welcher Weise TUI hier als Vermittler aufgetreten ist. Sofern der Veranstalter vor Ort eine Bestätigung von Beschwerden verweigert, schließt dies selbstverständlich nicht von etwaigen Schadenersatzforderungen aus.

Bei der Summe der geschilderten Probleme würde ich den Weg zu einer Verbraucherzentrale oder einem Anwalt dringend anraten.

28.12.2021 | 21:54
von Stefan Schütze noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist noch nicht gelöst


12.01.2022 | 10:27
von Stefan Schütze noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Ich habe die ReclaBox-Rückfrage nach dem Status der Beschwerde wie folgt beantwortet:

Beschwerde ist noch nicht gelöst


02.02.2022 | 16:30
von Stefan Schütze noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Tui hat sich bisher nicht gemeldet




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