0 Views | 04.04.2022 | 22:04 Uhr
geschrieben von Julia Haunschild

voxenergie GmbH (Berlin)

Unrechtmäßige Vertragsverlängerung, Abbuchungen & Einschüchterung

Bestell-/Kundennummer: 8790143980

voxenergie reagiert nicht auf Kündigungsschreiben, bucht weiter ab, gibt keine telefonische Auskunft, und schüchtert 87-jährige Frau mit Drohungen mit Betrugsanzeige ein.

Diese Beschwerde schreibe ich im Auftrag meiner Großmutter.

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Eine Vollmacht, die mich dazu berechtigt, meine Großmutter in allen Angelegenheiten zu vertreten, liegt voxenergie seit 21.1.2022 per Einschreiben vor.

Das Problem ist folgendes:

Im Januar 2022 hat meine Großmutter ein vom 28.12.2021 datiertes Schreiben von voxenergie erhalten, in dem eine Preiserhöhung mit Wirksamwerden zum 01.01.2022 angekündigt wurde. Sie hat das Schreiben also erst erhalten, nachdem die Preiserhöhung in Kraft getreten ist.

Daraufhin habe ich im Auftrag meiner Großmutter am 15.1.2022 beim Portal verivox einen Stromanbieterwechsel zur MONTANA Energieversorgung GmbH beauftragt. Am 20.01.2022 wurde mir durch MONTANA mitgeteilt, dass der neue Vertrag erst am 01.01.2025 (!)beginnen kann, da voxenergie mitgeteilt habe, dass meine Großmutter noch 36 (!) Monate vertraglich an voxenergie gebunden sei.

Daraufhin habe ich am 21.01.2022 im Namen meiner Großmutter folgendes Schreiben (inklusive Vorsorgevollmacht) per Einschreiben an voxenergie gesendet:

Außerordentliche Kündigung des Stromvertrages von Xxxx Xxxxx, [Adresse]
Kundennummer: XXXXX, Zählernummer: XXXXX

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund Ihrer Preiserhöhung wirksam ab 1.1.2022 kündige ich als Bevollmächtigte (Vollmacht liegt bei) den Liefervertrag von Xxxx Xxxxxx bei Ihrem Unternehmen zum 28.2.2022. Ebenso widerrufe ich die dafür erteilte Bankeinzugsermächtigung/SEPA Mandat.

Bitte bestätigen Sie mir die Sonderkündigung und das Kündigungsdatum schriftlich innerhalb von 14 Tagen an:

Julia Haunschild
[meine Adresse]

Frau Lorenz war zum Zeitpunkt der rein telefonisch erfolgten Vertragsschließung 85 Jahre alt und sich nicht im Klaren darüber, dass das Telefonat mit Ihnen nicht nur ein unverbindlicher Strompreisvergleich war, sondern in einem Vertragsabschluss enden würde. Ihr Mitarbeiter hat die Situation einer alten Frau ausgenutzt, die sich unter Druck gesetzt gefühlt hat. Da Sie den Vertrag mit Frau Lorenz vorherigem Stromanbieter außerdem ohne schriftliche Vollmacht von Frau Lorenz und damit ohne rechtliche Grundlage gekündigt haben, ist es auch im Interesse Ihres Unternehmens, dass Sie die Vertragskündigung zum 28.2.2022 akzeptieren und bestätigen, ohne dass ich weitere rechtliche Schritte gegen Ihr Unternehmen einleiten muss. Sollten Sie dieser Kündigung widersprechen, fordere ich Sie auf, Ihre Entscheidung mir gegenüber unverzüglich zu begründen.

Darüber hinaus widerrufe ich hiermit gem. Art 7 Abs. 3 S. 1 DSGVO vorsorglich meine Einwilligung sowie die Einwilligung von Vera Lorenz in die Verarbeitung meiner und ihrer personenbezogenen Daten, sofern diese wirksam erteilt wurde.
Ich fordere Sie auf, meine und von Vera Lorenz bei Ihnen gespeicherten personenbezogenen Daten unverzüglich zu
löschen, Art. 17 Abs. 1 b) DSGVO. Falls Sie meine oder Vera Lorenz personenbezogenen Daten weiteren Empfängern
offengelegt haben, verlange ich außerdem, dass Sie die Empfänger über die Löschung meiner und Frau Xxxx Xxxxxx personenbezogenen Daten informieren. Ich bitte um unverzügliche Bestätigung, dass meine und Xxxx Xxxxxx personenbezogenen Daten bei Ihnen gelöscht wurden sowie, dass Sie die weiteren Empfänger durch Zusendung einer Kopie über mein Löschungsverlangen informiert haben. Sollten Sie meinem Löschungsersuchen nicht nachkommen, fordere ich Sie auf, Ihre Entscheidung mir gegenüber unter Angabe der gesetzlichen Grundlage unverzüglich zu begründen. In diesem Fall sind die entsprechenden Daten umgehend zu sperren.

Mit freundlichen Grüßen

i. V. Julia Haunschild

Leider wurde dieses Schreiben von voxenergie ignoriert. Stattdessen erhielt meine Großmutter im Februar ein Schreiben von voxenerige, in dem sie auch darauf hingewiesen wurde, dass sie noch bis 31.12.2024 vertraglich an voxenergie gebunden sei, jedoch keine Erklärung darüber, worauf sich diese lange Vertragslaufzeit begründet. voxenergie hat auch weiterhin, trotz Widerruf des SEPA-Mandats, die erhöhten Beiträge vom Konto meiner Großmutter abgebucht.

Nachdem ich abwarten wollte, ob voxenergie vielleicht doch noch ein einsehen hat und die Vertragskündigung akzeptiert bzw. auf mein Schreiben antwortet, jedoch nichts dergleichen geschehen ist, habe ich am 08.03.2022 folgendes Schreiben per Einschreiben an voxenergie gesendet:

SCHLAGWORTE

Verbraucherbeschwerde nach § 111a EnWG | Vxxx Xxxxxx, Kundennummer XXXXXX,
Stromzählernummer XXXXX, [Adresse]

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund verschiedener Punkte im Geschäftsgebaren Ihres Unternehmens lege ich hiermit im Namen meiner Großmutter Verbraucherbeschwerde nach § 111a EnWG ein. Eine Vorsorgevollmacht, die meine Großmutter für mich ausgestellt hat und die mich dazu berechtigt, im Namen meiner Großmutter jegliche Angelegenheit mit Ihrem Unternehmen zu regeln, liegt Ihnen bereits seit 20.1.2022 vor und wird diesem Schreiben deshalb nicht noch einmal beigelegt.

Ich lege die Verbraucherbeschwerde aufgrund folgender Punkte ein:

1. Sie haben den Stromvertrag 2018 (mit Vertragsstart 01.01.2019 laut den mir vorliegenden Stromrechnungen) mit meiner 1934 geborernen, sehr betatgten und in solchen Angelegenheiten hilflosen Großmutter unrechtmäßige am Telefon abgeschlossen. Nach Auskunft meiner Großmutter hat sie nie einen Vertrag unterschrieben. Außerdem wurde ihr am Telefon gesagt, es ginge lediglich um einen Stromtarifvergleich, wofür Ihr Unternehmen ihre Stromzählernummer benötigt. Außerdem wurde Sie von Ihrem Mitarbeiter dazu angewiesen, auf alle Fragen mit „Ja“ antworten.

2. In einem auf den 28.12.2021 datierten Schreiben haben Sie eine Stromerhöhung zum 01.01.2022 angekündigt. Dies enstpricht nicht den gesetzlich vorgeschriebenen 2 Wochen Vorankündigungszeit. Aufgrund dieser zu kurzfristigen Ankündigung haben Sie meiner Großmutter verwehrt, ihr Sonderkündigungsrecht rechtzeitig wahrzunehmen.

3. Nach einem von mir beauftragten Stromanbieterwechsel am 15.1.2022 durch das Portal verivox.de wurde meiner Großmutter Ihrerseits mitgeteilt, sie sei noch bis 31.12.2024 vertraglich an Ihr Unternehmen gebunden, was 3 Jahren bzw. 36 Monaten entspricht. Der Vertrag meiner Großmutter kann maximal auf 24 Monate geschlossen worden sein und darf sich gesetzlich automatisch maximal um 12 Monate, also bis zum 31.12.2022, verlängern. Dies steht so auch in Ihren eigenen allgemeinen Geschäftsbedingungen. Seit dem 1.3.2022 dürfen Verträge außerdem nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit mit einer 3 monatigen Frist gekündigt werden.

4. Nach Ihrer Information über die angeblich lange Vertragslaufzeit bis Ende 2024 habe ich Ihnen am 20.01.2022 nochmals per Einschreiben eine außerordentliche Kündigung des Stromvertrags meiner Großmutter aufgrund Ihrer viel zu kurzfristig angekündigten Stromerhöhung zum 1.1.2022 zukommen lassen. Diesem Schreiben war die Vorsorgevollmacht meiner Großmutter für mich beigelegt und ich habe Sie dazu aufgefordert, mir unverzüglich eine Bestätigung über die Kündigung zukommen zu lassen bzw. darzulegen, warum Sie der Kündigung widersprechen. Weder ich noch meine Großmutter haben ein entsprechendes Schreiben Ihrerseits erhalten. Meine Großmutter hat lediglich ein Schreiben von Ihnen erhalten, dass sie dazu auffordert, Ihrem neuen Vertragsangebot zuszustimmen, was ihren Vertrag mit Ihrem Unternehmen noch weiter verlängern würde. Im selben Schreiben behaupten Sie, dieses Schreiben wäre schon einmal zugestellt worden und als unzustellbar zu Ihnen zurückgesendet worden.

5. Ich habe daraufhin mehrmals vergeblich versucht, einen Mitarbeiter über Ihre Kundenhotline zu erreichen. Es wurde jedoch lediglich eine automatisierte Ansage abgespielt, die daraufhingewiesen hat, dass wegen Corona die Wartezeiten derzeit mehr als 30 Minuten betragen und man zu einem späteren Zeitpunkt nochmals anrufen solle. Nach mehreren Versuchen bin ich am 10.02.2022 endlich mit einer Ihrer Mitarbeiterinnen verbunden worden, habe aber keine Auskunft erhalten. Die Begründung dafür war, dass Auskunft nur erteilt wird, wenn am Telefon ein persönliches Kundenpasswort genannt wird. Meine Großmutter hat ein solches Passwort nie erhalten. Die Mitarbeiterin meinte daraufhin, sie würde das Passwort per Post gleich „noch einmal“ an meine Großmutter versenden. Dieses Passwort ist aber bis heute nicht bei meiner Großmutter eingetroffen, dafür wurde sie erneut dazu aufgefordert, Ihrem neuen Vertragsangebot zuzustimmen und damit Ihren Vertrag zu verlängern, wieder mit dem Hinweis, dass dies eine Kopie des Originalschreibens wäre, welches an die Adresse meiner Großmutter nicht zustellbar gewesen sei. Da kein Kundenpasswort zugesendet wurde, sondern lediglich ein drittes Mal eine Aufforderung, das neue Vertragsangebot anzunehmen, ist es weder meiner Großmutter noch mir als Bevollmächtigter möglich, mit einem Ihrer Mitarbeiter telefonisch Kontakt aufzunehmen.

Hiermit fordere ich Sie daher noch einmal dazu auf

1. den Stromvertrag meiner Großmutter außerordentlich und fristlos zum 31.3.2022 zu kündigen und Ihre Stromlieferung
einzustellen,
2. sowohl mir als auch meiner Großmutter unverzüglich und spätestens bis in 14 Tagen eine schriftliche Bestätigung über diese Sonderkündigung und den genannten Kündigungstermin zukommen zu lassen,
3. sowohl mir und meiner Großmutter unverzüglich mitzuteilen, falls Sie dieser Kündigung widersprechen und Ihre Gründe dafür zu nennen.

Außerdem fordere ich Sie dazu auf, mir den Eingang dieses per Einschreiben versendeten Schreibens zu bestätigen. Des weiteren fordere ich Sie dazu auf, jegliche Kommunikation bzgl. meiner Großmutter an mich zu richten und nicht weiter die Hilflosigkeit einer fast 88 Jahre alten Frau auszunutzen.

Ich weise Sie darauf hin, dass die Ihrem Unternehmen erteilte Einzugsermächtigung für das Bankkonto meiner Großmutter widerrufen wird.

Bis zu einer Reaktion Ihrerseits behalten wir uns das Recht vor,

1. die von Ihnen unrechtmäßig erhobene Preiserhöhung von den auch schon unrechtmäßigen 74,21 Euro auf 106,78 Euro monatlich für eine Zweizimmerwohnung eines 1-Personenhaushalts mit einem Stromverbrauch von knapp über 1000 kWh pro Jahr einzubehalten.

2. bzw. diese Kündigung ab 01.04.2022 als wirksam zu betrachten und weitere von Ihnen unrechtmäßig gestellte Rechnungen nicht zu begleichen.

Laut Gesetz haben Sie 4 Wochen Zeit, um auf eine Beschwerde nach § 111a EnWG zu antworten. Ich fordere Sie nachdrücklich dazu auf, Ihrer gesetzlichen Pflicht nachzukommen. Ansonsten geben wir diese Angelegenheit weiter an die Schlichtungsstelle Energie und behalten uns weitere rechtliche Schritte gegen Ihr Unternehmen vor.

Mit freundlichen Grüßen,
i. V. Julia Haunschild

Nachdem voxenergie nicht reagiert hat, habe ich die am 04.03.2022 von voxenergie abgebuchte Lastschrift am 16.03.2022 von der Bank meiner Großmutter zurückholen lassen und stattdessen den Betrag an voxenergie überwiesen, wie er vor der Preiserhöhung berechnet wurde. Die Überweisung erfolgte an die Kontoverbindung, an die auch die Lastschrift bezahlt wurde, unter dem Verwendungszweck, der auch in der Lastschrift angegeben war.

Heute hat mich meine Großmutter darüber informiert, dass voxenergie ihr postalisch mitgeteilt hat, dass sie bis 28.03.2022 ein neues SEPA-Mandat erteilen solle, damit voxenergie den ursprünglichen Betrag sowie zusätzlich die Kosten für die Rücküberweisung sowie Mahngebühren von ihrem Konto einziehen könne. Falls sie das SEPA-Mandat nicht rechtzeitig erteilen würde, würde voxenergie meine Großmutter wegen Betruges anzeigen. Eine Antwort auf mein Beschwerdeschreiben gibt es allerdings bis heute nicht - nur diesen Versuch, einer alten Frau Angst zu machen. Dabei hat voxenergie noch nicht einmal eine Zahlungserinnerung geschickt.

Nachdem mir meine Großmutter dies heute mitgeteilt hat, habe ich in ihrer Kontoübersicht gesehen, dass die von mir manuell getätigte Überweisung an voxenergie am selben Tag rücküberwiesen wurde (aus "Sonstigen Gründen" - s. Screenshot). Ich werde nun noch einmal versuchen, die Überweisung für März 2022 manuell zu tätigen und einen Screenshot an diese Beschwerde anhängen. Sollte dies wieder rücküberwiesen werden, bitte ich voxenergie darum, mir umgehend eine gültige Bankverbindung für die Überweisung mitzuteilen. Davon abgesehen bestehen wir weiterhin auf eine sofortige Vertragsbeendigung, die umgehende Zusendung einer Kündigungsbestätigung und die Einstellung weiterer Forderungen.

Mit freundlichen Grüßen,
i. V. Julia Haunschild

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Meine Forderung an voxenergie GmbH: Sofortige Vertragsbeendigung mit Kündigungsbestätigung und Einstellung weiterer Forderungen


 
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