Segmüller (Friedberg)
Sofas total verfärbt/ausgeblichen nach nur einem Jahr!
Nachdem meine Freundin und ich vor einigen Wochen nun zum wiederholten Male auf die merkwürdige Farbe unserer Sofas angesprochen wurden, fassten wir den schicksalhaften Entschluss, uns in diesem Fall mit der Firma Segmüller in Verbindung zu setzen.
Zum Problem: Wir haben Anfang April 2009 zwei Sofas und einen Sessel mit Hocker bei Segmüller für unsere neue Wohnung erworben. Alle Polstermöbel waren Anthrazit grau bis schwarz und haben eine grob strukturierte Oberfläche, die aus mehreren Arten von Fasern gewoben ist.
Alle drei Sitzgelegenheiten stehen im selben Raum und sind ca. demselben Lichteinfall ausgesetzt. Unsere Fenster sind sehr klein und haben sehr dickes Glas. Wir haben weder große Fenster noch Dachflächenfenster in diesem Raum und vor den Fenstern in diesem Raum stehen hohe Laubbäume!
Während der Sessel mit Hocker bis heute nicht die geringsten Spuren von Ausbleichung oder Verfärbung aufweist, sieht es bei den Sofas deutlich schlechter aus. Der Bezug bleicht stark aus und das ist das hauptsächliche Problem. Er verändert bei einer Faser-Art die Farbe von dunkelgrau zu rötlich-braun!
Da der geringe Lichteinfall durch die kleinen Fenster ungleichmäßig ist, ist die Verfärbung natürlich auch sehr ungleichmäßig und es sieht einfach schlimm aus, ein anthrazitfarbenes Sofas mit rötlich-braunen Flecken zu haben.
Mein bisheriges Erlebnis mit der Fa Segmüller in diesem Fall: Nachdem ich den zuständigen Kundendienst Mitarbeiter erreicht habe, schilderte ich ihm den Fall, woraufhin er mich bat, ihm eine E-Mail mit Bildern und einer Beschreibung des Problems zukommen zu lassen. Gesagt, getan.
Ca. eine Woche später bekommen wir einen Anruf mit dem Hinweis, dass die E-Mail an den Hersteller weitergeleitet wird, er aber persönlich nichts Außergewöhnliches auf den Bildern erkennen kann (natürlich…).
Ca. zwei Wochen später bekommen wir einen Anruf, dass der Hersteller jegliche Schuld von sich weist, mit der Begründung, dass ein Ausbleichen völlig normal sei. Auf die Zeitspanne, die Intensität des Ausbleichens und die räumlichen Gegebenheiten wird nicht eingegangen. Jede weitere Argumentation wird mit derselben Antwort verhindert. Auf meine Anfrage hin, ob die Fa Segmüller bereit wäre, uns ein neues Sofas mit anderem Bezug aus ihrem Sortiment auf "Kulanzbasis" zu geben, bekomme ich nur ein: "Natürlich nicht, da der Hersteller die Reklamation abgelehnt hat", zu hören.
Natürlich hinterließ dieses Auftreten einen bitteren Nachgeschmack und ich wollte mich nun gerne direkt an den Hersteller wenden. Nachdem ich den Namen des Herstellers erhalten habe, tat ich das auch.
Der Hersteller war zuerst einmal verwundert, dass ich als Endkunde ihn kontaktiere, meinte dann aber auch gleich, dass Ausbleichen VÖLLIG normal sei und sie ihren Stoff auch nur von jemandem beziehen. Lange Rede kurzer Sinn: ich soll mich für alle weiteren Fragen wieder an die Fa Segmüller wenden, da die für den Endkunden und Reklamation zuständig sind und die Entscheidungen treffen.
Leicht genervt telefonierte ich nun wieder mit meinem Kundendienstmitarbeiter der Fa Segmüller und fragte mich dabei schon, wo die Kundenfreundlichkeit geblieben ist, wenn ich als Kunde nur vertröstet werde und Opfer des "Schuldzuweisungsspiels" werde.
Meinem Mitarbeiter erzählte ich natürlich in einer Zusammenfassung vom Gespräch mit dem Hersteller, der sagte nur, dass es natürlich keinen Sinn macht, wenn ich mich als Endkunde an den Hersteller wende.
Auch mein erneuter Argumentationsversuch, dass so eine Verfärbung nach so kurzer Zeit unter diesen Umständen nicht normal sei wurde sofort im Keim erstickt mit der kurzen Antwort dass ein Ausbleichen normal sei und der Hersteller Garantieansprüche schon abgelehnt hat (wie einen computergenerierte Antwort, die immer wieder abgespult wird). Auf die Frage hin, warum das mit dem Sessel nicht passierte, sagte er mir, dass der von einem anderen Hersteller sei. Daraufhin fragte ich ihn, ob solche großen Qualitätsunterschiede in ihrem Sortiment normal seien und ob man die Kunden auf die Eigenschaften der Produkte der verschiedenen Hersteller nicht vor dem Kauf aufmerksam machen müsste. Natürlich nicht (seiner Meinung nach).
Im Klartext heißt das: Die dem Kunden unbekannten Hersteller benutzen Materialien unterschiedlicher Qualität selbst im gleichen Preissegment. Und ob man gute Materialien oder Schlechte erwischt hat, sieht man dann nach einem Jahr, wenn keiner sich mehr dafür zuständig fühlt. Wir haben nur das Glück gehabt (oder das Pech), dass wir einen "guten" Sessel und zwei "schlechte" Sofas erwischt haben und die erschreckenden Qualitätsunterschiede live und in Farbe miterleben können (was uns auch herzlich wenig bringt).
Zu guter Letzt meinte er noch, dass ich ihm ja nochmal eine E-Mail schicken kann, mit einer noch genaueren Beschreibung der Umstände und des Problems sowie Bilder, die die Fenster und die Sofas im Ganzen zeigen. (Er hat schon auf den Detailbildern der ersten Mail "natürlich" keine Verfärbungen sehen können. Wie soll das denn dann bitte im Ganzen gehen vor allem, da der Raum relativ dunkel ist.)
Aber ich brauch mir keine Hoffnungen machen, da er die Mail einfach wieder an den Hersteller weiterleitet, der wiederum hat ja aber bereits einen Garantieanspruch abgelehnt und im Telefongespräch mir mitgeteilt, dass für solche Angelegenheiten die Fa Segmüller mein Ansprechpartner sei. (Man bekommt das Gefühl, dass der Laden und der Hersteller sich gegenseitig decken, damit der böse Kunde endlich Ruhe gibt.)
Dem Fass den Boden ausgeschlagen hat jedoch seine letzte Antwort im Telefonat, nachdem ich fragte, ob es nicht sinnvoller sei, wenn ein Außendienstmitarbeiter sich die Sache mal in natura anschaut, da man auf den Bildern ja dank unserer schlechten Digicam nicht viel erkennen kann. Antwort: Wie ich mir das denn vorstelle, das kostet die Fa Segmüller ja Geld und außerdem haben sie nur einen Schreiner im Außendienst und keinen Polsterer, also niemand, der zur Sache was sagen könnte.
Fazit: Ich fühle mich über den Tisch gezogen, im Stich gelassen und betrogen zudem noch sehr unfreundlich behandelt!
Meine letzte Option ist jetzt die Reclabox oder der Anwalt, aber so lasse ich mich nicht gerne als zahlender Kunde "abfertigen"!
Die Sofas waren mit ca 550 € das Paar zwar relativ preiswert, aber für zwei Studenten trotzdem sehr viel Geld. Wenn die Sofas dann nach nicht einmal einem Jahr so aussehen, ist man halt doppelt enttäuscht.
Wie funktioniert das denn eigentlich hier bei Reclabox? Werden die Beschwerden alle automatisch zu den Unternehmen weitergeleitet?
Ja, Reclabox informiert die betreffenden Unternehmen darüber, dass ein User hier eine Beschwerde veröffentlicht hat. Die Unternehmen können dann via "Firmenatwort" Stellung zu der Beschwerde beziehen.
Auch wenn 550 Euro noch relativ "preiswert" sind (für mich ist das allerdings immer noch ein Batzen Geld), erwarte ich doch, dass die Couch eine Weile lang hält. Die Couch meiner Freundin war wesentlich günstiger, und wie gesagt, sieht noch aus wie neu.
Wenn man sich hier mal sämtliche Bschwerden über die Firma Segmüller anschaut, kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln und jedem vom Kauf eines Möbelstücks bei SM abraten.
Natürlich möchte ich mich auch noch ganz herzlich bei Reclabox bedanken, ohne deren Hilfe es wohl nicht zu diesem guten Ende gekommen wäre.
Vielen Dank,
Benedikt Braun.