Beschwerde lesen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich hatte in der Zeit vom 2. Juni bis zum 3. Juli 2011 32 Tage Urlaub. In dieser Zeit bin ich alleine mit dem Motorrad durch 14 Länder gereist und habe dabei über 10.000 km zurückgelegt. Meine Route führte mich durch Polen, Slowakei, Ukraine, Russland, Türkei, Griechenland, Mazedonien, Kosovo, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Österreich und Tschechien. Sie werden sich jetzt sicher fragen, wieso ich Ihnen diese Informationen gebe.

Ich bin Vodafone Kunde und zahle monatlich etwa 50 Euro für meinen Vertrag und möchte mich mit dieser E-Mail über die Art und Weise Ihrer Kundenbetretung und Ihres Service beschweren. Bei der Reise durch diese Länder habe ich permanent SMS von Vodafone erhalten, die mich darüber informierten, dass ich mit einem Einsatz von beispielsweise 15 Euro 24 Stunden lang mobil im Internet surfen könnte. Solche SMS habe ich scheinbar bei jedem Netzwechsel oder jeder Grenzüberquerung erhalten. All diese SMS sollten nur Ihren Profit steigern.

Zu keinem Zeitpunkt wurde ich per SMS darüber informiert, wie hoch die Kosten im jeweiligen Netz für den Gesprächsaufbau, für eine Gesprächsminute oder SMS gewesen sind. Genauso wenig wurde ich durch solche SMS über meinen derzeitigen Rechnungsstand informiert. In Russland angekommen, blieb ich mit meinem Motorrad in den russischen Bergen stehen und ich war gezwungen zu telefonieren. Sie können sich vorstellen, dass eine funktionierende Telefonverbindung bei einem technischen Defekt am Fahrzeug, in den Bergen, fernab jeder Ortschaft, tausende Kilometer von zu Hause entfernt, in einem fernen Land mit sprachlichen Problemen äußerst wichtig ist.

Kurze Zeit nach einem Telefonat verlor ich jeglichen Kontakt zu den mobilen Netzen. Ein späterer Test in einem anderen Handy zeigte, dass die SIM-Karte offensichtlich nicht mehr funktionierte. In beiden Geräten konnte keinerlei Kontakt zu einem Mobilfunknetz hergestellt werden.

Erst Wochen nach meiner Rückkehr habe ich von der Hotline erfahren, dass die SIM-Karte deaktiviert wurde, da die aufgelaufenen Kosten eine Obergrenze erreicht hatten. Meine Rechnung betrug zuletzt etwa 547 €.

Ich beschwere mich hiermit massiv darüber, dass diese Vorgehensweise mich in große Schwierigkeiten gebracht hat. Ich konnte weder per Telefon um Hilfe rufen, noch in den folgenden Tagen meiner Reise Geld von meinem Konto auf meine Kreditkarte überweisen, da mein Online-Banking ein mobiles TAN-Verfahren verwendet, dass an meine Vodafone-Nummer gekoppelt ist. Selbst meine Telefon-PIN half nichts, da ich nicht mehr telefonieren konnte. Bei einem fixen monatlichen Betrag von 50 € sollte ich erwarten können, dass ich mich auf eine stabile Verbindung verlassen kann, die sie nicht nach belieben deaktivieren können.

Technisch war für sie erkennbar, wo ich mich aufhalte. In diesem Fall hätten sie mich über Kostensteigerungen dieser Größenordnung informieren können. Vor allem aber hätten Sie mich mit einer letzten SMS darüber informieren können, dass die SIM-Karte deaktiviert wird, so hätte ich sie nicht fälschlicher Weise als Defekt eingeschätzt.

Für mich steht fest, dass dieser Vertrag der zukünftig letzte bei Vodafone war. Sie haben mich vorsätzlich in Schwierigkeiten gebracht, ohne mich vorzuwarnen. Es hätte durchaus schlimmeres passieren können.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Tesch