Durch GLS gelöste Beschwerde. | 24793 Views | 24.08.2012 | 14:08 Uhr
geschrieben von Beate Döring

GLS Germany (Neuenstein)

Dringend erwartetes Paket grundlos nicht zugestellt - eingelagert

Bestell-/Kundennummer: 89712408905

Wir erwarteten dringend benötigte Hardware, die lt. Versender problemlos heute bei uns ankommen sollte, wenn wir per Nachnahme bestellen würden.

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Das taten wir dann auch, um die Sendung schnellstmöglich zu erhalten. Mit dem Lieferschein erhielten wir vom Lieferanten gestern die Nummer des Paketes zur Sendungsverfolgung sowie den Namen des Versandunternehmens – GLS.

Mit der uns ausgehändigten Paketnummer checkten wir sofort den Versandstatus und stellten beruhigt fest, dass das Paket bereits unterwegs war. Heute morgen schaute ich bereits sehr früh noch einmal nach und stellte fest, dass das Paket bereits im GLS-Depot in Neuss angekommen war. Ich dachte, prima, dann wird es ja sicherlich nicht mehr lange dauern, bis es ausgeliefert wird.

Kurz nach 7:30 Uhr schaute ich erneut in die Sendungsverfolgung - und traute meinen Augen nicht. Dort stand plötzlich "Nicht zugestellt aufgrund falscher Adresse" und "Eingelagert" (s. angehängten Screenshot). Zwischen Ankunft des Paketes im GLS-Depot in Neuss sowie des Nicht-Zugestellt-Vermerks lagen genau 20 Minuten, eine weitere Minute dann noch bis zum Vermerk "Eingelagert". Hier ist anzumerken, dass es vom Neusser GLS-Depot bis an unsere Lieferadresse ca. 25 km (ohne Stopps und auf direktem Weg) sind, für die man länger als 20 Minuten benötigt (wie ich mittlerweile aus eigener Erfahrung weiß).

Nachdem ich vorsichtshalber unseren Lieferschein noch einmal auf die Korrektheit der dort vermerkten Lieferadresse geprüft hatte, versuchte ich im Internet die Rufnummer des Neusser GLS-Depots herauszufinden, ohne Erfolg.

Es gab lediglich eine kostenpflichtige Rufnummer mit 14 ct/Min. Da mir nichts anderes übrig blieb, rief ich dort um 7:53 Uhr an. Nach der üblichen Wartezeit wurde ich mit einer Mitarbeiterin verbunden und trug ihr das Problem vor. Sie fragte nach der Paketnummer, ließ sich von mir die Lieferadresse nennen und stellte fest, dass diese richtig sei. Auf meine Frage, wie es dann kommen könne, dass dann das Paket nicht zugestellt werden könne, sagte sie mir, das hätte wohl der Fahrer festgestellt. Meine weitere Frage, wie er das denn feststellen könne, wenn er gar nicht den Versuch einer Anlieferung unternommen hätte, konnte sie mir auch nicht beantworten. Bis dahin alles sehr sonderbar, meine Geduldsschnur riss allerdings endgültig, als mir lapidar mitgeteilt wurde, dass das Paket dann heute nicht mehr angeliefert würde. Die Fahrer seien schließlich alle schon raus! Da müsse ich wohl bis morgen warten.

SCHLAGWORTE

Ich regte mich richtig auf. Das interessierte meine Gesprächspartnerin allerdings nur insofern, als sie mir mitteilte, dass ihr Arbeitstag gerade erst begonnen hätte, ich solle mich mal bitte nicht so aufregen. Kurz: Ich kam nicht weiter, die Mitarbeitern blieb stur dabei - heute würde das Paket auf gar keinen Fall ausgeliefert. Ich fragte nach, ob ich das Paket abholen könne, schließlich bräuchten wir es dringend. Das wäre möglich, sie würde dann den Vorgang auf „Selbstabholer“ setzen. Mir wurde noch die Adresse mitgeteilt und auf meine Frage, wo ich mich über diesen unsäglichen Vorgang beschweren könne, eine E-Mail-Adresse durchgegeben. Diese Beschwerde würde aber sowieso nur an das Depot in Neuss weitergeleitet, und da würde ich ja ohnehin gleich hinfahren, dann könne ich mein Problem ja direkt vor Ort klären …

Noch anzumerken: Das Telefonat dauerte genau 10 Minuten, kostete mich also 1,40 Euro. Während des gesamten Gespräches war nicht ein einziges Mal das Wörtchen „Entschuldigung“ für das oben geschilderte Versagen gefallen.

Gegen 10:30 Uhr kam ich im GLS-Depot in Neuss an. Die Fahrt dauerte ca. 40 Minuten für eine Strecke von ca. 25 km. Dort angekommen, wurde das Paket von einer Mitarbeiterin aus dem Lager geholt, versehen mit einem Aufkleber mit handschriftlichem Vermerk „Gibt es dort nicht“ (s. Foto). Auf meine Nachfrage, wer dafür verantwortlich wäre, wurde mir mitgeteilt, dass der Fahrer diesen Vermerk geschrieben hätte.

Erneut stellte ich die Frage, wie der Fahrer denn zu derartigen Rückschlüssen käme, wenn er noch nicht einmal die Zieladresse angefahren hätte. Antwort: Unsere Fahrer fahren Routen teilweise schon drei Jahre, die kennen jede Adresse in ihrem Gebiet. Unser Büro wäre da nicht, sagt der Fahrer. Völlig entgeistert fragte ich, ob seitens GLS die nicht fundierte Meinung eines Fahrers höher bewertet würde als die vom Absender korrekt angegebene Zieladresse. Ja, das wäre so, bekam ich zur Antwort, sie hätten 500 nicht korrekte Adressen vorliegen. Auch mein Argument, dass es bei einer Nachnahme aber doch auch um viel Geld für den Absender ginge (in unserem Fall über 2.400,- Euro), stieß auf taube Ohren. Man würde schließlich im Internet nach den Adressen suchen, da hätte man uns auch nicht gefunden.

Trotz dieser Erläuterungen ließ ich nicht locker und daher rief die Mitarbeiterin den für die Touren Verantwortlichen herein. Das Gespräch wiederholte sich - gleiche Fragen, gleiche Antworten. Allerdings wurde nun der Fahrer angerufen und das Gespräch auf Lautsprecher gestellt, damit ich mithören konnte. Der Fahrer behauptete, uns gäbe es nicht an dieser Adresse. Selbst noch als der Tourenleiter ihm sagte, hier stünde aber die Frau, die zu der Adresse gehört und die nun das Paket abholen würde, und eine Visitenkarte mit der Anschrift hätte er auch ausgehändigt bekommen, blieb der Fahrer bei seiner Behauptung.

Nach Beendigung des Gespräches gab der Tourenleiter dem Fahrer Recht und suchte weiter im Internet nach unserer Adresse. Ich fragte erneut, was dieser Unsinn solle, er hätte schließlich eine korrekte Empfängeradresse auf der Sendung stehen. Mich würde eher interessieren, wer meine Kosten (Telefon Hotline, Fahrtkosten, Zeitaufwand) erstatten würde. Doch er suchte unbeirrt weiter, während ich den Nachnahmebetrag an die Mitarbeiterin zahlte und das Paket ausgehändigt bekam. Danach erfragte ich den Namen der Mitarbeiterin und notierte diesen, danach dann auch noch den des Tourenleiters. Als ich nach dem Namen des Fahrers fragte, wurde mir die Auskunft verweigert. Ich verwies jedoch darauf, dass ich den Vornamen ohnehin aus dem vorherigen Gespräch zwischen Mitarbeiterin und Teamleiter sowie aus dem Telefongespräch mit dem Fahrer entnommen hätte. Einzige Reaktion des Tourenleiters: "Kommen wir jetzt ins Fernsehen?"

Als ich das Depot verließ, suchte der Tourenleiter immer noch im Internet. Auch hier hörte ich weder eine Entschuldigung noch sonst ein Wort des Bedauerns.

Unser Fazit: Hier zeigt sich mal wieder, dass billig oft ganz schön teuer ist. Wir werden zukünftig bei all unseren Lieferanten nachfragen, mit welchem Lieferdienst sie zusammenarbeiten und ob auch dort die Auslieferungsfahrer entscheiden, ob die Zustelladresse existiert oder nicht. Dann verzichten wir nämlich lieber.

Und selbstverständlich werde ich diese Beschwerde auch an den Lieferanten des aktuellen Pakets weiterleiten.

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Meine Forderung an GLS Germany: Kostenerstattung (Telefon Hotline, Fahrtkosten, Zeitaufwand)


Firma hat innerhalb von 14 Tagen geantwortetofortantwort
28.08.2012 | 09:10
Firmen-Antwort von: GLS Germany
Abteilung: Customer Service Schwerin

Sehr geehrte Frau Döring,

Ihre Zufriedenheit liegt uns sehr am Herzen, weshalb wir sehr bedauern, dass Sie Anlass zur Verärgerung hatten.

Gerne klären wir den Vorgang mit Ihnen direkt. Mailen Sie uns hierzu bitte Ihre Adressdaten, möglichst inklusive einer Rufnummer an: "dcs.carecenter spider monkey gls-germany.com".

Hilfreich für die zeitnahe Klärung ist die Angabe einer betroffenen Paketnummer und / oder Track-ID.

Wir versichern Ihnen eine vertrauliche Behandlung Ihrer Daten und eine zeitnahe Rückmeldung aus unserem Reklamationsmanagement.

Freundliche Grüße von Ihrem GLS-Service-Team

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Kommentare und Trackbacks (6)


28.08.2012 | 14:22
von ReclaBoxler-4117175 | Regelverstoß melden
Die Antwort von GLS ist nur peinlich, alle daten die GLS zur Klärung benötigt, sind doch auf den Screenshots erkennbar.

Damit beweist GLS nur das sie die Geschichte unter den Teppich kehren will und die öffentlichkeit scheut, genau so wie Hermes auch!

Aber ich kenne GLS auch nicht anders. Bei mir liess sich der Deoptleiter sogar noch am Telefon verleugnen. Und nur weil eine Adresse nicht im Internet zu finden ist, existiert sie auch nicht, schon interessant, dann gehe ich also auch nicht jeden Tag ins Büro meines Arbeitgebers und bilde mir das nur ein? Die Adresse existiert im Internet nämlich auch nicht!

Bitte auf jedenfall Das Ergebnis hier mitteilen.

29.08.2012 | 02:08
von ReclaBoxler-1581222 | Regelverstoß melden
 spider monkey BF u. 4117175

Beschwerde:
Ohne Worte! Rumpelstilzchen kann von Ihnen noch lernen.

4117175
Wo die Adressdaten stehen, dürfen Sie mir gerne mal auf dem Screenshot zeigen.

(Die Ironie dürfen Sie Beiden behalten.)

31.08.2012 | 10:57
von Beate Döring gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Da ich eine Kopie der Beschwerde auch an den Lieferanten geschickt hatte, gab es wider Erwarten eine schnelle Lösung bzgl. meiner Beschwerde. Der Lieferant fand die Angelegenheit sowie das Verhalten der beteiligten Personen nämlich ebenso ungeheuerlich wie ich und hat sich direkt an seine direkten Ansprechpartner bei GLS gewandt. Nun hat es natürlich ungleich mehr Gewichtung, wenn sich ein solch großer Kunde direkt beschwert, als nur der "kleine" Empfänger.
Jedenfalls hat sich nach Intervention der Firma, bei der wir die Hardware gekauft hatten, direkt der Verantwortliche des Neusser GLS-Depots bei uns telefonisch gemeldet und sich mehrfach für dieses Vorkommnis entschuldigt. Nach kurzer Diskussion erklärte er sich dann auch bereit, mir zumindest die entstandenen Fahrtkosten sowie die Kosten für das Telefonat mit der GLS-Hotline zu erstatten. Wie von ihm versprochen, war das Geld auch wenige Tage später auf dem Konto.
All das macht zwar nicht den Ärger ungeschehen, allerdings war dies - im Gegensatz zu dem, was wir vorher mit Hotline und Mitarbeitern erlebt hatten, eine Geste, die positiv wahrgenommen wird und daher hier auch nicht unerwähnt bleiben soll.
Ich denke jedoch, dass wir dies - wie schon erwähnt - in erster Linie dem Einschreiten des Verkäufers zu verdanken haben. Ansonsten wäre es wahrscheinlich auch in unserem Fall bei der hier vorliegenden stereotypen Standardantwort geblieben.


07.12.2012 | 16:03
von Dusan Macejcok | Regelverstoß melden
Wir haben in unsere Firma auch immer nut Probleme mit der GLS-Service gehabt. Da mann nicht viel dagegen tun kann und die Teuere Hotlein nummer rufe ich grundsetzlich nie an informierein wir immer der Absender, dass die Paketen NICHT mit der GLS-Service versenden solen.

15.12.2012 | 16:20
von Inan Ince | Regelverstoß melden
Traurig, aber normal bei GLS! Habe nie auch nur eine gute Erfahrung mit diesem "Dienstleister" gemacht.

30.01.2013 | 20:54
von Ron Kri | Regelverstoß melden
Jaja, die gls ist auch nicht mehr das was es mal war. Ich erlebte auch innerhalb 1/2 jahres 2 solcher fälle. Ich hatte extra frei genommen weil ich ebenfalls dringende pakete erwartete. Das heisst, ich war zu hause. in der sendungsverfolgung stand dann abends "konnte nicht zugestellt werden, niemanden angetroffen". Hä? vor allem das schlimmste war angeblich war der fahrer einmal um 11 uhr und einmal um 17 uhr da.
nie wieder gls. da ist mir die post doch schneller, und vor allem immo auch günstiger.



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