Beschwerde lesen

Guten Tag,

Meine Freundin und ich haben uns vor knapp drei Jahren zum Umzug eine neue Waschmaschine kaufen müssen. Nach einigen Recherchen haben wir uns für eine Bauknecht WA Care 34 Di entschieden. Diese war zu der Zeit im Angebot (für ca. 350€) und wir dachten, dass man bei einem einigermaßen namhaften Hersteller wie Bauknecht nicht viel falsch machen kann. Kaufdatum: 13. 8. 2013.

Vor zwei Tagen fiel die Waschmaschine nun aus. Sonderbarerweise nicht unter Belastung (z. B. beim Schleudern), sondern mitten im Waschgang. Die Maschine war von einem Moment auf den anderen komplett tot. Also, nach kurzem Check der üblichen Verdächtigen (Steckdose, Sicherung) beim Kundendienst angerufen, die mir sagten, dass sich das ein Techniker anschauen müsse, der dann einen unverbindlichen Kostenvoranschlag erstellen würde.

Am nächsten Tag (zumindest dies ist m. M.n. vorbildlich) schaute sich der Techniker die Maschine an und stellte fest, dass die Steuerungselektrik ausgetauscht werden muss, da diese wohl komplett ausgefallen ist. Ob eventuell noch andere Schäden vorliegen, konnte er ohne funktionierende Elektrik nicht feststellen. Er teilte mir noch mit, dass die Elektrik nach dem Tausch noch programmiert werden muss, was aber wegen Probleme mit der dafür benötigten Software nicht ginge. Daher bat er um einen erneuten Termin, in der Hoffnung, dass bis dahin die Software Probleme gelöst sind, bzw. sonst ein Kollege beauftragt wird, der die Programmierung vornehmen kann.

Dann kam für mich das dicke Ende: Nach dem Zusammenschrauben der Maschine und Einpacken fragt mich der Techniker, ob ich denn noch Garantie hätte, was ich verneinte. Dann erst eröffnete er mir, dass ich allein für die Diagnose, dass wohl die Elektrik nicht funktioniert (die ich ebenfalls hätte stellen können bei einer Maschine, die komplett tot ist) eine "Überprüfungspauschale" von 78€ bezahlen müsse. Am Telefon tags zuvor klang das aber noch ganz anders. (Unverbindlicher Kostenvoranschlag?) Wenn wir uns aber für eine Reparatur entscheiden sollten, würde statt der 78€ eine Reparaturpauschale von 219€ fällig. Für eine Maschine, die nicht mal ein Jahr außerhalb der Garantie liegt. Und ohne Garantie, dass nicht wenig später auch noch das Lager ausfällt (oder ähnliches), wovon hier ja auch schon berichtet wurde.

Was mich besonders stutzig macht: Wenn es sich um ein Verschleißteil handeln würde, könnte man vielleicht noch mit zu starker Beanspruchung argumentieren (sehr häufige Nutzung oder Überladung - was bei uns beides nicht der Fall ist), aber bei der Elektrik, die ja kaum Verschleiß unterliegt, kann es sich m. E. nur um einen Materialfehler oder sogar um geplante Obsoleszenz handeln.

Alles in allem ist es ganz schön happig, dass nach nicht einmal drei Jahren fast zwei Drittel des Kaufpreises für eine Reparatur fällig werden. Und die mangelnde Aufklärung über die sog. Überprüfungspauschale - obwohl ich bei Bestellen des Technikers deutlich angegeben habe, dass keine Garantie mehr vorliegt - halte ich für eine äußerst fragwürdige Praxis.

Mit freundlichen Grüßen,

Benjamin Rebesky