Hermes Germany GmbH (Hamburg)
Koffer beschädigt und nur geringe Entschädigung
Bestell-/Kundennummer: Vorgang 10053874
An die Deutsche Bahn und den Hermes Versand,
zunächst stelle ich fest, dass die Fa. Hermes auf dieser Webseite wohl einen Heimvorteil hat. Der Logistiker steht hier unangefochten auf Platz 1 der Beschwerden. Der Zweitplazierte kommt gerade mal auf ein Viertel an Einträgen. Das nenne ich einen deutlichen Vorsprung. Seit einigen Wochen glaube ich auch zu wissen, worin das Geheimnis dieses Erfolges liegt. Neben dem üblichen Paketdienst befördert Hermes auch noch das Gepäck der DB-Kunden im Rahmen des DB Kuriergepäck. Ob die Bahn da den richtigen Partner hat?
Im März ging meine Frau mit Kleinkind auf Bahnreise und ließ ihre Koffer mit Hermes befördern. Was gut klingt, ging natürlich schief. Am Zielort angekommen war von den Koffern keine Spur. Obwohl das Gepäck rechtzeitig gebucht und auch abgeholt wurde, kam es am Bestimmungsort erst gegen 20:30 Uhr an. Das ist praktisch, wenn man den Inhalt der Koffer braucht, um z. B. ein Kleinkind ins Bett zu bringen.
Glücklicherweise war zumindest der Kofferinhalt unbeschädigt, was man von den Koffern nicht sagen konnte. Ein Kofferschloss war zerstört und von einem Koffer die Außenhaut zerfetzt. Was immer die lieben Hermes-Mitarbeiter damit gemacht haben, ein kleines Versehen oder eine Ungeschicktheit verursacht nicht solche Schadensbilder. Ist denen eigentlich bewusst, dass sie da mit fremdem Eigentum hantieren?
Im Zuge der Schadensabwicklung lässt man dann jede "Servicemaske" endgültig fallen. Der Kunde möge sich bitte zu seinen Lasten um die Klärung der Schadenshöhe kümmern. Lediglich die Kosten für das entsprechende Gutachten wolle man übernehmen, weitergehende Forderungen wären ausgeschlossen. Wie die Koffer dahin kommen und woher der Kunde die Zeit nimmt, interessiert das "Serviceunternehmen" Hermes nicht. Zweifellos wohnt jeder Kunde vom DB Kuriergepäck in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem entsprechenden Fachgeschäft oder Gutachter. Die Bitte unsererseits, die beschädigten Sachen doch abzuholen und bewerten zu lassen, wurde höflich abgelehnt. Man befasse sich nicht damit.
Im Normalfall hält ein Koffer sehr lange. Hermes sieht das natürlich ganz anders. Da der beschädigte Koffer schon 1! Jahr alt ist, müsse man 20 % vom ehemaligen Neupreis in Abzug bringen, völlig egal, wie der Zustand des Gepäckstückes sei. Zur Information: wir hatten ihn bisher einmal genutzt. Da wir ihn dabei nicht mit Hermes versendet hatten, sah er noch wie neu aus und funktionierte nach unserer Nutzung auch noch tadellos. Sicher sind wir mit dem Koffer dabei nicht nach den Regeln von Hermes verfahren, sonst hätte er zwingend Schaden nehmen müssen. Nach 9 Jahren muss nach der Logik dieses Logistikers ein Koffer nämlich vollständig wertfrei sein.
Es interessiert die Damen und Herren in der Schadensabteilung auch nicht, dass das Koffermodell so nicht mehr beschaffbar ist (war ein Angebot) und ein vergleichbarer Koffer im Einzelhandel teurer ist. Man lieferte uns weder eine nachvollziehbare Begründung noch einen rechtlichen Bezug zur dieser Entscheidung. Natürlich bezog man sich auf die entsprechende EG-Verordnung, nur die regelt nicht die Frage des Zeitwertes. Neben einigen hohlen Höflichkeitsfloskeln machte der Hermes-Service uns deutlich, wir mögen uns nun davonmachen, alles wäre geklärt.
Ich darf die Damen und Herren beim Hermes Schadenservice und auch bei der Deutschen Bahn darauf hinweisen, dass der Sachverhalt erst dann geregelt ist, wenn der Geschädigte mit der Lösung einverstanden ist. Bis dahin sind Sie nach den Regeln des BGB immer noch schadensersatzpflichtig. Die von Ihnen in einfacher Überheblichkeit praktizierte Methode "Nimm es oder lass es, mir doch egal" funktioniert nicht immer. Ihre Arbeitsweise sowohl im eigentlichen Versand als auch nach Schadenseintritt ist einfach nur beschämend. Sie haben natürlich immer noch die Möglichkeit, die Sache sauber aus der Welt zu schaffen. Ich werde Sie auch hartnäckig daran erinnern.
Allen Bahnreisenden kann ich nur empfehlen, Ihr Gepäck entweder selbst zu transportieren oder olle Säcke als Verpackungen zu verwenden. Alternativ könnte man auch Castoren nutzen. Die halten die Behandlung bei Hermes garantiert aus.
Mit freundlichen Grüßen
24.04.2014 | 17:10
Abteilung: Kundenservice
Guten Tag,
vielen Dank für Ihren Beitrag.
Wir entschuldigen uns vielmals für die Beschädigung Ihrer Sendung.
Den Vorgang werden wir unverzüglich einer erneuten Prüfung unterziehen und Sie
per E-mail schnellstmöglichst kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hermes Kundenservice
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Ihr Beitrag offenbart ein erstaunliches Detailwissen. Gerade 10 Minuten nach der offiziellen Antwort von Hermes wird so ein umfangreicher, sauber formulierter Kommentar abgesendet. Na, wenn das kein Zufall ist. Wie jemand, der einfach nur mal seinen Senf dazugeben will, klingen Sie nicht.
Im Übrigen ist Ihre (?) Meinung nicht zielführend, offenbart sie doch ein fehlendes Unrechtsbewusstsein. Wenn jemand einen Schaden verursacht, hat er ihn wieder zu regulieren und zwar in vollem Umfang. Ihr Vergleich mit einem Unfall ist ein Eigentor. Für Kraftfahrzeuge existiert ein umfangreicher Gebrauchtwagenmarkt, ich muss nicht auf Verdacht irgendwelchen alten Kram bei eBay ersteigern. Ich erhalte im Schadensfall nicht nur den Schaden repariert, sondern auch einen Ausgleich für den Wertverlust und eine Nutzungsausfall oder einen Leihwagen. Ebenso kann ich das Fahrzeug zu Lasten des Verursachers abschleppen lassen und bekomme angemessene Spesen ersetzt. Erleide ich weiterführende Schäden, haftet auch dafür der Verursacher. Ich bin mir sicher, dass Sie diese Möglichkeiten bestens kennen.
Ich freue mich auf weitere, sehr durchschaubare Aussagen von Ihnen.
Also kein Grund, Hermes das Geld in den Rachen zu schmeissen.
Entsprechende Kartons bekommt man beim Waschmaschinen- oder TV-Händler gratis. Für die Passform reicht ggf ein Teppichmesser.
Bei der Deutschen Post/DHL kostet das Paket (120x60x60) bis 20 kg 10,99 € und bis 31,5 kg 12,99 €.
Erhöhte Versicherung bis 2500 € für 3,50 € extra und Abholung zuhause im 5-Std-Zeitfenster (vormittags oder nachmittags) für 6,- € (ohne Zeitfenster nur 3,- €).
Also nicht mal überhaupt ein Grund, Hermes irgendwelches Geld in den Rachen zu schmeissen.
Und wichtige Sachen würd ich sowieso nie mit Hermes verschicken.
Aber ich vesrchicke sowieso gar nichts mehr mit Hermes :-)
DHL ist nämlich nicht (oder nicht wesentlich) teurer, dafür hatte ich noch nie Probleme. Man siehts ja schon hier bei reclabox: Hermes 4740 Beschwerden, DHL 691. Das spricht wohl für sich.
Wir werden zukünftig den DB Kuriergepäckservice nicht mehr nutzen und bei Bedarf das Auto bevorzugen.
Beschwerde ist endgültig nicht gelöst