Beschwerde lesen

Zum 1.5.2013 habe ich einen Vertrag über den Bezug von Gas bei ExtraEnergie abgeschlossen. Zunächst lief auch alles sehr gut, kein Problem mit dem Wechsel, der Gasbezug bei ExtraEnergie konnte termingerecht beginnen.

Anfang 2014 lass ich vermehrt über Beschwerden bei diesem Lieferanten. Da das erste Vertragsjahr zum 30.4.2014 endete, fragte ich dort Mitte Februar an, wie denn die Konditonen für den Vertrag im zweiten Vertragsjahr aussehen werden. Am 24.2.14 erhielt ich dann eine E-Mail aus Neuss, in der man mir bestätigte, dass die Konditionen des Vertrages im zweiten Vertragsjahr unverändert bestehen bleiben.

2 Tage später! - also am 26.2.14 kam dann eine der bereits mehrfach in diesm Forum beschriebenen undruchsichtigen Mitteilungen per E-Mail bei mir an, die sich erst nach mehrmaligem lesen als Ankündigung einer Preiserhöhung identifizieren ließ. Der Preis pro kWh sollte von damals 0,0534 auf 0,0559 zu Beginn des zweiten Vertragsjahres steigen. Zu diesem Zeitpunkt bot ExtraEnergie auf Ihrer Internetseite das kWh jedoch zu 0,0515 an (ohne Neukundenbonus), also noch günstiger als mein "alter" Preis. Man sollte als Verbraucher daher eher davon ausgehen können, daß die Preise gefallen sind und nicht gestiegen.

Ich bin daher zunächst von einem Irrtum des Lieferanten ausgegangen und habe mich per Mail an das Service-Zentrum in Chemnitz gewendet mit dem Hinweis auf die Preisbestätigung vom 24.2.14 aus Neuss. Die Sache betrachtete ich damit als erledigt, da es sich hier ja wohl zweifellos nur um einen Irrtum handeln konnte.

Doch erledigt hatte sich gar nichts. Am 13.5.14 erhielt ich die Rechnung für das erste Vertragsjahr - und darin wurde mir denn für das zweite Vertragsjahr der höhere Preis von 0,0559 "bestätigt".

Erneut habe ich mich dann an das Service-Zentrum gewendet und dem höheren Preis widersprochen. Es begann eine nicht ergiebige E-Mail-Schlacht. Von Seiten ExtraEnergie immer mit den gleichen Argumenten: am 24.2.13 sei eine notwendige Preiserhöhung noch nicht erkennbar gewesen, die Preiserhöhung sei am 26.2.14 wirksam angekündigt worden, ich hätte von meinem Sonderkündigungsrecht keinen Gebrauch gemacht und somit liefe der Vertrag weitere 12 Monate mit den geänderten Konditionen.

Obwohl ich schon seinerzeit der Meinung war, daß die Preiserhöhungsankündigung unwirksam ist (wegen Formmängeln gem. den gesetzlichen Bestimmungen) hatte ich die unsachliche Diskussion satt und habe die Sache ad acta gelegt mit dem Gedanken, den Vertrag bei diesem Lieferanten auf jeden Fall zum Ende des zweiten Vertragsjahres zu kündigen.

Doch ExtraEnergie setzte dem noch eins drauf.

Vor wenigen Tagen wollte ich mir über meinen Online-Zugang die geänderten Konditionen des zweiten Vertragsjahres noch einmal anschauen, da ich die Heizkostenabrechnung für die Mieter erstellen wollte. Und ich traute meinen Augen nicht. Hinterlegt war dort nun ein Preis pro kWh von über 0,06. nach weiteren Klicks fand ich dann in irgend einem Unterpunkt im Menü des Rätsels Lösung. ExtraEnergie hatte dort das gleiche Bla-Bla Schreiben (gleicher Inhalt wie im Feburar) abgelegt, das sich nach Durchsicht als erneute ganz versteckte Preiserhöhungsankündigung zum 1.12.14 darstellte. So viel verlangt nicht einmal mein Regional-Anbieter in der teueren Grundversorgung.

Anmerkung meinerseits: die meisten Gas-Lieferanten haben mittlerweile die Bezugspreise gesenkt

Auch dieses Schreiben - das mir bis dato nicht einmal zugangen war - erfüllt die gesetzlichen Regelungen an den Inhalt einer Preiserhöhungsankündigung nicht.

Die "Geschäftspolitk" dieses Anbieters ist doch wohl offensichtlich so, daß Neukunden mit günstigen Angeboten angeworben werden. Sind sie erst mal in den Fängen von ExtraEnergie dann werden sie mit dem Ablauf des ersten Vertragsjahres und damit der Preisbindung gnadenlos abgezockt mit völlig überzogenen Preiserhöhungen. Das heimtückische dabei ist, daß dies der Verbraucher wohl erst viel zu spät merkt, nämlich dann wenn die Rechnung für das zweite Vertragsjahr kommt. Die Ankündigung der Preisanpassung wird bewusst in einem nicht als solchem erkennbaren Schreiben "versteckt" und dieses Schreiben wird dem Kunden nicht zugestellt, sondern es wird an fast nicht auffindbarer Stelle im Internet-Konto des Kunden abgelegt. Und damit der Kunde nicht misstrauisch wird bzw. auf keinen Fall etwas merkt, erfolgt in der Regel auch keine Anpassung der monatlichen Abschlagszahlungen, die bei Preiserhöhungen ja üblicherweise anzuheben wären.

Ich kann nur jedem raten, Hände weg von solchen unseriösen Anbietern.