Deutsche Postbank AG (Bonn)
Strafe für Besitzer von alten Postsparbüchern
Ich hatte seit Anfang der 80er Jahre ein Postsparbuch, auf das unregelmäßig Ein- und Auszahlungen erfolgt sind.
Durch einen Umzug habe ich das Sparbuch Anfang der 90er Jahre "verlegt" und es erst nach Einführung des Euro wieder gefunden. Habe es dann gleich zur Postbank gebracht, um die Umschreibung auf Euro vorzunehmen. Das noch in DM verzeichnete Guthaben hatte sich inzwischen aufgrund der in den vielen Jahren angefallenen Zinsen fast verdoppelt (es handelte sich zwar hier "nur" um rund 25 Euro, aber immerhin).
So weit so gut. Heute, gut sieben Jahre später, wollte ich das aktuelle Guthaben mal wieder nachtragen lassen, schließlich sollte ja wieder ein bisschen was an Zinsen zusammengekommen sein.
Nach einigen Schwierigkeiten des Postmitarbeiters (er hatte es wohl nicht sehr oft mit einem so "alten" Postsparbuch zu tun) bekam ich ein neues Sparbuch ausgehändigt (das "alte" darf wohl nicht mehr weitergeführt werden). Ein Guthaben von mindestens ca. 30 Euro erwartend staunte ich nicht schlecht, als da plötzlich nur noch 0,49 Euro aufgeführt wurden.
Auf mein verdutztes Gesicht und der Nachfrage, ob es sich hier um einen Fehler handelt, meinte der Mitarbeiter lapidar: Tja, so ist das halt, die Gebühren haben Ihr Guthaben aufgebraucht! Eine Erklärung habe ich erst nach nochmaligem Nachfragen erhalten: Es gingen wohl im Jahr 2007 Schreiben an alle Kunden raus (leider hatte ich nach meinem Umzug versäumt, meine aktuelle Adresse anzugeben und bekam dieses Schreiben nicht), in dem die Einführung der Gebühren bekannt gegeben wurde.
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Auf meine Bitte, mir den Grund zu erklären bekam ich zur Antwort, ich solle mich bitte schriftlich an die Postbank wenden. Ich habe nun gegoogelt und die Information vom Januar 2008 gefunden: alle Kunden, die auf ihrem Sparbuch höchstens 60 Euro angelegt und seit drei Jahren nichts mehr eingezahlt oder abgehoben haben, müssen künftig jeden Monat eine Kontoführungsgebühr zahlen..
Mein Fazit: das "alte" Sparbuch war einfarbig blau und das neue blau mit gelb. Die Kontonummer ist gleich geblieben, wurde lediglich durch eine "2" am Anfang ergänzt. Ich frage mich nun, ob ich jetzt die Neuorganisation und den Druck der neuen Sparbücher mitfinanziert habe und eines der vielen Opfer der Bürokratie geworden bin? Und was wäre gewesen, wenn ich nur ein paar Wochen später vorbeigekommen wäre? Hätte ich der Post dann noch was draufzahlen müssen?
Im deutschen Bankendschungel kann ich für mich nun mit Sicherheit die Postbank ausschließen. Denn dort sollen die "kleinen" Sparer wohl weggeekelt werden.
Aber sagen wir es mal anders, wer in diesem Land ein Pfennig bei einer Bank anlegt, ist selber schuld!
Dass ich das Sparbuch "vergessen" hatte und einen Nachsendeantrag hätte stellen KÖNNEN, somit das Schreiben der Postbank dann erhalten HÄTTE und die Gebühren damit verhindern hätte KÖNNEN, ist mir sehr wohl bewusst. Darum ging es mir aber nicht.
Ich möchte mit meiner Beschwerde lediglich zum Ausdruck bringen, wie schnell das Guthaben mir nichts dir nichts durch Gebühren aufgebraucht wird. Gebühren, die es über 25 Jahre lang überhaupt nicht gegeben hat. Gebühren, deren Einführung lediglich dazu diente, keine "alten" einfarbig blauen Postsparbücher mehr im Umlauf zu haben, sondern die schönen neuen blau-gelben. Gebühren, die "Kleinsparer" dafür bestraft, das Sparbuch überhaupt zu halten (natürlich wäre ein wesentlich höheres Guthaben für die Bank rentabler gewesen, hätten sie dann nämlich besser mit dem Geld arbeiten können).
Mein Sparkonto hat fast drei Jahrzehnte keine Kosten verursacht. Was hat sich also geändert? Natürlich, es wird alles teurer, auch die inzwischen häufigere Werbung der Postbank in den Medien. Tja, und das muss ja schließlich bezahlt werden.
Was wäre eigentlich gewesen, wenn das Buch nur 1,00 DM Guthaben ausgewiesen hätte. Hätten sie dann als Besitzer nachzahlen müssen, zur Not mit Beugehaft?
Abartig, was sich die Postbank erlaubt! Wenden sie sich doch mal an den Ombudsmann fürs Bankwesen in Berlin. Hatte mit dem auch eine Gebührensache gegen die Postbank erfolgreich durchgefochten. Damals ging es um die unverschämten Rücknahmegebühren bei Travelerchecks.
Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt!
Weitaus schlimmer ist jedoch, dass Sie Ihre Fehler partout nicht einsehen wollen und die Verantwortlichkeit überall und nirgends suchen, nur nicht bei sich selbst!
Was die Gebühren auf dem Sparbuch angeht: Jede Bank macht ihre Preise selbst. Da muss man schon selbst drauf achten, was was kostet.
Beschwerde ist noch nicht gelöst.
www.banktip.de/News/21657/Postbank-Gebuehr-fuer-Sparbuch-mit-geringem-Guthaben.html
Zitat: ". .. Sind die Sparbuchinhaber
- minderjährig
- oder haben sie mehrere Konten bei der Postbank,
wird keine Gebühr fällig. ... Verbraucherschützer räumen Widersprüchen gegen die Gebühr keine Chance ein. Rechtlich seien diese nicht angreifbar, so ein Sprecher der Verbraucherzentrale NRW. "
Schade. ..
Diese Selbstbedienung bei Sparbüchern der Postbank ohne Rechtsgrundlage könnte strafbar sein.