ExtraEnergie GmbH (Neuss)
Kündigungsfrist nur bei Kündigung auf Postweg eingehalten?
Ich habe fristgerecht per E-Mail meine Verträge bei Hitenergie gekündigt (28.09., zum 31.12.2012). Der Eingang der E-Mail wurde mir am 5.10. (Strom) und am 9.10. (Gas) bestätigt, mit dem Hinweis, dass eine Kündigung nur per Post möglich wäre (steht so in den AGB, das stimmt) und nun der Kündigungstermin frühestens der 31.12.2013 wäre.
Ich widersprach der Darstellung mit dem Hinweis, dass E-Mail zur Fristwahrung wohl ausreiche und versendete auch noch eine Kündigung per Post (11.10.). Jetzt bestätigte mir Hitenergie die Kündigung erneut nur zum 31.12.2013.
Ich halte das Verhalten weder für rechtens noch für verbraucherfreundlich.
02.11.2012 | 10:20
Abteilung: Kundenservice
Sehr geehrter Kunde,
vielen Dank für Ihren Eintrag.
Wir sind stets bemüht unseren Kundenservice zu verbessern und bedauern die Unannehmlichkeiten die Ihnen entstanden sind. Gerne würden wir uns Ihren Fall genauer ansehen. Die hier gemachten Angaben reichen allerdings nicht aus, um Ihren Fall zu prüfen. Bitte kontaktieren Sie uns mit dem Betreff „Verbraucherforum“ über reclaboxhitenergie.de, damit wir mit Ihnen in Kontakt treten können. Bitte geben Sie dabei Ihre Vertragsnummer, sowie den Link zu Ihrer Beschwerde in Reclabox an.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre HitEnergie
So wie Sie es auch in den ABGs gelesen haben.
Warum die Kündigung nun allerdings, nachdem Sie die Kündigung fristgerecht erneut per Post zugesendet haben, nicht anerkannt wird, kann ich nicht sagen.
Schreiben Sie erneut einen Brief per Einschreiben und bestehen Sie weiterhin auf eine Kündigung zum 31.12.2012.
Kann ich Ihnen sagen, warum die (nachträgliche) Kündigung per Post nicht anerkannt wird.
Weil die E-Mail-Kündigung zwar frist- aber nicht formgerecht erfolgt ist und somit als nicht existent gilt.
Somit zählt einzig und allein die schriftliche Kündigung, womit der spätere Kündigungszeitpunkt rechtswirksam ist.
Wer nicht intelligent genug ist, auf dem richtigen Weg zu kündigen, muss es halt auf die harte Tour lernen.
Das ist doch bl. öd.sinn! Ich kann den Vertrag per Mail eingehen aber nur per Brief kündigen?
Hitenergie kann doch nicht mal die Unterschrift vergleichen.
Diesbezüglich laufen einige Beschwerde bei der Schlichtungsstelle Energie.
... insbesondere wenn sich der Vertragspartner - im übrigen bei einem online (!) abgeschlossenen Vertrag - selber vorbehält, ausschließlich per E-Mail zu kommunizieren. ..
Achten Sie daher in den nächsten Tagen / Wochen pingelig genau auf den Inhalt von Mails (auch die, die wie Werbung aussehen oder anderweitig scheinbar "harmlos" z. B. als Adventsgrüße oder so daher kommen. ..), Kundeninformationen oder ähnliches und checken Sie regelmäßig Ihren Spam-Ordner sowie loggen Sie sich alle paar Tage in Ihrem Kunden-Account ein.
Der Hinweis auf ein Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhung ist hier erste Wahl.
Als juristische Laiin - aber am Recht interessierte Verbraucherin - vertrete ich die Auffassung, dass die AGB hinsichtlich der vom Verbraucher geforderten Schriftform (= Brief mit eigenhändiger Unterschrift) bei einer Kündigung wohingegen von Seiten der Firma Textform (= Mail) ausreichen soll, einer rechtlich-juristischen Prüfung nicht standhält.
Oder anders formuliert: vom Verbraucher wird mehr gefordert - nämlich die strengere Schriftform (= Brief mit eigenhändiger Unterschrift) z. B. bei einer Kündigung, während das Unternehmen sich der einfachen Textform (= Mail, Fax, SMS-Nachricht, Computerfax oder Brief) z. B. bei einer Preiserhöhung oder Vertragskündigung bedienen dürfen soll.
An die Textform werden von allen gesetzlich geregelten Formen die geringsten Anforderungen gestellt. Daher lässt sie sich durch strengere Formen wie die Schriftform oder die notarielle Beurkundung ersetzen.
Diese Unterscheidung - der Verbraucher hat gefälligst die strengere Schriftform (z. B. bei einer Kündigung) zu beachten, während das Unternehmen vertragsrelevante Mitteilungen mit einfacher Textform, also wahlweise per Mail, Fax, SMS-Nachricht, Computerfax oder Brief mitteilen dürfen soll, ist meines Erachtens unverhältnismäßig und benachteiligt den Verbraucher.
Wenn es in den AGB zum Beispiel heißt,
Zitat: "Der Kunde ist verpflichtet, dem Lieferanten bei einem Vertrag im elektronischen Geschäftsverkehr ab dem Zeitpunkt des Antrags auf Vertragsabschluss ununterbrochen während der Vertragsdauer sowie bis zum Erhalt der Schlussrechnung des Lieferanten, eine dem Kunden zugeordnete und gültige E-Mail-Adresse zur Verfügung zu stellen, durch die jederzeit gewährleistet ist, dass, soweit der Kunde darauf Einfluss nehmen kann, dem Kunden auch bei Verwendung von Sicherheitsprogrammen – insbesondere Spamfiltern oder Firewalls – durch ihn oder seinen Serviceprovider eine vom Lieferanten abgegebene Erklärung zugehen kann. (....)
Der Kunde wird den Lieferanten unverzüglich bei einer Änderung, einem Wegfall oder einer dem Kunden bekannten
und von ihm zu vertretenden Übermittlungsstörung der von ihm benannten E-Mail-Adresse sowie seiner sonstigen Kontakt- und oder Adressdaten informieren. ... ",
dann frage ich mich, warum haben die "Macher" der AGB diese hinsichtlich der vom Verbraucher zu beachtenden Vorschriften derart formuliert / gestaltet, dass der Kunde seine Kündigung nicht mit einfacher Textform, also wahlweise per Mail, Fax, Computerfax oder Brief mitteilen dürfen soll - das Unternehmen hingegen sehr wohl?
Wird darauf gesetzt / gehofft, dass der Verbraucher wegen eines Formfehlers für ein weiteres Jahr an einen Vertrag gebunden werden kann?
Ich finde es sehr traurig und bedenklich, dass man mittlerweile, um die Dinge des täglichen Lebens halbwegs ohne Schaden an Körper, Seele und Geldbörse bewerkstelligen zu können - z. B. Kauf von Butter, Brot, Milch, Strom, Gas usw. -, eine juristische Grundausbildung haben sollte. ..
Wer nicht intelligent genug ist, auf dem richtigen Weg zu kündigen, muss es halt auf die harte Tour lernen. "
Danke für den sehr konstruktiven Beitrag, solche Informationen bringen wirklich viel.
Siehe Schlichtungsempfehlung der Schlichtungsstelle Energie.
www.schlichtungsstelle-energie.de/fileadmin/images_webseite/pdf/23.03.2012_Empfehlung_zur_Wirksamkeit_einer_Kuendigung_per_E-Mail.pdf
Was ich dann schnell erledig habe.
Im konkreten Fall besagen die AGB zwar "auf dem Postweg", für die reine Fristwahrung müßte aber eine E-Mail reichen.
Auf die Schlichtungsstelle kann man sich im Moment nicht verlassen, da sie einfach zu viele Fälle (vorwiegend EE, bewiesen durch den WDR) vorliegen hat und es gut mal 10 Monate dauert, bis ein Schlichtunsspruch rausgeht. Daher hilft im Zweifel nur der Gang zum Anwalt.
Auf jeden Fall den Bankeinzug kündigen, sonst wird vermutlich weiterhin Geld eingezogen. Viel Glück
Wer sich für meinen Fall interessiert:
de.reclabox.com/beschwerde/47520-extraenergie-neuss-keine-jahresabschlussrechnung
Hier ist alles gut geworden und heute kam sogar noch der Beschluss vom Amtsgericht Neuss mit dem Ergebnis, dass EE die Mahn/Gerichtskosten zu tragen hat. Somit ist bei mir nun alles in trockenen Tüchern, ich habe sämtliche Kosten wieder hereingeholt.
Ich weiß nicht, warum sich EE so etwas antut, denn ich habe zu keiner Sekunde gezweifelt, dass die Rechtsprechung sich gegen den Kunden stellen wird und unter dem Strich war es für EE ein sattes Minusgeschäft. Sie haben ihre Anwaltskosten, dürfen nun meine Kosten und die des Gerichtes übernehmen.
Ich kann nur hoffen, dass hier möglichst viele in meine Fußstapfen treten werden und den harten, aber gerechten Weg gehen werden.
Wer sich für meinen Fall interessiert:
de.reclabox.com/beschwerde/47520-extraenergie-neuss-keine-jahresabschlussrechnung
Hier ist alles gut geworden und heute kam sogar noch der Beschluss vom Amts-Gericht Neuss mit dem Ergebnis, dass EE die Mahn/Gerichts-kosten zu tragen hat. Somit ist bei mir nun alles in trockenen Tüchern, ich habe sämtliche Kosten wieder hereingeholt.
Ich weiß nicht, warum sich EE so etwas antut, denn ich habe zu keiner Sekunde gezweifelt, dass die Recht-sprechung sich gegen den Kunden stellen wird und unter dem Strich war es für EE ein sattes Drauflegegeschäft. Sie haben ihre Anwalts-kosten, dürfen nun meine Kosten und die des Gerichtes übernehmen.
Ich kann nur hoffen, dass hier möglichst viele in meine Fußstapfen treten werden und den harten, aber gerechten Weg gehen werden.
Auich habe ich noch keine Erhöhungsmitteilung o. ä. erhalten - was für ein Kündigungsrecht zum 30.11. sollte ich sonst haben?
Herzlichen Glückwunsch! Seit Monaten beobachte ich Ihre Beschwerde und die zahlreichen Kommentare. Ich freue mich, dass Sie diesen Erfolg erzielt haben.
Wer sich alles gefallen lässt, muss Schock über Schock geben. ..
EE: Wer seinen Fehler nicht erkennt, kann ihn nicht verbessern.
U. K.:
Ich weiß auch nicht, was ReclaBoxler-3229463 mit "dass man bis zum 30.11. ein Sonderkündigungsrecht hat" gemeint hat.
Vielleicht hat ReclaBoxler-3229463 eine Preiserhöhung erhalten, die - wie ich mit meinem Kommentar vom 03.11.12 schon ausgeführt habe - ja eine Möglichkeit wäre, etwas schneller als erst am 31.12.13 aus den Verträgen zu kommen. ...
Daher rate ich immer einen Anwalt aufzusuchen. Vor Gericht gibt es nur 0 oder 1.
Wenn die Geschichte so wie bei mir ausgeht, dann muss die Beklagte auf jeden Fall sämtliche Kosten übernehmen.
besten Dank für die Hinweise und Tipps.
Extraenergie oder Hitenergie: Ein netter Autotext hier ist nur dann fair und bringt etwas, wenn auf E-Mails dann auch mal geantwortet wird.
Fall ist weiterhin offen.
"
Sehr geehrte xxx,
Bezug nehmend auf Ihre Beschwerde möchten wir Ihnen mitteilen, dass Ihre Kündigung vom 05.10.2012, bei uns eingehend am 10.10.2012, für den 31.12.2012 nicht fristgerecht erfolgte und daher eine Kündigung zum 31.12.2013 veranlasst wurde. Die bei Ihrem Vertragsabschluss akzeptierten allgemeinen Geschäftsbedingungen verweisen im Punkt 1.6. auf die Form der Kündigung wie folgt: „…1.6. Die Kündigung ist ausschließlich per Briefpost zu richten an: HitEnergie, ExtraEnergie GmbH, Postfach 974, 09009 Chemnitz…. “
Ihre Kündigung wurde ordnungsgemäß bearbeitet und Ihr Auftrag entsprechend der Kündigungsfristen zum 31.12.2013 geschlossen.
Wir bedauern die entstandenen Unstimmigkeiten, können Ihnen aber leider keine andere Information zukommen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
HitStrom
eine Marke der ExtraEnergie GmbH
"
Tja, wenn so nicht, dann bleiben wohl nur noch die anderen Wege.
Bei dem können sie dann nicht behaupten"zu spät"eingesendet usw.
So ein Ding ist rechts gültig; )
Die haben sogar schon vorgefertigte Kündigungen an Prio usw, die man nur anklicken.
Nein, das soll keine Werbung sein!
Ich selbst habe es auch schon genutzt und bin zufrieden mit dem Ergebnis
Ist für eine Firma die eigentlich alles übers internet regelt sehr seltsam.
2 Seiten A4, das wichtige steht erst auf S. 2 unten:
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Wir werden uns aber auch darüber hinaus in Ihrem Interesse dafür engagieren, die regulierten Bestandteile Ihres Energiepreises so niedrig wie möglich zu halten. Einen Teil der gestiegenen Kosten müssen wir allerdings zum 01.03.2013 umlegen. Ihr Arbeitspreis verändert sich auf 4,82 Cent/kWh. Der Mehr- bzw. Minderverbrauchsarbeitspreis ändert sich entsprechend auf 5,62 Cent/kWh. Ihr monatlicher Grundpreis verändert sich nicht. Die Höhe Ihrer Abschläge (für Kunden, mit monatlicher Abschlagszahlung im Folgejahr: 12 Abschlagszahlungen), auf Basis des aktuell liegenden Verbrauchs, ändert sich nicht. Alle weiteren Preiskonditionen bleiben wie vertraglich vereinbart unverändert. Sie haben bis zum 31.01.2013 das Recht, Ihren Vertrag auf den Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Anpassung in Textform zu kündigen.
"
So, jetzt noch ne Strompreiserhöhung zum 1.3. und ich bin Hitenergie-frei!
per Post erneut gekündigt, prompt bestätigt worden.
Kampf wegen Kdg. Strom geht weiter.
Hilft mir aber nichts, da HITGAS oder Extraenergie den Schlichterspruch abgelehnt hat.
gut, dann gehts halt jetzt zum Anwalt, habe ja nen Rechtsschutz.