Deutsche Bahn AG (Berlin)
Zugbegleiter verwehrt Kind Zutritt zur Toilette
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 31.Mai 2010 fuhr ich mit meinen beiden Kindern von Bremen Hbf nach Regensburg Hbf. In Hannover stiegen wir in einen ICE um, der uns bis nach Nürnberg brachte. Dieser ICE war hoffnungslos überfüllt, so dass die Passagiere nich nur in den Wagons auf sämtlichen Fluren dicht an sich standen, sondern auch die Zwischenräume der einzelnen Wagen als "Reisegelegenheit" nutzen mussten.
Somit war ein Vorankommen mit zwei kleinen Kindern und Gepäck nur sehr eingeschränkt möglich. Nachdem wir unsere Plätze aufgesucht und Platz genommen hatten, musste meine Tochter auf die Toilette. So mussten wir wieder durch die verärgerten Passagiere, welche eng gedrängt auf den Gängen standen, zurück zur Toilette den Weg erkämpfen.
Kurz vor der Türe zum Zwischenraum, in dem sich die Toiletten befanden, begegnete uns einer der Zugbegleiter, der von meiner Tochter und mir das Ticket verlangte. Nachdem ich vergeblich versucht habe, selbigen zu erklären, dass meine Tochter auf die Toilette muss, versperrte uns der Zugbegleiter den Weg zur Toilette und nahm dabei billigend in Kauf, dass die Notdurft auch in der Hose meiner Tochter landen könnte.
Auch wenn man die Toilette aufsucht, muss man sämtliche Reiseunterlagen als Fahrgast der Deutschen Bahn am Manne bzw. beim Kinde haben. Sofern in den Toiletten dementsprechende Ablage-Möglichkeiten und gleichzeitig annähernd saubere Verhältnisse wären, könnte man an dieser Forderung überhaupt nichts aussetzen.
Nachdem ich den Zugbegleiter zum Einlenken überreden wollte, stellte er uns unter Generalverdacht - so wörtlich: "Sie können sich gar nicht vorstellen, welche üblen Tricks die Schwarzfahrer so haben. Da verbringt auch einer die ganze Fahrt bis zum Zielbahnhof auf der Toilette".
Das Entsetzen der wörtlich "herumstehenden" Fahrgäste war groß - davon ließ sich aber der Zugbegleiter in keiner Weise beeindrucken. Nachdem ich die Lage nicht im Beisein meiner Tochter eskalieren lassen wollte, kämpften wir uns wieder zurück an unseren Platz und holten unsere Reisepapiere.
Die uns umgebenden Fahrgäste kamen uns wenigstens in der Hinsicht entgegen, dass selbige uns den Weg nach ihren Möglichkeiten schon frei machten, so dass wir relativ rasch unser Ziel - mit kurzem Stop in Höhe des Zugbegleiters - rechtzeitig erreichen konnten.
Ganz abgesehen von dem Zugbegleiter, der den Amtsschimmel kräftig in dieser Sache die Sporen gab, ist es von der Deutschen Bahn einfach nur unverschämt, für diese Art von Beförderung so viel Geld von seinen Gästen zu verlangen.
Nicht nur, daß es für die sitzenden Fahrgäste unangenehm ist, wenn sämtliche Flure und Gänge gänzlich mit Reisenden und deren Koffer hoffnungslos überfüllt ist - nein, für ein teuer bezahltes Ticket hat man auch als Fahrgast das Recht, in Hinsicht auf den stolzen Fahrpreis hin einen angemessenen Komfort und Platz erwarten zu können.
Hier muss die Bahn schwer an sich arbeiten, dass für einen Zug nicht mehr Tickets verkauft werden, als sie Reisende adäquat transportieren kann.
Brrrrrrrrrr, #-{
Das Vorgehen der Bahn ist ebenfalls mal wieder ungeheuerlich, auch das ist leider nix Neues!
Was macht dann der Pendler, der eine Stunde länger arbeiten muss und seinen gewohnten Zug verpasst; am nächsten Tag heimfahren? Jede spontane Zugfahrt wäre unmöglich!
Am Rande bemerkt, was ist eigentlich so schwer daran, sein Ticket in der Tasche zu haben, oder haben Sie keine Taschen in der Kleidung.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Sie Ihren Geldbeutel am Platz haben liegen lassen.
Hätte man nicht darin die Karten verwahren können? Wieder eine Beschwerde, die eigentlich auf dem eigenen Versagen beruht.