922 Views | 04.11.2011 | 14:03 Uhr
geschrieben von Thorsten Häfner

Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG (Berlin)

Miesester Service aller Zeiten?

Am 13.10.2011 sind wir mit Flug AB 2033 von Hurghada nach Düsseldorf (geplanter Abflug 17.45 Uhr) aus unserem Urlaub nach Hause geflogen. Ich muss sagen, unsere gesamte Urlaubsstimmung wurde von der Board-Crew zunichte gemacht. Aber lassen Sie mich mal erzählen:

SCHLAGWORTE


Dass der Flug wegen eines fehlenden Slots zum Start zur bereits vorhandenen Verspätung von 45 min. noch weitere Verspätung dazu bekommen hat, dafür kann AirBerlin nichts. Wie auch andere Familien hatten wir aber unseren 3jährigen Sohn dabei, der somit seit annähernd drei Stunden keinerlei Getränke oder Speisen zu sich nehmen konnte.

Nachdem wir nun um 19.00 Uhr gestartet und in der Luft waren, fing die Crew so ca. um 20.15 Uhr an, Speisen und Getränke zu verteilen. Dass in unserer Reihe insgesamt vier Kinder saßen, hätte der Crew auffallen müssen, schließlich wurde ja oft genug an uns vorbei gegangen. Anscheinend war aber die Crew so in private Gespräche vertieft, die man allerdings lautstark mitanhören durfte, so dass dem keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde und genau zwei Reihen vor (!) und zwei Reihen hinter (!) uns angefangen wurde, genannte Speisen und Getränke zu verteilen. Bis wir dann als letzte an der Reihe waren, war es fast 20.45 Uhr.

Auf Nachfrage meinerseits, ob man dies nicht in Zukunft besser organisieren könnte, bekam ich als patzige und freche Antwort, ich hätte ja was sagen können. Anschließend wurde mir bzw. meiner Frau das Essen mit den Worten "Käse ist aus" regelrecht auf den Tisch geknallt. Wahlmöglichkeiten hatten wir somit keine mehr. Und dass die Wurst auf dem Sandwich für ein kleines Kind viel zu scharf gewürzt war, möchte ich auch nicht unerwähnt lassen.

Anscheinend hatte ich mit meiner Kritik bei der Chefstewardess einen wunden Punkt getroffen, von dem Moment an wurden wir nämlich ignoriert. Meine Frau wurde weder gefragt, ob sie denn Zucker zu ihrem Tee wollen würde, noch wurde mir überhaupt Tee oder Kaffee angeboten.

Zu allem Unglück hat meine Frau eine gewisse Flugangst, die sich gerade bei ihr unbekannten Geräuschen noch verstärkt. Als dann ein merkwürdiges, periodisch auftretendes Geräusch sich bemerkbar machte, welches mich und die hinter uns sitzenden Passagiere noch dazu vom Schlafen abhielt, wollte ich doch den Steward mal fragen, um was es sich dabei handelte. Nachdem ich nun dem Steward das Geräusch beschrieben hatte, fühlte ich mich wegen seiner Antwort doch sehr erniedrigt. Nach nicht einmal genauerem Hinhören seinerseits wurde mir gesagt, dass sich meine Frau nicht anstellen sollte, das käme von den Düsen.

Ich fühle mich schon dazu in der Lage, ein normales Umgebungsgeräusch der Düsen von einem außergewöhnlichen Geräusch zu unterscheiden, schließlich fliege ich oft genug (dieses Jahr war ich übrigens bereits zum vierten Mal mit Airberlin unterwegs).

Auf mein Bitten hin, nochmals genauer hinzuhören, wurde mir erklärt, dass es sich um die Klimaanlage handeln würde und er daran (auch wieder in einem sehr unfreundlichen Ton) nichts daran ändern könnte. "Was ich mir jetzt vorstellen würde?"

Also, als Antwort darauf hätte ich wohl sagen sollen, dass das Fachpersonal die betreffende Person wohl in einem freundlichen und vor allem beruhigenden Ton den Umstand erklären hätte können. Dies allerdings fiel mir in dem Moment nicht ein.

Auch der Boardverkauf war geprägt von lautstarken Gesprächen der beiden Stewardessen, so dass das Ehepaar vor uns nicht in der Lage war, ihren Wunsch zum Erwerb der von ihnen ausgesuchten Waren zu äußern. Stattdessen mussten sie (ich habe auf die Uhr geschaut), drei Minuten warten, bis die Damen mit ihren Gesprächen fertig waren und das Paar vor uns angesprochen hat.

Ich kann ja verstehen, dass die Crew auch keine Lust auf Mehrarbeit bedingt durch die Verspätungen hat, dies allerdings so offensichtlich zur Schau zu tragen, darf in meinen Augen einfach nicht sein.

Doch damit nicht genug der Kritik. Auch unser Flug musste einmal zu Ende sein (in diesem Fall: Zum Glück). Da unser Sohn nun endlich schlief, halb zusammen gerollt auf seinem Sitz, wurden wir wieder von der Stewardess in einem unmöglichen Ton darauf aufmerksam gemacht, dass wir ihn doch jetzt endlich wecken müssten, "er hätte sich gefälligst gerade hinzusetzen". Dies alles um 23.25 Uhr.

Verständnislos kamen wir der Aufforderung nach. Allerdings bat ich darum, ob es denn möglich sei, Familien mit kleinen Kindern (von denen es einige auf dem Flug gab), beim Ausstieg den Vortritt zu lassen. "Dazu gäbe es keine Veranlassung", war die Antwort des Stewards. Dass wir als krönenden Abschluss beim Ausstieg weder verabschiedet noch mit einer "Guten Nacht o. ä." bedacht wurden, ganz im Gegensatz zu ALLEN anderen Passagieren, ist nur noch am Rande erwähnt.

Nebenbei erwähnt ein kleiner Auszug der Airberlin Webseite: "An Bord halten wir für unsere kleinen Gäste eine bunte Überraschung bereit: Ob Malheft, Puzzle, Comic oder airberlin Cap – für Unterhaltung ist gesorgt. Auf Langstreckenflügen gibt es für die Kleinen ein eigenes Audio-Programm sowie Zeichentrickfilme." www.airberlin.com/site/flug_service_familien.php?LANG=deu

Unser Sohn hat (ich brauche es nicht zu erwähnen) nichts bekommen.

All dies ist eine bodenlose Frechheit, die mich dazu veranlassen wird, nicht wieder mit Airberlin fliegen zu wollen. Auf meine Mails an den Kundenservice wird nicht geantwortet, wir werden komplett ignoriert und dies macht mich wütender als der eigentliche Beschwerdegrund.

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Kommentare und Trackbacks (6)


04.11.2011 | 14:19
von Andy | Regelverstoß melden
Genau das sind die Passagiere, die mich bei meinen Reisen aufregen.
Was muss ich mit einem Dreijährigen in den Urlaub nach Hurghada fliegen?
Am Flughafen hatten Sie doch genügend Zeit, Ihrem Kind was zu essen und trinken zu kaufen.
Außerdem kann man bei Air Berlin Essen vorbestellen, auch für Kinder. Selber hatte ich noch nie derartige Probleme.
Bleiben Sie mit Ihrem Kind zu Hause, Urlaub in der Region ist in diesem Alter das Beste.
Eine sinnlose Beschwerde.

04.11.2011 | 23:18
von A320-Pilot | Regelverstoß melden
Ich setze demnächst immer erst dann zur Landung an, wenn Herr Häfner und seine Familie ausgeschlafen haben. Mal sehen, was Herr Mehdorn dazu sagt, wenn ich noch ein paar Extrarunden über Düsseldorf drehe und unnütz teures Kerosin verbrauche.

;-)

Also, jetzt mal im Ernst, der Kommentar von Andy trifft die Sache genau auf den Punkt. Passagiere wie Herr Häfner sind der Graus einer jeden Fluggesellschaft!

06.11.2011 | 15:08
von ReclaBoxler-6363104 | Regelverstoß melden
Das ist wieder typisch: Holzklasse fliegen, First Class verlangen. Übrigens: auch in der First Class wird von den Passagieren ein angemessenes Benehmen erwartet. So wie Sie hier den Fall schildern, stimmt nur eins: Ihre Familie hat sich daneben benommen. Der AB-Service, den ich bis jetzt, als den angenehmsten überhaupt erlebt habe, hat mit Ihren völlig überzogenen Erwartungen nichts zu tun. Und mit Ihrer fehlenden guten Kinderstube noch weniger.
Verantwortungsbewusste Eltern haben grundsätzlich ausreichend Verpflegung für ihr Kleinkind mit. Oder hat es nach Hurghada nicht mehr für eine vom Frühstücksbüffet mitgenommene Stulle gereicht? Bestimmt beschweren Sie sich auch noch über das unfreundliche Hotelpersonal, das Ihnen nicht erlaubt hat, sich die Taschen vor der Abreise vollzustopfen.
Und: verantwortungsvolle Eltern sorgen selbstverständlich auch für die Sicherheit ihres Balgs, oder gelten die Sicherheitsbestimmungen nicht für Sie oder nur zu bestimmten Zeiten? Wir sollten uns bei ReclaBox über derartige Beschwerden beschweren. Das grenzt an Körperverletzung.

17.11.2011 | 05:43
von ReclaBoxler-3243531 | Regelverstoß melden
Wenn jemand einen Flug bucht, dann ist er auch FlugGAST - Und ein Gast darf erwarten, dass er freundlich behandelt wird, sei er noch so schwierig - außer er ist selbst unfreundlich! Seriöse Unternehmen legen ja auch Wert darauf, dass Gäste zufrieden sind und wiederkommen.
Es sollte selbstverständlich sein, Hinweise von Fluggästen auf merkwürdige Geräusche ernstzunehmen. Das hat nicht nur mit Sicherheit, sondern vor allem mit Respekt zu tun.
Dass das Essen nicht immer für alle Fluggäste reicht, hört man immer wieder von Air Berlin.
Ein anderes Problem ist natürlich auch die Arroganz der Flugbegleiter - für mich nichts anderes als Kellner. Mir kommt es manchmal so vor, als würde bei der Einstellung von "Kellner/innen" mehr aufs Aussehen, als auf (soziale) Intelligenz wertgelegt.

Für mich galt und gilt immer noch: Air Berlin - nein Danke.
Die Emirates Airline weiß meine Buchungen zu schätzen und dort fühle ich mich als Gast - und nicht als Untergebener von irgendwelchem Bedienungspersonal!

23.02.2012 | 21:58
von ReclaBoxler-2018714 | Regelverstoß melden
Auf Langstreckenflügen gibt es für die Kleinen ein eigenes Audio-Programm sowie Zeichentrickfilme. " www.airberlin.com/site/flug_service_familien.php?LANG=deu

Lieber Herr Häfner,

HRG - DUS ist kein Langstreckenflug!

23.02.2012 | 22:09
von ReclaBoxler-1287453 | Regelverstoß melden
Auch ich bin der Meinung, dass der BF hier selbst Schuld trägt. Wegen solcher Kleinigkeiten verärgere ich die Crew an Bord nicht.

Allerdings, und das sage ich auch: Ich fliege auf keinen Fall mir Air Berlin. Da genieße ich Condor oder Lufthansa. Sehr freundliches Personal, die mit schwierigen Passagieren vermutlich auch besser umgehen können und müssen. Man sollte allerdings auch sehen, dass sich die Bezahlung bei diesen Airlines nachhaltig unterscheidet. Da ist die Ertragensgrenze bei Air Berlin vermutlich schneller erreicht.



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