3720 Views | 12.03.2008 | 17:45 Uhr
geschrieben von ReclaBoxler-2041114

Berliner Verkehrsbetriebe (Berlin)

BVG zieht Ihre Kunden bei der Rückerstattung über den Tisch

Im Radio wurde durchgegeben, das man sein Geld für das unbrauchbare Ticket ab dem Rückgabedatum erstattet bekommt. Im Klartext heißt das: Die BVG hat Geld entgegengenommen für Leistungen, die Sie nicht erbracht hat. Ich persönlich habe das erst Gestern über eine Ankündigung für einen Fernsehbericht davon erfahren bzw. heute Morgen im Radio gehört.

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Es wird immer wieder über die Medien kommuniziert, das auf den Hauptstrecken Ersatzlinienverkehr eingerichtet wäre. Aber berichtet wurde eben auch von üblicherweise 1600 Bussen und das nur 100 davon für den Ersatzverkehr vorgesehen sind.
Das von unserem Wohnort aus in Richtung der S-Bahn kein Ersatzverkehr-Dienst eingerichtet worden ist, scheint nicht zu interessieren. Der Fußweg zur nächsten S-Bahn beträgt ca. 40 Gehminuten. Die Eingänge der U-Bahnhöfe sind nach wie vor versperrt. Es ist für mich völlig unklar, wo ich die Karte abgeben kann.

Bei Anruf auf der dafür vorgesehenen Hotline, wird darauf verwiesen, das wegen dem aktuellen Streik nur eine Notbesetzung zugegen wäre und man landet in der Warteschleife. Hier wird dann auf die Hotline der S-Bahn und die des Berlin- Brandenburger Verkehrs -Verbundes verwiesen.

Nach über 15 Minuten warten, habe ich dann aufgelegt, um noch einmal
die Hotline anzurufen und mir die Tel.-Nr. der S-Bahn zu notieren bzw. anschließend dort anzurufen und zu erfragen wie und wo ich mein Geld wieder bekommen kann.

Glücklicherweise kam ich dann auch gleich bei der S-Bahn- Hotline durch. Die Info die ich erhalten habe lautet wie folgt: Man soll auf seiner eigenen Karte nachschauen ob das Ticket von einer S-Bahn oder einer U-Bahn Verkaufsstelle gekauft wurde. Die Verkaufsstellen-Art erkennt man am Logo auf seinem Ticket.

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Dort könne man dann das Ticket abgeben und erhält 4,20 Euro pro Streiktag vom ursprünglichen Gesamtpreis abgezogen. Da, so der Wortlaut „man ja schließlich die S-Bahn und den Schienenersatzverkehr in Anspruch hätte nehmen können.

Da ich für meine Sozialtickets 33,5 Euro bezahle, kommt für mich die Info wirklich zu spät. Wo die nächste Abgabestelle ist weiß ich auch nicht. Muss ich offensichtlich auch nicht mehr. Der Betrag der abgerechnet würde, für 9 Tage Streik, übersteigt mein gesamt- Ticketpreis für den ganzen Monat (Morgen wäre es so weit). Als Mutter mit einem 10 Monate alten Kind + Kinderwagen würde der Ersatzverkehr, selbst wenn er hier irgendwo in Richtung S-Bahn existieren würde, durch die Überfüllung der Busse nicht in Frage kommen.

Fragt Sich auch wie die Leute, die kein ermäßigtes Ticket haben oder das Glück in der nähe einer S-Bahn zu wohnen, zu den Verkaufstellen gelangen sollen.
Die U-Bahnhöfe sind nach wie vor verschlossen.

Bei der Preisfindung für die Rückerstattung hat die BVG sich offensichtlich mehr Gedanken gemacht als beim Ersatzverkehrs - Service für die (ärmeren) Kunden.
Oder ist es Zufall dass beispielsweise in Berlin Kreuzberg am Kottbusser Tor kein Ersatzschienenverkehr stattfindet (laut Berliner Morgenpost), obwohl die nächstgelegene S-Bahn wirklich nicht zu Fuß zu erreichen ist.

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Ähnlich ist die Situation in Berlin Reinickendorf und vermutlich auch in anderen „Problembezirken" mit hohem Arbeitslosen- und Rentneranteil in der Bevölkerung.
Die meisten der Anwohner fahren bspw. auf Grund der sozialen Lage im Kiez rund um das Kottbusser Tor eben auch nur mit ermäßigten Sozialtickets.

Wie oben beschrieben braucht man die Sozialtickets, falls noch nicht geschehen auch nicht mehr zurückzugeben.

Schließlich unterscheidet die BVG nicht zwischen den ursprünglichen Ticket-Kaufpreisen im Verhältnis zum Abgabedatum und umgeht somit Rückzahlungen an die Klientel die das Geld am nötigsten hat und welche sich zwangsweise zum Monatsanfang ein Sozialticket gekauft hat.Die Sozialtickets sind nicht gleitend. Das bedeutet egal wann man Sie innerhalb eines Monats kauft, zum nächsten ersten ist die Nächste fällig. Die Standard Tickets kann man ab Kaufdatum 30 Tage lang nutzen.

Mit anderen Worten:
Der Streik wird vornehmlich auf dem Rücken von Rentnern und überwiegend sozial benachteiligten von der BVG und Ihren Mitarbeitern weitergeführt. Letztere wären wohl froh wenn Sie einen Job hätten, bei dem sie über ein Bruttoeinkommen von 2800 Euro verfügen würden.

Klar ist natürlich auch, dass die „normal bezahlenden" Kunden an der Stelle genauso über den Tisch gezogen werden. Wenn man 30 mit 4,2 € multipliziert, kommt man fast auf den doppelten Betrag wie ursprünglich z.B. für eine AB Monatskarte bezahlt werden musste.

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Meine Forderung an Berliner Verkehrsbetriebe: Die prozentuale Rückerstattung der Sozialtickets zum tatsächlichen bezahlten Tageswert. Der liegt bei etwa einem Viertel des Preises von 4,20 € den die BVG anrechnet


 
Richtet sich diese Beschwerde gegen Ihr Unternehmen?


Kommentare und Trackbacks (6)


12.03.2008 | 20:16
von Maximilian Berger | Regelverstoß melden

Man sollte das Sozialticket sofort
abschaffen. Die bei Bewerbungsgesprächen anfallenden
Fahrtkosten übernimmt das Jobcenter (bzw. die Arbeitsagentur)
und an andere Fahrten sollten die Leistungsbezieher gar nicht erst
denken.



12.03.2008 | 22:09
von Julia Heckmann | Regelverstoß melden

der Streik trifft die finanziell schwächsten am härtesten. Menschen, die sich kein Auto leisten können und ohnehin am Existenzminimum leben, werden durch diese überflüssige Aktion noch weiter an den Abgrund getrieben.



13.03.2008 | 11:30
von Ulf | Regelverstoß melden
Der Streik triff die am härtesten die jeden Tag aufstehen und zur Arbeit fahren. Diejenigen die erst Mittags aufstehen sich auf die Couch schleppen um die Talks zu sehen sind meiner Meinung nach weniger betroffen. Die kurzen Wege zum Kiosk um nach aktuellen Stellenanzeigen zu sehen kann man auch zu Fuß gehen.

13.03.2008 | 22:42
von Maria | Regelverstoß melden

An Ulf und Maxinilian. Wenn Ihr die Beschwerde richtig gelesen hättet, wüßtet Ihr, das es sowohl Kinder gibt die zur schule müssen und auch Rentner die auf das U-Bahn Netz dringend angewiesen sind.

Die Zahl der erwerbstätigen mit einem geringfügigen Nebenjob bewegt sich laut Medien um die 7 000 000. Auch ein Großteil dieser 3. Gruppe ist auf das ermäßigte Ticket angewiesen.

P.S.: Ich bewerbe mich nur per Internet. Und zum Kiosk fahre ich mit dem Auto.



12.04.2010 | 15:25
von Lydia | Regelverstoß melden
Pünktlichkeit oder erscheinen! Ich hasse es langsam, an der Bushaltestelle zu stehen und zu hoffen, dass der Bus kommt. Laut Plan sollte er alle 10 min erscheinen, aber wenn man mal mehr als 20min wartet, kommt immer noch keiner.
Besitzt man denn auch noch die Frechheit, im Service Center anzurufen und zu fragen, bekommt man als Antwort (egal welcher Tag oder Uhrzeit), der Berufsverkehr wäre daran Schuld und der Bus käme sicher noch!
Ich find das eine Frechheit! Eine Beschwerde Mail kann man an die auch so tolle BVG auch nicht schreiben, weil man den Butten, um Beschwerde auszuwählen, nicht geht.
Man kann nur Lob schicken. Guter Trick!
Ich bin als Student angewiesen auf die BVG, aber wenn ich nicht 30min + rechne komme ich zu 90% zu spät.
Und das kann einfach nicht sein, aus meiner Sicht. Ich musste es einfach mal sagen, damit es vielleicht mal besser wird.
MfG

12.04.2010 | 16:44
von ReclaBoxler-1134262 | Regelverstoß melden
 spider monkey Lydia

Wie kommst Du darauf, dass man sich nicht beschweren kann?

www.bvg.de/index.php/de/3171/name/Kontakt/contact/question/291930.html

Der Button (nicht Butten) funktioniert einwandfrei. Ich habe übrigens so gut wie nie Probleme mit der Pünktlichkeit der Busse.
Dass mal Verspätungen auftreten, ist ja wohl unvermeidlich. Einfach früher losfahren, dann kommst Du auch pünktlich.
Ich bin 40 Jahren Berufsleben genau zwei Mal auf Grund von Störungen im Nahverkehr zu spät gekommen. Man kann nicht immer alles auf andere schieben.
Man muss sich drauf einstellen, fertisch.
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