Durch Air Berlin gelöste Beschwerde. | 2607 Views | 25.07.2012 | 14:01 Uhr
geschrieben von Philip Demler

Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG (Hamburg)

19 Stunden Verspätung mit Air Berlin - und keine Entschädigung

Wir waren am 20.6.2012 gebucht auf den Flug AB9234 von Hamburg nach Palma de Mallorca, um 18.40 am 20.6. Beim Einchecken sagte man uns, dass der Flug verspätet sei und erst um 23.50 abfliegen würde. Auf unseren Einwand, dass nach 23 Uhr in Hamburg ein Start wegen des Nachtflugverbots nicht mehr möglich sei, wurde uns beschieden dass eine Ausnahmegenehmigung vorläge. Als Grund für die Verspätung wurde schlechtes Wetter in München genannt.

SCHLAGWORTE


Nach erneuter Nachfrage gegen 19.00, nachdem keine weiteren Informationen durchgesagt oder angezeigt wurden, erfuhren wir dass jetzt geplant war, alle Passagiere per Bus nach Hannover zu bringen, wo der Flug nach Palma dann um 00.40 abfliegen würde. Wir holten also unser Gepäck ab und fuhren mit dem Bus nach Hannover.

Dort angekommen, ca. um 22.00 Uhr, erfuhren wir dass der Flug erst um 03.00 abfliegen würde. Was sich in den letzten zwei Stunden ereignet hatte, dass den Flug um mehr als zwei Stunden verzögert, erfuhren wir nicht. Es wurde seitens der Airline kein Hotel bereitgestellt. Wir nahmen uns ein Zimmer im Flughafenhotel, das wir selber bezahlten, um zumindest ein paar Stunden zu schlafen, da wir den ganzen Donnerstag in Palma arbeiten wollten.

Als wir uns zur angekündigten Boarding Zeit um 02.00 Uhr am Gate einfanden, war der Abflug immer noch auf 03.00 geplant und wurde auch so angezeigt. Als wir um 03.00 Uhr noch immer nicht mit dem Einsteigen begonnen hatten, hiess es, das Flugzeug befinde sich gerade im Landeanflug, und der Abflug würde sich auf 3.30 verschieben. Um 3.45 hiess es dann, der Flieger würde nur noch gereinigt, dann könnten wir einsteigen. Ein Mitarbeiter des Bodenpersonals zeigte sogar auf ein Flugzeug auf dem Vorfeld, und sagte dass das unser Flugzeug sei, und wir gleich einsteigen könnten.

Kurze Zeit später, gegen 4.15, kam dann die Ansage, dass unser Flugzeug in Köln oder auf dem Weg dorthin sei, da es einen technischen Defekt hätte und der Pilot entschieden hätte, nicht mit Passagieren fliegen zu können. Ob und wann ein Ersatzflugzeug bereitgestellt würde, könne man nicht sagen. Offensichtlich waren die früheren Informationen durchweg falsch. Ob das daran lag, dass das Bodenpersonal schlichtweg überhaupt nicht informiert war, oder ob wir einfach bewusst belogen wurden, wissen wir nicht.

Die mit der Anzahl der zu diesem Zeitpunk zu Recht aufgebrachten Passagier überforderten Air Berlin Mitarbeiter des Infoschalters beschieden uns auf Nachfrage, dass eine Umbuchung auf einen anderen Flug nach Palma an diesem Tag (mittlerweile dem 21.) nicht möglich sei, es sei alles ausgebucht. Als ich daraufhin - noch am Schalter stehend - online einen Flug von Hannover über Stuttgart nach Palma sah, für den ich zwei Tickets buchen konnte, beschied mir die Mitarbeiterin, ich sollte den Flug buchen, die Kosten würden mir auf jeden Fall erstattet. Dies tat ich dann. Eine Viertelstunde später wurden etliche andere Fluggäste vom Personal am Infoschalter direkt auf diesen Flug umgebucht - was für uns nach Auskunft der Mitarbeiterin nicht möglich gewesen war. Für die verbleibenden Stunden bis zum Abflug wurde den anderen Fluggästen eine Nacht im Hotel bezahlt. Wir nahmen wieder unser bereits bezahltes Zimmer in Anspruch, auch hierfür wurde uns Erstattung seitens Air Berlin zugesichert.

Wir flogen dann später mit AB6611 nach Stuttgart, und von dort mit AB9388 nach Palma de Mallorca. Dieser Flug war auch wieder verspätet, so dass wir schließlich um 16.15 in Palma de Mallorca ankamen - mit 19 Stunden Verspätung.

Während der ganzen Zeit hat sich kein Mitarbeiter oder Repräsentant der Fluggesellschaft ein einziges Mal für die Verspätung entschuldigt. Nachfragen bezüglich des Grundes der Verspätung wurden auch nach mehr als 10 Stunden Verspätung ausweichend und mit immer wechselnden Ursachen beantwortet.

Die bei Air Berlin angeforderte Entschädigung für die Verspätung, die zusätzlichen entstandenen Kosten (zweites Paar Tickets, Hotels, etc.) wurde mit einem Standarschreiben beantwortet, wieder ohne Entschuldigung. Bis jetzt - einen Monat später - wurde keine Entschädigung in Aussicht gestellt, und nur eine Bearbeitungsnummer vergeben. Wir haben mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet.

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Meine Forderung an Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG: Entschädigung für die Verspätung, plus Ersatz der Kosten für Hotel, neue Tickets, und entgangene Leistungen in Palma


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Kommentare und Trackbacks (7)


25.07.2012 | 14:48
von Münchner | Regelverstoß melden
Schreiben Sie hier hin:
gl-sekretariat spider monkey airberlin.com
hartmut.mehdorn spider monkey airberlin.com

Täglich eine Email. bei mir hats genutzt und das Anliegen wurde bearbeitet.

Auf Reclabox reagieren die eh nicht.

25.07.2012 | 16:40
von ReclaBoxler-8172235 | Regelverstoß melden
Naja, Hermes liest hier wenigstens mit.

26.07.2012 | 08:24
von ReclaBoxler-1234507 | Regelverstoß melden
Neueste AirBerlin-Ausrede:
"Zum jetzigen Zeitpunkt entstehen aufgrund eines saisonal angestiegenen Anfragevolumens leider erhöhte Bearbeitungszeiten.
"Müsste wohl heißen:
. aufgrund der Mehdorn-Organisation angestiegenen Anfragevolumens

01.08.2012 | 14:12
von Philip Demler noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Seit dem Standardschreiben hat sich Air Berlin nicht mehr gerührt. Wir haben jetzt einen Anwalt eingeschaltet.


05.08.2012 | 21:09
von ReclaBoxler-6352668 | Regelverstoß melden
Ich bin aus Zufall auf eine (vermutlich neue) Seite gestoßen www.reklacheck.com, welche wirklich sehr hilfreiche Tipps zum Thema Reiserecht gibt.
Insbesondere der Artikel "Reisepreisminderung: Was kann ich zurück fordern! " war für mich heute sehr hilfreich wegen meiner Hotelüberbuchung + Flugverspätung.
Vielleicht hilft es ja auch euch.

05.09.2012 | 14:17
von Philip Demler noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Wir warten immer noch auf eine Reaktion von Air Berlin, aber da kümmert sich jetzt unsere Anwältin drum. Wenn nichts kommt, werden wir klagen.


27.06.2013 | 17:30
von Philip Demler gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Nach Einreichung der Klage hat Air Berlin das Verschulden anerkannt und bevor es überhaupt zur Verhandlung kam die Ansprüch vollumfänglich eingeräumt und mittlerweile auch gezahlt.

Unser Anwalt hatte parallel noch zwei andere Verfahren gegen Air Berlin, es zeigt sich dass sie einfach oft bis zur Klage warten um zu reagieren. Dann wird es zwar teurer (sie mussten auch unsere gesamten Anwaltskosten zahlen), aber viele ziehen das dann doch nicht durch und darauf spekuliert Air Berlin. Ich kann nur allen raten, wenn die Sachlage klar ist zu klagen.




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