almado-ENERGY GmbH (Köln)
Widerspruch gegen falsche Schlussrechnung, trotzdem Inkasso
Bestell-/Kundennummer: 120103127
Nachdem ich mich ständig über das Geschäftsgebaren der almado geärgert hatte (Abschläge wurden unangemessen erhöht, unqualifizierte Hotline, keine Antworten auf E-Mails, verzögerte Erstellung der Jahresabrechnungen u. a.), habe ich es nach zäher Korrespondenz mit dem Unternehmen endlich geschafft, meinen Stromlieferungsvertrag zum 30.4.2014 zu kündigen. Ich erhielt zu meinem Erstaunen auch schon eine Schlussrechnung am 28.5.2014. Allerdings war diese Rechnung fehlerhaft. Unter anderem wurde der mir zustehende Neukundenbonus falsch berechnet. Ich erhob daraufhin am 28.5.2014 Einspruch gegen die falsche Schlussrechnung per E-Mail und Telefax und kündigte almado an, dass ich den Rechnungssaldo um EUR 18,98, d. h. um die bestrittenen Beträge, kürze. Am 9.6.2014 habe ich den berichtigten Rechnungssaldo an almado überwiesen. Dem bisherigen Geschäftsgebaren der almado entsprechend kam natürlich keine Stellungnahme zu meinem Einspruch gegen die falsche Schlussrechnung, sondern eine Mahnung am 20.6.2014 über EUR 18,98. Per Einschreiben mit Rückschein, Telefax und gleichzeitig E-Mail habe ich am 23.6.2014 Widerspruch gegen die Mahnung eingelegt und almado nochmals aufgefordert, mir innerhalb von drei Wochen eine korrigierte Rechnung zuzusenden. Am 30.6.2014 kam eine erneute Mahnung von almado mit einer zusätzlichen Mahngebühr von EUR 2,50 und der Drohung, einen externen Dienstleister mit der Forderungsdurchsetzung zu beauftragen. Eine Stellungnahme zu meinem Einspruch gegen die falsche Rechnung habe ich immer noch nicht erhalten. Am 4.7.2014 habe ich das Servicetelefon der almado AG bemüht und die Auskunft erhalten, dass mein Einspruch per Einschreiben mit Rückschein vom 23.6.2014 vorliege und der Sachverhalt zur weiteren Klärung an die Buchhaltung gegeben werde. Bis dahin würden keine weiteren Mahnungen an mich versandt. Per Telefax und E-Mail habe ich am 7.7.2014 erneut Widerspruch gegen die Mahnung vom 30.6.2014 eingelegt und mich auf das vorgenannte Telefonat bezogen. In diesem Schreiben habe ich almado vorsorglich darauf hingewiesen, dass es ihr untersagt ist, vom Kunden bestrittene Forderungen an Inkassobüros oder sonstige Dienstleister weiterzuleiten. Denn den einschlägigen Beiträgen betrogener und geschädigter Kunden in den Internetforen konnte ich entnehmen, dass almado schnell und gerne ihr hauseigenes Inkassobüro einschaltet, auch wenn Forderungen unberechtigt sind.
Ich war ganz überrascht, als ich am 9.7.2014 (zwei Tage nach meiner E-Mail!) die folgende E-Mail von almado erhielt:
"Sehr geehrter Herr.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir werden Ihr Anliegen sorgfältig überprüfen und Sie bei Rückfragen kontaktieren. Wir bitten um etwas Geduld und bedanken uns für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr almado-ENERGY Team"
Ich glaubte nun, dass sich die Sache endlich aufklärt und almado eine berichtigte Schlussrechnung erstellt. Doch weit gefehlt: Am 25.7.2014 kam mit der Post erneut die Mahnung vom 30.6.2014 mit Zahlungsaufforderung bis zum 10.7.2014 (!) und Androhung des Inkassos. Am 26.7.2014 habe ich mich per E-Mail über diese erneute Mahnung beschwert und almado zum x-ten Mal aufgefordert, endlich auf meine Korrespondenz bzgl. Korrektur der falschen Schlussrechnung einzugehen. Am 29.7.2014 erhielt ich gleich zwei E-Mails von almado:
1.)
"Sehr geehrter Herr.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Im Anhang übersenden wir Ihnen das gewünschte Schreiben. Mit freundlichen Grüßen Ihr almado-ENERGY Team" Im Anhang war das Mahnschreiben vom 30.6.2014 von almado beigefügt.
2.)
"Sehr geehrter Herr., vielen Dank für Ihre Nachricht und die Information, dass Sie von der EWD Inkasso GmbH wegen einer Forderung aus unserem Stromliefervertrag angemahnt wurden. Wir bestätigen Ihnen, dass wir dieses Unternehmen als externen Dienstleister mit dem Einzug unserer Forderung (en) beauftragt haben. Sollten Sie Fragen zu der durch dieses Inkassounternehmen angemahnten Forderung haben, bitten wir Sie, sich hierzu bis zum Abschluss des Inkassoverfahrens an diesen Dienstleister zu wenden. Dieser wird sich dann umgehend zur weiteren Rücksprache an uns wenden, sollte dies zur Klärung Ihres konkreten Anliegens erforderlich sein. Mit freundlichen Grüßen Ihr almado-ENERGY Team"
Diese beiden Mails gehen in keinster Weise auf die Forderungen aus meiner Mail vom 26.7.2014 ein. Auch war mir nicht bekannt, dass ich almado darüber informiert hätte, dass ich von EWD Inkasso GmbH angemahnt worden sei, zumal ich bis zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Inkassoschreiben erhalten hatte - das kommt aber noch! Diese Begebenheit zeigt mal wieder, dass almado erhaltenen Schriftverkehr entweder ignoriert oder mit irgendwelchen Antworten abschmettert, die mit der Kundenanfrage gar nichts zu tun haben.
Ein Telefonat am 30.7.2014 mit einem unfreundlichen Mitarbeiter der almado-Hotline endete mit seiner Aussage, dass der Sachverhalt geklärt werden müsse. Abends habe ich almado nochmals eine E-Mail gesandt und meine Verwunderung über die Inkassoandrohung ausgesprochen. Ich habe almado erneut darauf hingewiesen, dass sie Rechtsbruch begeht, wenn sie bestrittene Forderungen an ein Inkassounternehmen weiterleitet. Auch habe ich mit strafrechtlichen Schritten gegen almado gedroht, sollte tatsächlich Post an mich von einem Inkassounternehmen kommen.
Natürlich kam die Post vom Inkassounternehmen. EWD Inkasso in Köln schickte mir mit Schreiben vom 31.7.2014 eine Zahlungsaufforderung über insgesamt EUR 75,62 (meine ursprüngliche Rechnungskürzung belief sich seinerzeit auf EUR 18,98), zahlbar bis 13.8.2014. Also habe ich erneut Widerspruch per E-Mail, Fax und Einschreiben mit Rückschein am 4.8.2014 und 9.8.2014 eingelegt. Meine fruchtlose Korrespondenz mit almado habe ich dem Widerspruch beigefügt. Dem Inkassounternehmen habe ich klar gemacht, dass die Forderung unberechtigt ist und ich sie nicht bezahlen werde. Ich habe EWD auch vorsorglich mitgeteilt, dass ich einem möglichen Mahnbescheid widersprechen werde. Es ist eine never ending story!
13.08.2014 | 10:17
Abteilung: Online
Sehr geehrter Kunde,
vielen Dank für Ihren Eintrag. Wir bedauern es sehr, dass Sie unzufrieden mit unserem Service waren. Gerne möchte sich unsere Fachabteilung mit Ihrem Anliegen beschäftigen und Ihrer Beschwerde nachgehen.
Bitte wenden Sie sich zu diesem Zweck unter Angabe Ihrer Kundennummer und einem Link auf Ihren Eintrag in diesem Forum an unseren Kundenservice für Verbraucherportal-Beschwerden unter VPBkundenservice-energie.de. Wir werden uns über unseren Kundenanwalt umgehend mit Ihnen in Verbindung setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
almado-ENERGY GmbH
Kundenservice-Online
Auch wenn ich mir nichts davon verspreche, habe ich die in der Sofortantwort genannte E-Mail-Adresse "VPBkundenservice-energie.de" soeben angesprochen und warte mal ab, ob eine Antwort kommt.
Die Zahlungsfrist bei der Inkassofirma ist heute abgelaufen. Ich bin mal gespannt, ob mein Einspruch gegen deren Forderung Gehör findet oder ob am Wochenende die nächste Mahnung ins Haus flattert oder gleich ein Mahnbescheid kommt.
Zitat:
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Wir kommen zurück auf Ihre Anfrage vom 13.08.2014 und teilen Ihnen mit, dass wir Ihnen eine korrigierte Schlussrechnung mit der vertraglich vereinbarten Bonusgutschrift erstellen werden. Rein vorsorglich möchten wir darauf hinweisen, dass dies aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht im Rahmen des Entscheidungsspielraumes des Kundenanwalts erfolgt.
Zitatende
almado gibt also zu, dass der Neukundenbonus falsch berechnet wurde. Dies passiert wohl bei ziemlich vielen Kunden, die das Glück haben, dass sie den Bonus überhaupt bekommen. Im Zeitalter der EDV muss es scheinbar schwierig sein, solche Bonuszahlungen auf Anhieb richtig zu errechnen!
Warum die Korrektur der Schlussrechnung aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erfolgt, ist mir ein Rätsel. Schließlich hat almado versucht, mich mit einem zu geringen Bonus abzuspeisen, hat dann meine diversen Einsprüche ignoriert und mir sogar noch ein Inkassoverfahren aufgehalst. Und dann wird der Fehler aus Kulanz korrigiert? Es ist dreist.
Gestern kam eine korrigierte Schlussrechnung per E-Mail. Der Bonus wurde nun tatsächlich korrigiert. Dafür werden mir noch weiterhin Mahngebühren in Rechnung gestellt, die ich absolut nicht zu vertreten habe. Es ist doch ein Unding, dass die Firma eine falsche Rechnung ausstellt, der Kunde Einspruch einlegt und den rechnerisch richtigten Betrag pünklich bezahlt, dann Mahngebühren und ein Inkassoverfahren aufgedrückt bekommt, obwohl almado schließlich den Fehler in der Rechnung "aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht" zugibt und berichtigt.
Ich habe erneut Einspruch gegen die korrigierte Schlussrechnung eingelegt und nochmals meine Auslagen für meine Einschreiben mit Rückschein verlangt.
Das Inkassoverfahren gegen mich sei laut Kundenanwalt gestoppt worden. Dafür wird wahrscheinlich ein neues Inkassoverfahren eröffnet, wenn ich die angeforderten Mahngebühren über EUR 11,01 an almado nicht bis zum Monatsende bezahlt habe.
Zitatanfang:
Vertragsnummer: 120103127
Sehr geehrter Herr.,
als Kundenanwalt im Auftrag der almado-ENERGY wenden wir uns an Sie und helfen bezüglich Ihres Anliegens gerne weiter.
Wir kommen zurück auf Ihre Anfrage vom 14.08.2014 und teilen Ihnen mit, dass wir das Storno des Inkasso veranlasst haben.
Eine Erstattung Ihrer Kosten ist leider nicht möglich.
Wir hoffen, dass wir in der Lage waren, Ihre Frage umfassend zu beantworten. Bei weiteren Fragen kommen Sie gerne nochmals auf uns zu.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr almado-ENERGY- Kundenanwalt
M. H.
Zitatende
Das Inkassoverfahren soll also eingestellt sein? Was kommt heute, wie erwartet? Richtig, EWD Inkasso droht mit einem gerichtlichen Mahnbescheid, da "trotz der bisherigen Erinnerungs- und Mahnaktivitäten weder bezahlt worden sei, noch eine Ratenzahlungsvereinbarung mit EWD geschlossen wurde". Mein damaliger Einspruch per Fax, E-Mail und Einschreiben mit Rückschein wurde also auch bei EWD großzügig ignoriert. Das kennen wir doch auch schon von almado. Ich werde EWD nun wegen Nötigung anzeigen und den Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen über die unseriösen Geschäftsmethoden seines Mitglieds entsprechend informieren. Mir ist jedoch klar, dass all meine Schritte EWD nicht davon abhalten werden, einen Mahnbescheid gegen mich zu beantragen. Doch auch das ziehe ich durch. almado und EWD versuchen, mit Einschüchterung das große Geld zu machen. Und sie scheinen mit dieser Masche auch Erfolg zu haben, denn sonst wären beide nicht mehr auf dem Markt. Auch unser Rechtsstaat scheint gegen solche Machenschaften machtlos zu sein. Daher mein Appell an alle Betrogenen und Geschädigten: Wehren Sie sich, bleiben Sie hart und lassen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen.
Beschwerde ist noch nicht gelöst