Beschwerde lesen

Ich bin 65 Jahre alt, Herzkrank, leide an Atemnot, hohem Blutdruck und Kreislaufproblemen.

Zudem bin ich gehbehindert. Jedes mal, wenn ich meine Maske länger trage, wird mir schwindlig und ich fange an, sehr stark zu transpirieren. Wenn ich dann nicht für mehr Luft sorge, dann breche ich zusammen, was bereits einmal passiert ist, und 'zig mal fast. Wenn es beim Einkaufen zu schlimm wird, ziehe ich daher die Maske leicht unter die Nase, damit ich etwas besser Luft bekomme. Wenn es mir wieder besser geht, setze ich die Maske wieder richtig auf.

Heute hatte Netto mein Lieblingsgetränk, einen ACE Drink in der Werbung, und bin extra deshalb zu Netto gefahren. Weil ich den Drink nirgendwo gefunden habe, fragte ich eine Mitarbeiterin, wo ich das Getränk finde. Die hat mir dann erklärt, wo das Getränk "nicht" steht, und meinte anschließend, dass ich meine Maske richtig aufsetzen soll. Ich entgegnete ihr, dass es mir nicht gut geht, und ich umfalle, wenn ich keine Luft bekomme. Dann ging ich weiter einkaufen. Die Dame hat mir noch irgendwas nachgerufen, das ich nicht verstanden habe.

An der Kasse stand vor mir ein älterer Behinderter, mit einem ziemlich vollen Einkaufswagen, aus dem er sehr, sehr langsam, mit einer Hand, ein Teil nach dem anderen heraus nahm und auf das Band stellte. Er konnte seine zweite Hand wohl nicht mehr nutzen (aus gesundheitlichen Gründen). Nach mir endlos vorkommenden 10-15 Minuten, bekam ich keine Luft mehr, und musste die Maske wieder unter die Nase ziehen, teilweise sogar etwas vom Mund abziehen, um genug Luft zu bekommen.

Als ich dann an der Reihe war, stand die Mitarbeiterin von vorhin neben der Kasse und meinte wieder, ich solle die Maske richtig aufsetzen, obwohl die ganz genau sehen konnte, dass ich keine Luft bekomme und kurz vor dem Zusammenbruch stehe. Ich sagte ihr dass das im Moment nicht geht, weil ich keine Luft bekomme. Die Kassiererin meinte hinter ihrer dicken Plexiglas-Scheibe, dass sie mich dann nicht abkassieren darf. Ich holte nun eine andere Maske aus meiner Jacke, die ich nur sehr kurz tragen kann, weil sie tierisch drückt (viel zu klein), aber durch die ich zumindest etwas besser Luft bekomme. Ich bin also der Weisung, nach einer kurzen Widerrede (unter 1 Minute) gefolgt.

Meine Ware wurde dann abkassiert, und ich verließ den Laden.

Als ich meinen Motor-Roller am beladen war, fuhr ein Polizei-Fahrzeug vor. Wegen mir! Die Mitarbeiterin des Ladens meinte, dass sie ein weltweites, lebenslanges Hausverbot gegen mich aus sprechen möchte, und die Polizei sagte mir, dass sie Anzeige gegen mich erstatten würde und ich ein Ordnungsgeld i. H.v. von 250 Euro zu erwarten hätte.

(Zwischenfrage: Mit welcher Berechtigung gibt die Polizei meine vollständigen Daten mit Anschrift und Geburtsdaten an Dritte weiter, und verweigert mir die Daten der Mitarbeiterin? Ist das legal?)

Auf meinen Einwand hin, dass ich die Maske getragen habe, und nur kurz unter die Nase gezogen habe, entgegnete der Polizist, dass das reicht. Ich hätte die Maske ständig 100% korrekt zu tragen. (Ich muss also zusammen brechen, damit ich kein Ordnungsgeld bekomme?).

Als ich versuchte, den Polizisten meine Gesundheitsprobleme zu erklären, meinte der männliche Polizist zu mir, dass er mich für 24 Stunden auf der Wache einsperren würde, wenn ich mich weiterhin uneinsichtig zeigen würde. (Das muss man sich mal rein tun.)

Dann bin ich nach Hause gefahren. Vorher sagte ich den Polizisten noch, dass ich bisher nicht verstehen konnte, dass der Polizei so wenig Respekt entgegen gebracht wird, und dass ich das nun besser verstehen würde. (Natürlich freundlich und in keiner Weise beleidigend)

Was mich besonders ärgert: dieser Netto Markt, 47445 Moers Repelen, Am Markt 2, hat hier nicht nur das Monopol, er schert sich auch nicht im Mindesten um Hygiene. Dort wird nichts desinfiziert, der Platz für die Einkaufswagen ist ständig total verdreckt, am Leergut-Automaten kann man sich die Krätze holen. Wenn das Personal Ware einräumt, dann hat es ständig die Maske am Ohr baumeln. Personaleinkäufe werden komplett ohne Maske getätigt. Beim Ware einräumen wird der Kunde einfach zur Seite gedrängt, Mindestabstand hin oder her. Wenn sich unterhalten wird, sind die die Masken ständig unter dem Kinn. Dort werden sogar Motorroller mit heißem Motor (natürlich auch ohne Maske) durch die Gemüseabteilung in den Pausenraum (oder was auch immer hinter der roten Tür liegt) geschoben. Fahrräder ebenfalls, und das ebenfalls ohne Maske.

Ich kaufe im örtlichen Netto (vormals Plus) seit 50 Jahren ein. Alle kennen mich, ich bin immer freundlich, und nun so was? Meine Maske habe ich an der Kasse immer unter der Nase, schon seit März, weil das Ware aufs Band legen Kraft und Luft kostet. Und ohne Luft geht es nun mal nicht.

Und gerade diese Mitarbeiterin hält sich für Gott. Die verlangt schon mal von Kunden an der Kasse, dass sie ihre Taschen leeren. Nicht die Einkaufstaschen, die Jackentaschen! Und auch sie ist es, die ihren Roller mit heißem, stinkenden Motor durch die Gemüseabteilung schiebt (bzw. geschoben hat).

Kürzlich waren Kunden ohne Einkaufswagen und ohne Maske im Laden. Da habe ich das Personal darauf aufmerksam gemacht, und die haben mich nur angesehen, als käme ich von einem anderen Stern. Das hat keinen interessiert.

Besonders kurios:
Eine Kundin (ca. 30 Jahre alt), 10 Meter hinter mir, keifte lauthals: „Glauben Sie dass ich wegen Ihnen sterben will? “ Und ausgerechnet die hat die Polizei wohl als Zeugin aufgenommen, obwohl die gar nichts mitbekommen hat.

Nun ja, Recht hat sie ja. Seit März sind immerhin 5 Menschen (von 104.000 Einwohnern) mit Corona verstorben. Altersdurchschnitt 85 Jahre.