Beschwerde lesen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Zunächst vorab: Wegen schlechter Erfahrungen in diversen Saturn-Märkten war ich seit Jahren nicht mehr dort einkaufen. Jetzt habe ich es doch mal wieder versucht und wollte mir ein iPad Air 2 kaufen, welches bei Ihnen für 629€ im Angebot war.

Hiermit möchte ich Ihnen schildern, was ich vergangene Woche in zwei Saturn-Märkten in meiner Region erlebt habe.

Am Mittwoch ging ich gegen Mittag zu Saturn. Der Markt war fast leer. Direkt neben dem Stand mit den iPads standen drei Verkäufer und waren lautstark in Privatgespräche vertieft. Ich hielt mich ca. eine Viertelstunde beim iPad auf. Von Ihren Mitarbeitern wurde ich dabei in keinster Weise zur Kenntnis genommen. Keine Begrüßung, keine Frage nach meinen Wünschen, nicht mal ein Blickkontakt. Einfach nichts. Ich verließ den Markt unverrichteter Dinge wieder. (Nebenbei bemerkt war ich über den Preis erstaunt - in diesem Markt sollte das iPad 709€ kosten. Wer es nicht besser weiß, bezahlt in diesem Moment also satte 80€ zuviel. Merkwürdig.)

Am nächsten Tag bestellte ich das iPad im Online-Shop von Saturn und entschied mich zur Abholung in einem anderen Markt in meiner Nähe, um die Versandkosten zu sparen (Randnotiz: Ich habe noch die erlebt, dass man bei einem Einkauf von über 600€ noch Versandkosten zahlen muss.) Das iPad wurde bei der Bestellung als vorrätig und zur Abholung bereit liegend ausgewiesen.

Ich wendete mich an die Kasse, die laut Beschilderung zur Ausgabe von Online-Bestellungen zuständig sein sollte. Als die Dame mein Anliegen hörte, verfinsterte sich sofort ihr Blick und ihre bis dahin nur mäßige Freundlichkeit schlug in einen barschen Ton um. Ungehalten hackte sie auf der Computertastatur herum. Sie könne nichts finden. Wann ich die Bestellung denn aufgegeben hätte. Der Artikel sei nicht vorrätig, es könne also gar nicht sein, dass ich das im Internet gelesen hätte. Als ich darauf bestand, griff sie genervt zum Telefon. Mit ihrem Gesprächspartner diskutierte sie verschiedene Lösungsmöglichkeiten, schien aber keine Klärung herbeiführen zu können. Sie schlug mir vor, die Bestellung zu stornieren. Als ich dies ablehnte, schickte sie mich mit einer hektischen Handbewegung zu ihrem Kollegen in der Tablet-Abteilung.

Also ging ich dorthin und trug mein Anliegen erneut vor. Leider kam ich vom Regen in die Traufe: der Mitarbeiter ließ mich gar nicht ausreden. Ich solle nach vorne zu der Kollegin gehen. Er sei nicht zuständig. Ich musste energisch darauf bestehen, dass ich dort bereits gewesen war und man mich zu ihm geschickt hatte. Anstatt jetzt gemeinsam mit mir zu dem höchstens 10 Meter entfernten Schalter zu gehen, griff nun auch er zum Telefon und rief die besagte Kollegin an. In dem nun folgenden mehrminütigen Streitgespräch erfuhr ich Firmeninternas, die ich als Kunde gar nicht wissen will: "Das kann doch wohl nicht sein, immer wenn der Herr Soundso nicht da ist, funktioniert die Ausgabe von Onlinebestellungen nicht - wieso soll ich das denn jetzt hier machen? " So ging das eine ganze Weile hin und her. An mich ging dann der Hinweis, dass ich in Zukunft besser nicht übers Internet bestellen solle. Das sei immer so kompliziert.

Als ich dann noch wagte darum zu bitten, er möge mir einen 5€-Gutschein verrechnen, den ich für eine Newsletter-Anmeldung erhalten hatte, griff er wieder zum Telefon. Der Streit ging weiter und wieder erfuhr ich Dinge, die mich nichts angehen und auch nicht interessieren: "Die Kundin will jetzt auch noch einen Gutschein verrechnen - das müsst ihr da vorne machen - wenn ich das jetzt hier von meinem Rechner aus mache, gerät meine Bilanz noch mehr in Schieflage. " Anscheinend konnte er sich nicht durchsetzen und knallte den Hörer auf. Er raunzte mich an: "Dann hole ich Ihnen jetzt ein iPad von hinten". (Ach, auf einmal ist doch eins vorrätig!) Im Stechschritt lief er weg und kam kurz darauf zurück. Inzwischen schäumte er fast. Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte mir das iPad vor die Füße geknallt. Als ich dann noch fragte, ob ich ein Skonto von 2% bekommen könnte, erntete ich nur noch ein hämisches und arrogantes Grinsen. Ruppig und schweigend wickelte er dann die Formalitäten ab.

Mit meinem iPad und der Rechnung ging ich -inzwischen schweißgebadet und desillusioniert - dann endlich zur Kasse. Ich hatte es von früher in Erinnerung, dass man den Artikel von der Kassiererin in einer Plastiktüte überreicht bekam. Das war hier nicht der Fall, also bat ich um eine Tüte. Die Antwort: "Das kostet nochmal 10 Cent". (!) Ich war fassungslos und verzichtete dankend. Man gibt über 600€ aus und bekommt nicht mal eine kostenlose Tüte dazu! Wo gibt es denn sowas!

Mein Fazit: Ich kaufe in Zukunft lieber wieder woanders ein und werde einen weiten Bogen um jeden Saturn-Markt machen.

Mit freundlichen Grüßen.

P. S.: Der Vollständigkeit halber muss ich ergänzen, dass mir der 5€-Gutschein am Ende doch noch abgezogen wurde. Wer diese gravierende Entscheidung allerdings auf sich genommen und dadurch seine Bilanz gefährdet hat, kann ich nicht mehr sagen. Das ging in dem Chaos irgendwie unter. Auf jeden Fall bedanke ich mich für diese Grosszügigkeit von ganzen Herzen.