Netto Marken-Discount AG & Co. KG (Maxhütte-Haidhof)
Ungefragte Taschenkontrolle, keine Annahme von Kleingeld
Taschenkontrollen ohne zu fragen, Zahlen nur mit Scheinen, Pfand bekommt man auch nicht wieder. Nicht so leicht das Abendessen zu besorgen.
Man schmunzelt vielleicht noch, wenn man bei den Werbesolgans "Unser Konzept.
Frische, Regionalität und Vielfalt zum günstigen Preis" oder "Beste Qualität zum Spitzenpreis" dann bei jedem Einkauf vor größeren Mengen ganz offensichtlich nicht mehr genießbaren (großflächig verschimmelt, faulig, stinkend) Lebensmitteln in der Obst und Gemüseabteilung steht, die immerhin großzügigerweise etwas reduziert wurden.
Der Spass nimmt dann etwas ab, wenn man vergeblich versucht Pfand für Flaschen zurückzuerhalten, die lediglich ein leicht beschädigtes Etikett aufweisen, das eine optische Identifizierung als Nettoprodukt jedoch problemlos zulässt, da der Automat sie nicht mehr erkennt und das Personal da nichts tun kann oder mag.
Wenn es an sehr unhöfliches und geltendem Recht zuwider handelndes Personals geht ist, dann irgendwie doch mal gut.
Im Markt in der Börsenstraße 119 in Wilhelmshaven wurde ich von einer Kassiererin regelrecht angeschriehen, als ich versuchte ihr auf "gehen Sie mit dem Scheiß das nächste Mal zur Bank, nochmal nehme ich das nicht" ruhig zu erklären, dass ich eigentlich schon das Recht habe 35 Euro mit meinem Trinkgeld in Form von 2-Euro-Münzen zu bezahlen. Das waren 18 Münzen. Noch relativ übersichtlich und vor allem wesentlich unter den 50, die sie nach dem Münzgesetz annehmen muss.
Ich habe da nun auch mal eben nachgelesen, im Münzgesetz und ich konnte dort nichts über Ausnahmen von dieser Regelung finden für den Fall, dass das Münzfach der Kasse zu voll ist. Wie wäre es mit größeren Münzfächern und ein wenig Entspannung für Kassiererinnen?
Auch nicht so richtig ok fand ich die ungefragte Taschenkontrolle eines Kassierers bei anderer Gelegenheit. Wenn das Supermarktpersonal beim Bezahlen unvermittelt in meinen Einkaufswagen greift, meine Tasche an sich zieht und das Innere einer Sichtkontrolle unterzieht, fühle ich mich doch ein wenig in meiner Privatssphäre gestört. Die ist übrigens auch rechtlich geschützt. Soweit sogar, dass ich eine Bitte um Einsicht in meine Tasche auch ablehnen kann und schon die Polizei hinzugezogen werden müsste, um eine Kontrolle durchzuführen und selbst dies wäre nur möglich bei hinreichendem Verdacht. Solch lästige Scherereien spart man sich natürlich, wenn man gar nicht erst lang fragt.
Sonderlich verdächtig finde ich mich übrigens nicht. Ich bin eine Frau Mitte 30, gepflegt, freundlich, Grüße an der Kasse nett, arbeite in der Gastronomie und versuche eigentlich nur hier und da ein paar Lebensmittel im Markt zu kaufen. Wahrscheinlich hätte ich ihn schauen lassen, hätte er nett gefragt. Vermutlich hätte ich etwas unglücklich geguckt (man fühlt ja gleich so eine Unterstellung) und ihm die Tasche hingehalten. Das macht das aber noch nicht zur Selbstverständlichkeit.