brillen.de (Wildau)
Drei Versuche, die Brille abzuholen, gescheitert
Eine Abholung meiner Brille ist nicht möglich: Entweder die brillen.de-Filiale Kelheim war einfach geschlossen (2x30 km umsonst gefahren).
Nach Lust und Laune werden Zettel an die verschlossene Ladentür geklebt und als Kunde wird man sauer. Eine telefonische Erreichbarkeit der Filiale ist in dem brillen.de-System angeblich möglich. Nein: Nach der Auswahl der Standorte Kelheim oder Regensburg wird nach der Eingabe von "2" für Kelheim das Gespräch getrennt.
Ein dritter Versuch, meine bereits vor Wochen bezahlte Brille abzuholen, schlug auch fehl: Die Filiale war voll mit unzufriedenen Kunden.
Ich wollte doch nur schnell meine für 269,-- EUR gekaufte Brille abholen. Unmöglich. Und die gestresste brillen.de-Dame wurde dann zu den wartenden Kunden auch noch pampig.
Das geht gar nicht. Kunden sind keine Bittsteller. Und ich lasse mich auch nicht von einer - wenn auch überarbeiteten - Filialverantwortlichen so angehen.
Der brillen.de-Chat wimmelt das Anliegen bzw. die Bitte, dass mir meine Brille zugesandt wird, roboterhaft ab.
Die Adresse servicebrillen.de ist eine no-reply-Adresse, die E-Mail kommt einfach unbeantwortet zurück. Brillen.de ist jedenfalls nicht bereit, mir meine bezahlte Brille zuzusenden. Ich soll ein viertes Mal in die Filiale fahren.
Es kann sehr gut sein, dass dieses Procedere bei brillen.de anders abläuft. Das weiß ich nicht, weil ich mit denen keine Erfahrung habe. Aber beim Lesen der Beschwerde frage ich mich, warum sie die Brille denn in vollem Umfang vor der Abholung bereits bezahlt haben. So verstehe ich jedenfalls die Beschwerde.
Anzahlungen in variabler Höhe kann ich natürlich nachvollziehen. Aber eine Brille komplett bezahlen, bevor mit der Anfertigung überhaupt begonnen wird? Sehr eigenartig.
Wie haben sie denn die Brille bezahlt? Bar? Mit einer Kreditkarte? PayPal? Je nachdem, wie sie die Brille im Voraus bezahlt haben, können sie sich das Geld ja gegebenenfalls zurückholen. Wenn es keine Barzahlung oder eine Überweisung war, ist dies in den allermeisten Fällen möglich. Natürlich sollte vorher dem Anbieter eine ausreichend lange Frist gesetzt werden. Und dies sollte nachweisbar geschehen. Wenn auch dann die Brille nicht ausgehändigt wird, könnten sie den gezahlten Betrag wieder zurückholen.
Dennoch ein sehr ernst gemeinter Hinweis von einem Brillenträger, der ich selbst bin: Bitte gehen sie doch in Zukunft zu einem örtlichen Optiker. Dort erhalten sie nicht nur eine Vermessung der Augen und eine hoffentlich auch gute Beratung, Sie haben dann auch einen direkten Ansprechpartner, der sie auch nach dem Kauf noch berät und betreut. Und nein, ich bin kein Optiker und habe deshalb selbst nichts von diesem Tipp. Er ist nur gut gemeint, da ich in meinem Leben schon viele Erfahrungen mit Optikern gemacht habe.
Und wenn ich noch einen Tipp geben darf, meiden sie große Optiker Ketten. Die Qualität der Beratung und des dort anzutreffenden Personals ist leider eher einem Lotteriespiel ähnlich. Zumal sollte man nicht vergessen, dass es gerade bei großen Ketten immer wieder Aktionen und Umsatzziele gibt, die dann gepusht werden. Ob dies immer im Interesse des Kunden ist, wage ich doch sehr stark zu bezweifeln.
Kleinere und unabhängige Optiker Fachgeschäfte dagegen können nur existieren, wenn sie ihre Kunden halten und ihre Kundenbeziehungen pflegen. Sie leben davon, dass Kunden zufrieden sind und dies weitererzählen. Denn diese kleineren und unabhängigen Optiker können eben nicht auf ein großes Netzwerk zurückgreifen, was ihnen mehr oder weniger automatisch bereits eine gewisse Anzahl an Kunden zuspielt. Deshalb ist bei kleineren Fachgeschäften die Chance sehr viel größer, dass man eine gute Beratung und eine optimale Versorgung erhält. Und dann ist die dort erworbene Sehhilfe letztlich sogar günstiger als bei großen Ketten.