TSD Telecom Service Deutschland GmbH & Co. KG
Ungewollter Preselection-Vertrag
Bestell-/Kundennummer: 1474109
Meine Lebensgefährtin soll Ende Juli 2011 zusammen mit einem Handy-Vertrag bei handyservice.de einen Preselection-Vertrag bei TSD abgeschlossen haben. Bewusst hätte sie einen solchen Vertrag sicher nicht abgeschlossen, da unser Telekom-Tarif „Call & Surf Comfort“ bereits eine Deutschland-Flatrate einschließt.
Die Unterschriften auf der Vertragskopie, die uns zugeschickt wurde, sehen etwas merkwürdig aus, sie unterscheiden sich auch stark von den Unterschriften auf dem Handy-Vertrag. Der Vertrag ist sowieso etwas merkwürdig. Unter der rechten Unterschrift steht:
"Einzugermächtigung: Hiermit ermächtige ich die TSD Telecom Service Deutschland GmbH & Co. KG die fälligen Rechnungsbeträge im Lastschriftverfahren von oben genannter Bankverbindung abzubuchen. Diese Ermächtigung bleibt bis zu meinem für..." Der Satz hört wirklich hinter "für" auf.
Auf jeden Fall kann sich meine Lebensgefährtin nicht erinnern, je einen solchen Vertrag unterschrieben zu haben. Aber als wir der TSD den Sachverhalt schilderten, verhielt sie sich stur. Es wäre eindeutig darauf hin gewiesen worden, der Preselection-Vertrag sei unabhängig vom Handy-Vertrag und er könnte nur bewusst unterschrieben worden sein. Auch mit Kulanz ist offensichtlich nicht zu rechnen, meine Lebensgefährtin wurde nur darauf hingewiesen, dass im Falle einer vorzeitigen Beendigung des Vertragsverhältnisses ein Betrag in Höhe von 70% der Gebühren bis zum Vertragsende fällig wäre.
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Ich finde das Geschäftsmodell von TSD merkwürdig. Die Telefon-Flat für 14,99 EUR im Monat kann ja vielleicht für manche Leute wirklich günstig sein. Aber wenn im Normalfall Leute diese Flatrate bewusst buchen und davon Vorteile haben, warum ist dann TSD darauf angewiesen, gegenüber Leuten, die eine solche Preselection nicht brauchen und auch nicht wollen, auf Vertragserfüllung zu beharren? Der Verdacht liegt nahe, dass es eher die Regel ist, dass Leute, die die TSD-Flatrate haben, sie eigentlich gar nicht bräuchten.
Hier der Name meiner Lebensgefährtin: Hildegard R.
Wir gingen deshalb auch fest davon aus, dass die Unterschrift unter den Preselection-Vertrag gefälscht sein müsste.
Auf Anfrage bekamen wir eine Kopie des Preselection-Vertrages zugeschickt und erfuhren erst dadurch, dass der Vertrag zusammen mit dem Handyvertrag abgeschlossen sein sollte. Auf den ersten Blick sahen die Unterschriften echt aus. Daher vermuteten wir, die Unterschriften könnten vom Handyvertrag durchgeschrieben sein. Um das zu überprüfen, ließen wir uns ein Kopie des Handyvertrages schicken. Dabei stellten wir fest, dass beide Verträge, die ja angeblich gleichzeitig abgeschlossen sein sollten, mit einem völlig verschiedenen Stift unterschrieben worden waren. Und bei einem genaueren Vergleich der Unterschriften auf beiden Verträgen stellte ich fest, dass die Unterschriften unter den Preselection-Vertrag einige Merkmale aufweisen, die sonstige Unterschriften meiner Lebensgefährtin nicht aufweisen. Daher vermuten wir mittlerweile stark, dass die Unterschriften unter den Preselection-Vertrag gefälscht sind.
Kündigen Sie den Vertrag per Einschreiben oder lassen Sie per Gerichtsvollzieher zustellen.
Informieren Sie sich im Zweifelsfall bei einem Anwalt.
Daher ist am Vertrag auch merkwürdig, dass überhaupt von einer "Einzugermächtigung" die Rede ist. Es heißt wirklich nicht "Einzugsermächtigung", sondern Einzugermächtigung (ohne s). Und der Satz bricht wirklich mittendrin ab, siehe Bild. TSD behauptet ja, meine Lebensgefährtin hätte den Vertrag bewusst abgeschlossen, aber meiner Meinung nach hätte ihr dann auch der unvollständige Satz auffallen müssen.
Warum einen Vertrag kündigen, den man nicht abgeschlossen hat?
Tun Sie dies auf keinen Fall, damit haben Sie anerkannt, dass ein Vertragsverhältnis besteht!
Unser Schriftwechsel mit TSD, der schon begonnen hatte, bevor ich die Beschwerde bei reclabox eingestellt hatte, ging weiter.
Am 17. November fassten wir in einer Mail an TSD noch einmal alles zusammen und erwähnten dabei auch die Beschwerde bei reclabox.
Allerdings entschieden wir uns dann, da wir zu KabelBW wechseln wollten und keine Möglichkeit sahen, anders kurzfristig aus der Preselection zu kommen, auf das Angebot von TSD ein, gegen eine sofortige Zahlung von 70% der Grundgebühr bis Vertragsende den Vertrag vorzeitig auszulösen. Als Begründung schrieb meine Lebensgefährtin aber eindeutig „Um Zeit und Energie zu sparen.“ Wir nehmen also nichts von dem zurück, was ich in der Beschwerde geschrieben habe.
Die Rechnung schickte uns TSD sofort, ging aber mit keinem Wort auf meine Beschwerde bei reclabox ein. Nach dem 22. November haben wir kein weiteres Schreiben mehr von TSD erhalten.
Gestern haben wir zum 8. Januar 2012 unseren Vertrag mit der Telekom gekündigt und uns bei KabelBW angemeldet. Dort ist Preselection technisch unmöglich.
Den Schriftwechsel mit TSD und die Vertragskopien heben wir natürlich auf. Auch, wenn wir im Moment nicht die Energie hatten, die Angelegenheit weiter zu verfolgen, könnte es ja sein, dass es anderen mal genau so wie uns geht. Dann sind wir gerne bereit, unsere Erfahrungen beizusteuern.