Deutsche Bahn AG (Berlin)
Chaotische Weihnachtsreise mit der Bahn
Am 22.12.2023, morgens um 08.38 Uhr, in Hamburg am Hauptbahnhof.
Wie so oft, kurz vor Einfahrt des Zuges nach Frankfurt, kam die Durchsage: "Der ICE 677 nach Frankfurt fährt heute nicht auf Gleis 11, sondern ausnahmsweise auf Gleis 8". Schon ging die Rennerei los. Jeder wollte natürlich "seinen" Zug erreichen. In der Hektik waren zwar weitere Durchsagen zu hören, aber nicht zu verstehen.
Geschafft, man saß im Zug, sogar auf dem reservierten Platz, dann der Schock, der Zug fahre nur bis Hannover. Das Zugpersonal hatte noch keine Information, ob und wie es Richtung Frankfurt und Stuttgart weitergehen würde.
In Hannover waren die Bahnsteige voller Menschen, man konnte kaum aussteigen und stand dann - eingezwängt in einer Menschenmenge - ziemlich planlos herum.
Ein Mitarbeiter der Bahn, der bestimmt schon seit Stunden nörgelnde, schimpfende Menschen versucht hatte zu beruhigen und weiter zu helfen, gab mir dann, sehr freundlich, zwei Möglichkeiten für eine Weiterfahrt bekannt. Entweder bis Würzburg und dann von dort per Regionalzug nach Stuttgart oder über Köln, Bonn, Koblenz per Regionalzug nach Stuttgart.
Die erste Strecke kam für mich nicht infrage, die Umstiegszeit in Würzburg beträgt nur 8 Minuten, und ein weiterer Regionalzug nach Stuttgart fuhr nicht mehr. Also wartete ich auf den Zug über Köln, der aber erst in 2 Stunden fahren würde.
Ich schaffte es sogar, in den überfüllten Zug hineinzukommen. Natürlich nichts mehr mit der Platzreservierung, also suchen.
Wir saßen dann stundenlang zu dritt auf zwei Plätzen. Bahnmitarbeiter wurden nicht mehr gesehen, hätten auch kaum eine Chance gehabt, durchzukommen.
Irgendwann - statt um 14:08 Uhr um 21:14 Uhr - kam ich dann auch in Tübingen an.
Das war die Hinreise, das Chaos war natürlich dem Sturm zu verdanken, aber keine Bange, bei der Rückreise war kein Sturm für das nächste Chaos verantwortlich.
Mir ist schon klar, dass es das nicht besser macht. Nur was genau soll diese Beschwerde hier erreichen? Die Deutsche Bahn ist ein Staatsbetrieb. Sie gehört vollständig dem Bund. Vertreten durch das Verkehrsministerium. Die Kritik sollte sich also gegen die Bundesregierung richten. Aber auch das wird erst einmal nichts ändern. Die Probleme der Bahn sind seit Jahren, ja Jahrzehnten bekannt, ohne dass sich in dieser Zeit auch nur ansatzweise etwas zum besseren geändert hätte. Ganz im Gegenteil.
Dauerhaft wird sich, wenn überhaupt, bei der Deutschen Bahn nur etwas ändern, wenn sie entweder tatsächlich privatisiert wird oder aber die Menschen andere, bessere Wahlentscheidungen bei der nächsten Bundestagswahl treffen.
Beschweren kann man sich als Kunde lediglich beim DB-Kundendienst und dann tut sich nichts.
Entscheidungen werden vom Aufsichtsrat bzw. dem Vorstand getroffen. Nachzulesen im Internet.