geschrieben von X. 99
Ich fahre häufig mit dem M29 und muss leider feststellen, dass der Bus nahezu unbenutzbar ist. Wenn er mal keine 50 Minuten Verspätung hat oder gar nicht fährt, dann endet die Linie auch noch kurzfristig vorab und es wird teilweise nicht mal mitgeteilt und man endet in der Pampa.
Ich würde diese Beschwerde nicht schreiben, wenn es nicht ein Dauerzustand wäre.
Am letzten Montag war es wieder besonders schlimm und die neue Masche der BVG ist, wenn der Bus mehr als 30 Minuten Verspätung hat, darf der Busfahrer die Tour abbrechen. Warum auch immer. Es ist natürlich sehr nett für die Fahrgäste, wenn diese endlich mal einen Bus sehen und der dann nur zwei Stationen weit fährt und dies sehr spontan ankündigt.
Noch dreister ist aber, es gibt einen Expressbus, der eine ähnliche Strecke fährt und sich einen Teil der Stationen mit dem M29 teilt. Dieser fährt nur selten und hält nicht überall. Hat aber nahezu das gleiche Problem.
Die Busfahrer des M29 raten dann zum Umsteigen in diesen genannten Expressbus. Teilen aber das Beenden der Linie erst dann mit, wenn ein Umsteigen in den Expressbus zu spät ist, da bei den nächsten Stationen der Expressbus nicht hält oder dieser gerade weggefahren ist und der nächste ist, wie auch beim M29, erst wieder in 30 Minuten zu erwarten.
Wenn man den Busfahrer zur Rede stellt, meint dieser, man sollte sich öffentlich beschweren und dies der BVG mitteilen. Realistisch gesehen wird dies hier die BVG kein Stück interessieren, weil die ihr Geld im schlimmsten Fall dann von den Steuergeldern bekommen. Also selbst ein Boykott, welcher unmöglich ist, würde zu nichts führen.
Aber am dreistesten ist die Aussage der Busfahrer, dass sie z. B. einen acht Stunden Tag hatten und auch nur Menschen seien und deswegen nicht mehr weiterfahren. Nahezu jeder kennt das aus dem normalen Berufsleben, da kann man oft nicht direkt nach acht Stunden Arbeit gehen und muss eventuell 20 Minuten länger arbeiten. Wäre ja noch schöner, wenn der Arzt während der OP geht, weil sein acht Stunden Tag vorbei ist.
Aber im Gegenzug streikt die BVG schön, damit die Busfahrer noch mehr Geld bekommen, was angesichts ihres Jobs schon echt hoch ist, da würde sich jeder normale Arbeiter drüber freuen!
Einfach alles nur dreist für eine Strecke von 10 Minuten über eine Stunde zu brauchen.
Meine Forderung an Berliner Verkehrsbetriebe:
20 Euro Erstattung meiner Monatskarte, da Vertrag nicht eingehalten wird und man sowieso laufen muss
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Man könnte natürlich argumentieren, dass man auch einen Bus früher nehmen könnte (sprich 5-10 Minuten früher an der Bushaltestelle stehen müsste), doch selbst dann wäre man nicht auf der sicheren Seite.
Man macht immer wieder folgende Erfahrungen.
-> Überfüllung
-> Busse die nicht im angekündigten 5/10-Minutentakt fahren, sondern Wartezeiten von teilweise über 30 Minuten
-> Busse, die in Kollonen fahren, zum Teil 4 sich hintereinander reihende Busse
-> extrem gereizte Busfahrer. Busfahrer, die zum teil völlig willkürliche Aktionen durchführen. Bestes Beispiel: "ich fahre heute nur bis zu dieser Station, da mir die Fahrgäste jetzt schon 2 Stationen hintereinander die Tür versperren. " Gereizte Fahrgäste. Eine Situation, die auf Dauer eskalieren muss.
-> Fahrzeiten werden nicht eingehalten. Busse fahren öfter nur knapp über Schrittgeschwindigkeit.
Ich kann nur begrenzt bewerten, inwiefern überhaupt Maßnahmen zur Beseitigung dieses untragbaren Statusses ergriffen werden, und kann nur aus persönlicher Sicht Ansätze besteuern. Folgendes müsste getan werden:
-> Verkürzung des Taktes zu den Stoßzeiten auf 3 oder 4 Minuten
-> Wenn Busse tatsächlich ausfallen, dann müssten Doppelstockbusse als Folgebusse eingesetzt werden (die Massenmenschhaltung erfolgt nicht artgerecht).
-> Coaching der Busfahrer hinsichtlich Freundlichkeit (die Gegenseite hat auch genug Anlass genervt zu sein)
-> Mehr Anzeigetafeln, insbesondere an einer Anlaufstelle wie dem Moritzplatz, sodass der Fahrgast evtl. noch reagieren kann
Die BVG müsste das Dillema mal irgendwie intern regeln. Ich denke, dass die Busfahrer die Situation selbst noch besser bewerten könnten und aufgrund Ihres gereizten Zustandes auch wirklich mal befragt werden sollten (ich warte nur noch auf den Tag, an dem ich absichtlich an den Baum gefahren werde).
Genau wie LKW-Fahrern, bekommen auch Busfahrer erhebliche Strafen für Fahrzeitüberschreitungen. Dazu kommen dann noch Punkte in Flensburg.
Und wenn das Konto da voll ist, darf er mal ein paar Wochen Zwangsurlaub machen weil der Führerschein weg ist.
Und das kann er sich nicht leisten. Genau so wenig wie die Geldstrafen. Die muß er selbst als angestellter Fahrer, aus eigener Tasche bezahlen.