Dass OB Sauerland (CDU) unbedingt die Loveparade haben wollte (trotz leerer Stadtkassen), ist unstrittig. Ob dann Sicherheitsplanungen entsprechend sorgfältig stattfinden, bei solch politischen Entscheidungen, ist fraglich.
Die Veranstaltung hätte niemals stattfinden dürfen, nicht bei dieser Anzahl von (zu erwartenden) Besuchern. Ursache für die Katastrophe war der hohe Besucherandrang und der Tunnel, aber Auslöser war wohl das Verhalten der Polizei, die mit Lautsprechern die Besucher nach dem Tunnel (und vor dem geschlossenen Gelände) zum Umkehren aufforderte - trotz dem anhaltenden Zustrom.
Dies hat einen enormen Druck im Tunnel erzeugt und so auch die Massenpanik. Um dem zu entkommen, sind die Leute auch die Begrenzungen in Panik hinaufgeklettert.
Wenn nun der Leiter der Ordnungsbehörde als auch Bürgermeister Sauerland einfach, ohne irgendeine Ermittlung, behaupten, die Ursache für die Panik seien die abstürzenden Menschen gewesen, dann ist das Verwechslung von Ursache und Wirkung und für mich Hohn auf die Toten, Verletzten und Angehörigen. Als Ordnungsbehörde ist man für die Sicherheit zuständig.
Aussagen im Vorfeld von Rainer Schalle (Organisator Loveparade) bezüglich der Anschuldigung von Dr. Motte, dass die Loveparade nicht sicher in Duisburg geplant werden kann, dass "Herr Motte wohl senil sei", hätte die Verantwortlichen hellhöriger werden lassen müssen.
Das Sicherheitskonzept war nicht solide aufgestellt. Vielleicht sollte das in Zukunft von Personen getan werden, die mehr praktischen Hintergrund und Erfahrungen haben und nicht solche bevorzugen, die tolle Hochschulabschlüsse haben, tolle Powerpoints produzieren, aber nicht das richtige Gespür für die Sache haben.
Hoffentlich kommen die Ermittlungen entsprechend voran, wenn man schon sieht, wie Aussagen von Sauerland und Co bereits in Richtung Schuldabweisung und Vertuschung gehen. Bemerkenswert, wie in einem Forum schon vorab die Sicherheit diskutiert wurde, mit entsprechenden Zweifeln daran.
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Duisburger-Loveparade-viel-kleiner-als-geplant-id3067213.html