Mir ist gleiches an der Raststätte Dresdner Tor passiert:
Über den Postbank-Geldautomaten gefreut, an dem ich ja keine Gebühren zahlen muss und mich später über die 6,50 Euro Fremdgebühren auf meinem Kontoauszug gewundert. Von meiner Bank erfuhr ich dann, dass es sich um keinen Postbankautomaten handelt, sondern um einer der Cardpoint GmbH. Diese hat auf meine Beschwerde recht schnell reagiert und mir einen Protokollauszug geschickt, nach dem ich den Auszahlungsgebühren 3Sek. nach Anzeige zugestimmt habe.
Nun habe ich das Ganze an einem Automaten in meiner Nähe nachgestellt (siehe Foto):
Der Automatenbetreiber lässt sich die Höhe des Auszahlungsbetrages bestätigen. (Natürlich möchte ich 20,00 Euro haben, sonst hätte ich es nicht eingetippt!) Gleich wohl führt diese Bestätigung des Auszahlungsbetrages zum Protokolleintrag: “Kundenentgelt – hier 3,49 Euro– vom Kunden akzeptiert. Wer weiter liest, stößt in deutlich kleinerer Schrift unter „Preise für die Bargeldauszahlung“ auf „keine Gebühren“, was der Erwartung entspricht. Schließlich meint man, einen Automaten der Postbank zu nutzen, an dem man keine Gebühren zahlen muss. Erst in der Mitte des nächsten Absatzes tauchen im Fließtext die 3,49 Euro auf. Im letzten Satz steht, dass man mit der Bestätigung des Auszahlungsbetrages gleichzeitig die Auszahlungsgebühr akzeptiere.
Ist das fair?
Ich meine, dass die Cardpoint GmbH hier versucht, die Kunden über die Auszahlungsgebühr hinweg abzuzocken oder zumindest diese Abzocke bereitwillig in Kauf nimmt. Die Pflicht zur deutlichen Anzeige etwaiger Auszahlungsgebühren wird unterwandert. Ansonsten würde, wie ich es von anderen Banken kenne, schlicht und ergreifend dastehen: „Die Auszahlungsgebühr beträgt 3,49 Euro.“
Schließlich liest man sich den Text nicht am heimischen PC durch, sondern an belebten Stellen. Bei meiner Auszahlung am der Raststätte „Dresdner Tor“ stand der Automat im Durchgang vom Shop zum Toilettenbereich. Die Fotos entstanden im Außenbereich einer Tankstelle. Der Automat steht in der Tanksäulengasse. Hier muss man nicht nur aufpassen, dass kein Passant die PIN ausspäht, Geld oder EC-Karte entreißt, sondern auch auf ein- und ausfahrende PKWs achten.
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Da die Cardpoint ein "privater, von Banken unabhängiger Anbieter von Geldautomaten-Dienstleistungen" ist, sei sie nicht zuständig.
Um Stellungnahme wurde die Deutsche Bank (warum auch immer) und meine Hausbank gebeten. Meine Hausbank hat die Sache mit der Kooperation zwischen Cardpoint und Postbank erläutert, die DB hat nur darauf verwiesen, daß ich nicht Ihr Kunde bin.
Schleihaft ist mir, warum nicht die Postbank als Logogeber befragt wurde.
Ob die Bildschirmanzeige
"Bitte bestätigen Sie die gewünschte Auszahlung von
100 EUR "
die im Automatenprotokoll den Eintrag "Kundenentgelt 6,50 EUR vom Kunden akzeptiert" erzeugt, der gesetzlichen Forderung nach Gebührenangabe vor Bestätigung der Auszahlung nachkommt, stand gar nicht zur Debatte.
Schade! Und auf diese Antwort habe ich 3 Monate gewartet!
Übrigens: Auch die Stiftung Warentest hat Zwischenzeitlich der Cardpoint einen Warnhinweis gewidmet:
https://www.test.de/Geldautomaten-von-Cardpoint-Teure-Gebuehren-Ueberraschung-5486337-0/