1797 Views | 23.04.2013 | 19:49 Uhr
geschrieben von Markus Kühnel

Microsoft (Unterschleißheim)

Microsoft: Produkte und Support mit (vielen) Sternchen

Bestell-/Kundennummer: E-Mail-Adresse (wird auf Anfrage gerne mitgeteilt)

Wussten Sie, dass Sie beim Kauf von Office 365 Premium für Privatkunden gar nicht alle gekauften Produkte nutzen dürfen?

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Auch viele Programm-Funktionen sind für Privatkunden "verboten". Und Ihren E-Mail-Anbieter dürfen Sie sich auch nicht frei aussuchen.
Das sagt Microsoft.

Und, wenn man dann wie ich gerne die Vertragsbedingungen übersendet hätte und mit dem Beschwerdemanagement sprechen möchte, dann ist man am Telefon ein (Zitat) "Idiot", ein "Spinner" und ein "stressiger Typ". Dem folgt übrigens das Auflegen des Support-Mitarbeiters.

Aber der Reihe nach:

Ich bin eigentlich sehr positiv gegenüber Microsoft-Produkten eingestellt und seit vielen vielen Jahren zahlender Kunde. Nach vielen gekauften Office-Paketen erwarb ich dann online das Produkt "Office 365 Home Premium" (bit.ly/XdaNJl), wohlgemerkt für Privatkunden. Das beinhaltet u. a. Outlook 2013.
Kosten für Office: 10 € / Monat oder 99 € / Jahr inkl. Support.

Als Erstes: Outlook einrichten
Ich richte drei E-Mail-Adressen ein. Diese sind bei einem deutschen Provider registriert, der im High-End Bereich als ISP tätig ist. Kein Kiosk um die Ecke, sondern ein weltweit agierender Konzern. Das ist schon ein Problem, und übrigens die Deutsche Telekom, web.de, vodafone.de und viele andere wären ebenfalls ein Problem. Dazu später mehr.

Ich habe bei der Firma GlobalSign zwei Zertifikate für Privatpersonen (!wichtig) gekauft, für meine E-Mail-Adressen. Achtung: GlobalSign ist ein Partner von Microsoft und hat (globalsign.com) Zertifikate von Microsoft, und eben diese Zertifikate von GlobalSign sind mit quasi allen Microsoft-Produkten, auch explizit Office 2013, kompatibel. Microsoft bewirbt diese Zertifikate sogar auf seinen Websites.
(Zur Info: Das Zertifikat kann z. B. eine E-Mail signieren, so dass der Empfänger weiß, dass die E-Mail auch wirklich vom Absender stammt.)

Problem: Beim Klick auf "Senden" in Outlook stürzt Outlook ab, sobald die E-Mail signiert ist. Verwunderlich: Bei Auswahl des Zune-Zertifikats der Microsoft Corporation passiert das Gleiche.

Anruf beim Support von Microsoft, Gespräch mit einem Herrn, der mir seinen Namen nicht nennen wollte. Die Aussage (Gedächtnisprotokoll):
"Schuld ist Globalsign! Die sind weltweit bei Microsoft dafür bekannt, minderwertige und fehlerhafte Zertifikate herzustellen!"

Also, Kontakt zu Frau S. (Name bekannt, wird auf Wunsch mitgeteilt) von GlobalSign Deutschland. Hier: Völliges Unverständnis! GlobalSign zahlt an Microsoft, ist Partner und hat von Microsoft die Bestätigungen, dass die Zertifikate immer, auch mit Office 2013, funktionieren.

Erneuter Anruf bei Microsoft. Merkwürdig: Erneut der gleiche Herr am Telefon, der mir seinen Namen nicht nennen wollte, auch auf Nachfragen mit. Ich teilte mit, dass Outlook auch bei Microsoft-eigenen Zertifikaten abstürzt und außerdem ja Outlook hängen würde, alle Zertifikate sind laut Windows-Zertifikatsspeicher einwandfrei in Ordnung.
"Nein, ist ein GlobalSign Problem." Gut, dann bat ich darum, dass mir der Mitarbeiter bitte die Vertragsunterlagen für den technischen Support für Office 365 Premium für Privatkunden zusendet. Ich fragte, ob er meine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse bräuchte. Jetzt wird es unangenehm:

Zitat: „Ja, brauch ich nicht, Sie sind hier eh schon als stressiger Typ bekannt. Sie sind einfach nur ein Idiot!“ => Aufgelegt.

Also, ich denke mir, dass ich mir das nicht gefallen lasse. Erneutes Telefonat, wieder lande ich direkt bei dem Mitarbeiter ohne Namen, und ich verlange den Vorgesetzten. Antwort (Zitat) : „Sie Spinner, was soll das!“ => Aufgelegt.

SCHLAGWORTE

Das reicht mir. Da ich bei Microsoft Deutschland wohl nicht durchkomme, rufe ich einfach beim Customer-Support der Microsoft Corporation in den USA an und bitte um Mitteilung, wie ich denn das Complaints-Department, also das Beschwerdemanagement, von Microsoft Deutschland erreiche.
Alles sehr freundlich, man fragte sogar, ob man mir helfen könne. Ich schilderte kurz das Problem und der Herr teilte mir mit, dass dies natürlich unter den Microsoft Support fallen würde. Auch bei Zitat "personal use of Microsoft Office".
Ich solle mich wenden an:
Microsoft Deutschland GmbH, Unterschleißheim. Telefon: 089 - 31760.

Ich frage explizit nach dem Beschwerdemanagement für Privatkunden und wurde dann verbunden. Mit wem? Mit der Fallkoordination des technischen Supports für Privatkunden.

Der Mitarbeiterin schilderte ich das Problem und verlangte das Beschwerdemanagement oder den Leiter des technischen Supports. Übrigens, ich habe gegen den Support-Mitarbeiter Strafanzeige wegen Beleidigung erstattet (nicht, um eine hohe Strafe zu erwirken, dies ist ja sowieso fraglich, sondern um vielleicht dem Herrn ohne Namen zu verdeutlichen, dass manche Menschen so ein Benehmen nicht einfach auf sich sitzen lassen). Dies teilte ich der Dame auch mit. Dann wurde ich verbunden mit: Herr Hen. (Name bekannt, wird auch Wunsch mitgeteilt). Er sei "nicht ein einfacher Mitarbeiter" - welche Position er genau bekleide, wollte er mir nicht mitteilen. Auch zum Verhalten seines Mitarbeiters ("Idiot", "Spinner" etc. und dem Auflegen) wollte er gar nichts sagen, lediglich mein Support-Anliegen solle ich ihm schildern.

Jetzt wird's interessant für alle Privatkunden von Microsoft, die irgendein Office-Paket, z. B. das Office 365 Home Premium, gekauft haben oder kaufen:

1. Outlook ist nicht für Privatkunden gedacht. Es gibt keinen Support und eine Privatperson darf (!) Outlook gar nicht nutzen. Ich frage, warum es denn Bestandteil von Office für Privatkunden ist. Das Zitat: "spiele keine Rolle".

2. Meine E-Mail-Adresse ist "falsch". Denn: sie wird in meinem Fall von der Firma ISQ. networks in Düsseldorf gehostet. Das ist jetzt ein High-End Anbieter im Bereich des Internet Service Providing, aber nun wird's spannend:
ISQ. networks
Deutsche Telekom (T-Online)
Web.de
Vodafone
und viele mehr
alles dies sind "nicht unterstützte E-Mail-Provider". Diese wären alle Zitat "komisch".

Was heißt komisch. Mein Provider dazu auszugsweise, dass dieses Problem nachweisbar vor jedweder Kommunikation mit irgendeinem ISP stattfindet, also sicher nichts mit den Mailservern zu tun hat. Ob Web.de, T-Online.de oder ISQ. networks, das spielt überhaupt keine Rolle.
Welche E-Mail-Adressen denn dann für Microsoft akzeptabel sind, beschränke sich auf die Microsoft-eigenen E-Mails, also z. B. outlook.com.

3. Zertifikate als Privatkunde nutzen. Ganz schlecht.
Denn: Zertifikate nutzt ein Privatkunde generell nicht. Ich teilte mit, dass Zertifikate wie von GlobalSign, einem Partner von Microsoft, und wie auf microsoft.com beworben, doch auch explizit für Privatkunden angeboten würden. Nein, das sei falsch, so Herr Hen. Privatkunden nutzen Zertifikate nicht, diese Funktion zu nutzen, sei Privatkunden gar nicht erlaubt!

4. GlobalSign. auch ganz schlecht, jetzt aber aus anderen Gründen als bei dem Herrn ohne Namen, denn:
GlobalSign sei Herrn Hen. "unbekannt" und es handele sich offenbar um eine Zitat "sehr kleine oder sehr neue Firma".

GlobalSign ist dann tatsächlich wohl doch eher ein GlobalPlayer, einer von wenigen großen, und der findet das übrigens genauso wie mein ISP, ein internationaler Konzern, nicht wirklich schmeichelhaft, wie sich Microsoft offiziell über andere Unternehmen äußert. Beide Unternehmen prüfen übrigens derzeit rechtliche Schritte gegen Microsoft, aber das sei nur am Rande erwähnt.

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Also, gut, Herr Hen. hat andere Ansichten als ich von Microsoft Produkten und Dienstleistungen.

> Warum wird Outlook als Bestandteil von Office für Privatkunden genutzt, wenn es für Privatkunden nicht erlaubt ist?

> Warum sind Zertifikate für Privatkunden verboten?

> Warum ist das Trust-Center für Privatkunden verboten?

Die Antwort von Herrn Hen.: Ich solle doch bitte, und dann kostenpflichtig, den Professional Support von Microsoft in Anspruch nehmen. Der ist dann übrigens für Geschäftskunden - aber der bin ich ja nicht.

Ich bat dann darum, mir doch bitte die Vertragsbedingungen zuzusenden oder mir einen Link zu schicken, insbesondere für den technischen Support für Privatkunden von Office 365 Home Premium.

Das ist zwar rein rechtlich in Deutschland absolut gerechtfertigt, so etwas zu verlangen, aber bei Microsoft nicht möglich.

Denn: Mein "Vorgang" wird nun an die Rechtsabteilung von Microsoft weitergeleitet und die würden mir dann eine Ausarbeitung zusenden. Das könne ein paar Wochen dauern.

Okay, das reicht mir persönlich nicht, also: Schreiben an die Geschäftsleitung von Microsoft (siehe Screenshots 2-4). Als cc: Die Firma GlobalSign (Frau S.) und die Rechtsabteilung von ISQ. networks. Beide meldeten sich bei mir und wollten doch unbedingt auf dem Laufenden gehalten werden.

----------------------------

Meine Fragen und Forderungen an Microsoft Deutschland:

- Zertifikate benutzen darf man als Privatperson nicht. Ebenso darf man das Trust-Center nicht nutzen, also:
Microsoft, teilen Sie mir bitte mit, wo ich Informationen finden kann, welche Funktionen Ihrer durch mich käuflich erworbenen Produkte ich denn nun als Privatkunde überhaupt nutzen darf. Auf Ihren Websites habe ich nichts zu irgendwelchen Einschränkungen gefunden.

- Outlook darf man als Privatkunde nicht nutzen, also:
Microsoft, teilen Sie mir bitte mit, warum Sie Outlook als Bestandteil (siehe Screenshot 1) von Office für Privatkunden bewerben und anbieten. Welche Programme darf ich denn nun nutzen (bezahlen muss ich ja sowieso alle).

- Der Mitarbeiter ohne Namen beschimpft mich mit "Idiot" und "Spinner" und legt einfach auf.
Microsoft, was sagen Sie zu einem solchen Verhalten?

- Der Mitarbeiter ohne Namen teilt mir mit Zitat: "[. ]Sie sind hier eh schon als stressiger Typ bekannt. [.]"
Microsoft, ich habe Ihnen dies bereits in meinem Schreiben an Ihre Geschäftsleitung geschrieben:
Was bitte speichern Sie denn alles über mich? Ich sei ja bei Microsoft generell als "stressiger Typ" bekannt. Das war mein erster Support-Fall beim Support jemals für Office 365! Schicken Sie mir bitte eine Übersicht über die bei Ihnen über meine Person gespeicherten Daten. (Dazu sind Sie gesetzlich verpflichtet: § 34 I-III BDSG i. V.m. § 6 II, § 28 Abs. 4). Das Ganze postalisch, meine Anschrift haben Sie ja durch mein Schreiben.

- Vertragsbedingungen für den technischen Support von Microsoft für Office 365 Home Premium für Privatkunden bekomme ich nicht.
Microsoft, teilen Sie mir doch bitte nicht, warum nicht? Es handelt sich doch um einen Vertragsbestandteil zwischen Ihnen und mir. Sind Sie nicht gesetzlich dazu verpflichtet, diese Verträge mir mitzuteilen? Eine Ausarbeitung wünsche ich nicht, ich wünsche das Original!

Als Anlage übersende ich dann noch mein Schreiben an die Geschäftsleitung der Microsoft Deutschland GmbH. Lediglich die Namen sind aus datenschutzrechtlichen Gründen geschwärzt.

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Kommentare und Trackbacks (5)


25.04.2013 | 12:02
von Sandmann West | Regelverstoß melden
Tja, Microsoft scheint es ja nicht mehr nötig zu haben, die Umsätze explodieren, Windows 8 verkauft sich wie geschnitten Brot.

Deshalb steige ich wo es geht auf Open Source um, und das funktioniert wunderbar: ich nutze fast nur noch Ubuntu 12.10

MS Office = LibreOffice
Outlook = Evolution

Übrigens: Ubuntu gibt es auch als Live Version zum testen und die Community ist sehr groß und sehr hilfsbereit ( www.ubuntuusers.de) achjam, und für die meisten Geräte werden die Treiber automatisch mitinstalliert.

Bitte auch auf dem laufenden halten.

25.04.2013 | 12:18
von Markus Kühnel | Regelverstoß melden
Hallo Christian,
ein guter Hinweis!
Auf dem Laufenden halte ich Sie mit diesem Eintrag natürlich :)
Viele Grüße
Markus

30.04.2013 | 20:56
von Markus Kühnel noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Microsoft hat weder auf mein Schreiben an die Geschäftsleitung reagiert, noch auf die E-Mail, die ich an das "Twitter-Team" gesendet habe. Auch die versprochene Übersendung der ausgearbeiteten Bedingungen über die Rechtsabteilung ist nicht eingetroffen. Als nächsten Schritt werde ich mich mit Redmond in Verbindung setzen und fragen, ob es dort einen Ansprechpartner gibt. Ich aktualisiere diesen Thread ständig, sobald sich Neues ergibt.


04.06.2013 | 21:03
von Markus Kühnel noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Microsoft hat bisher nicht geantwortet, auch nicht auf die Vorstandsbeschwerde. Auf Twitter habe ich mich an "Microsoft Hilft" gewendet - man zeigte Verständnis und bat mir, den Vorfall per E-Mail erneut zu schildern. Gesagt, getan, keine Antwort. Ich warte z. Zt. auf eine Antwort des Managements in Redmond, welches ich angeschrieben habe.


06.06.2018 | 09:15
von Peter Hennecke | Regelverstoß melden
Warten Sie noch, oder hat sich da mittlerweile etwas getan?



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