Beschwerde lesen

Mein Name ist Janine, ich bin 28 Jahre alt und arbeite als Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin in Berlin.

Im Oktober 2006 wollte ich mein erstes Auto versichern, über Bekannte erfuhr ich, dass es die Möglichkeit gibt bei Herr Sch. (Versicherungsmakler) die Versicherungsgesellschaften miteinander zu vergleichen und somit die optimalste für mich herauszufinden.
Mir ging es nicht um eine dauerhafte Betreuung, sondern nur um den Abschluss einer Kraftfahrt Versicherung. Ich unterschrieb eine Anlage, in der stand der Versicherungsnehmer wünscht ausschließlich eine Beratung. Herr Schughlitsch benötigte auf dieser Anlage auch eine Unterschrift meines Vaters, weil ich dann über seine bereits gesammelten Prozente günstiger in die Versicherung eingestuft werden konnte.

Die darauf folgenden Jahre hatte ich nie einen Unfall, übermittelte jährlich meinen Kilometerstand an die Allianz (Agentur Klaudia Sch.). Alles lief reibungslos.

2011 zog ich von Elstal nach Berlin und vergaß meine Adresse bei der Allianz zu ändern, somit bekam ich erst rückwirkend mit, dass Herr Sch. meine Autoversicherung zum 31.12.2011 bei der Allianz gekündigt hatte und mich zuerst bei der Sovag und dann bei der VHV eindeckte. Die Kündigungsbestätigung der Allianz kam nie bei mir an, da dieser nur meine alte Adresse hatte.
Mitte Januar bekam ich überraschend eine Police der VHV, wobei ich an einen Irrtum glaubte, da ich meine Versicherung bei der Allianz nie gekündigt hatte. Also wiederrief ich den Vertrag bei der VHV am 19.1.2012. Innerhalb von 2-3 Tagen meldete sich Herr Sch. bei mir und klärte mich auf, das er selbst die Versicherung bei der Allianz gekündigt hätte, weil die Allianz die Beiträge erhöht hatte. Da die letzten sechs Jahre reibungslos verlaufen waren, wollte ich jedoch nicht zu einer anderen Versicherung wechseln und vereinbarte mit Herrn Sch., dass er mich bei der Allianz wieder rückwirkend eindeckt. Herr Sch. wollte dies sofort veranlassen.

Am 07.02.2012 hatte ich einen Unfall und rief Herr Sch. an, um meine Versicherungsdaten zu erfragen und um diese weiter zugeben. Herr Sch. meldet sich am selben Tag zurück. Dabei kam heraus, dass er mich nicht bei der Allianz eingedeckt hatte, sondern mich am Tag des Unfalls rückwirkend zum 01.01.2012 bei der Europa versichern wollte. Die Europa Versicherung bekam die Daten allerdings erst eine Woche später und trat somit für den Unfall nicht ein.

Es ist ein Schaden von ca. 20. 000€ entstanden. Die VHV hat diese Kosten vorab übernommen, will diese aber von mir wieder haben. Nach einer Beratung beim Anwalt riet dieser mir gegen die Allianz zu klagen, da diese die Sammelkündigung (Makler kündigte seine kompletten Mandanten bei der Allianz und deckte diese bei der VHV ein) des Herrn Sch. nicht hätte anerkennen dürfen.
Das Landgericht wies die Klage ab. Sie billigte der Allianz zu den Angaben der Streitverkündeten (Klaudia Sch.) vertrauen zu können, dass tatsächlich eine Bevollmächtigung gegeben war, obwohl der Makler im Verfahren lediglich eine nicht von mir unterschriebene Blankovollmacht und die von mir unterschriebene Anlage vorgelegt hat. In dieser Anlage steht ausdrücklich, dass der Versicherungsnehmer ausschließlich eine Beratung wünscht.

Da im jetzigen Verfahren gegen die Allianz bereits Kosten entstanden sind von 9000€ plus die von der VHV geforderten 20.000€, bedeutet das in meiner gegenwärtigen Situation, dass ich 13 Jahre ausschließlich damit beschäftigt bin, diese Summe zurück zu zahlen.

Da mir mein jetziger Anwalt keine Chance auf Gewinn in Aussicht stellen kann bzw. mir nicht zu oder abraten kann gegen den Makler zu klagen, stellt sich mir die Frage, wie groß die Chance ist eine weitere Gerichtsverhandlung gegen den Makler zu gewinnen? Bei der Antwort auf diese Frage ersuche ich Ihre Hilfe.