Allianz Deutschland AG (München)
Verschleppung von Entscheidung über BU
Bestell-/Kundennummer: V/116020/3
Die Allianz fordert nicht nur ärztliche Diagnosen, sondern verlangt auch Einblick in Inhalt Ihrer Psychotherapie-Sitzungen. Um zustehende Leistungen zu bekommen, müssen Sie sich "nackig auf den Marktplatz stellen"! Unfassbar
Ich habe bei der Allianz eine Direktversicherung mit eingeschlossenem BU-Baustein, d. h. die Allianz übernimmt bei Berufsunfähigkeit die Zahlung der Versicherungsbeiträge. Soweit die Theorie.
Wie das Leben so spielt, bin ich berufsunfähig erkrankt und habe AU-Zeiten von ca. 15 Monaten. Einen Antrag auf Anerkennung der Berufsunfähigkeit habe ich bei der Allianz Ende Februar gestellt und die entsprechenden Schweigepflichtsentbindungen zur Prüfung der Leistungspflicht unterschrieben. Seit nunmehr 11 Wochen zieht sich die Angelegenheit hin - in ihren Versicherungsbedingungen sagt die Allianz eine Entscheidung innerhalb von 4 Wochen zu.
Nachdem sie umfangreiche Unterlagen bei meinem Facharzt anforderten, aber die Kostenübernahme für die Arbeit des Arztes nicht geklärt war, hat mein Arzt vor ca. 5 Wochen 26! Seiten Unterlagen und eine Rechnung für seine Bearbeitung an die Allianz geschickt. Hieraus gehen alle Befunde, Diagnosen, Prognosen und AU-Zeiten hervor.
Nun will die Versicherung weitere Unterlagen von meinem Arzt und fordert gar die Gesprächsprotokolle der einzelnen Psychotherapie-Sitzungen, die unter die absolute Verschwiegenheit fallen und auch keineswegs für eine Entscheidung vonnöten sind. Das schlägt dem Fass den Boden aus und ist keineswegs rechtens. Es ist alles hinreichend belegt.
In den Versicherungsbedingungen der Allianz steht, dass Berufsunfähigkeit nach über 6-monatiger AU als bestätigt gilt. Was also soll das ganze Theater? Wohlgemerkt: Es handelt sich hier nicht um eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung, sondern lediglich um eine Befreiung von der Beitragspflicht von etwa 250,00 € im Monat.
Ich habe Widerspruch eingelegt mit Fristsetzung bis 05.06.19. Es ist nichts geschehen - die Allianz hat es nicht einmal für nötig gehalten zu antworten. Habe nun ein Einschreiben mit Nachfrist geschickt, danach werde ich wohl einen Anwalt einschalten.
Einfach traurig, wie da mit Kunden/Versicherungsnehmern umgegangen wird. Jahre- bis jahrzehntelang wird abkassiert und wenn man die Versicherung dann braucht, wird man im Stich gelassen. Ich rate jedem, wirklich nur die allernötigsten Versicherungen abzuschließen, denn prinzipiell wird man in dieser Branche abgezockt. Ohne Rechtschutzversicherung ist man da verloren und die Versicherungsunternehmen kalkulieren damit, dass viele Kunden im abgelehnten Leistungsfall trotz berechtigter Forderungen aus Ermangelung eines Rechtsschutzes aufgeben. Einfach nur pfui, es geht nur noch um den Profit.
Nach erneuter Fristsetzung meinerseits und Ankündigung, dass ich einen Rechtsanwalt mit der Angelegenheit betrauen werde, hat mich die Allianz schriftlich weiter vertröstet - man brauche noch ein wenig Zeit für die Prüfung. Das ist nun auch wieder bereits 2 Wochen her.