Beschwerde lesen

Der gestrige Sonntag war mal wieder ein schönes Beispiel dafür, wie mit dem Geld der Gebührenzahler bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten umgegangen wird.

1.) Bürgerschaftswahl in Bremen: Warum muss Jörg Schönenborn mit seiner Entourage extra für so eine Pippifax-Wahl aus Köln anreisen, um uns seine Wahlanalysen zu präsentieren?

Transfer des Equipments, Übernachtungen, Spesen usw. schlagen hier zu Buche, während sich der unbedarfte Zuschauer wahrscheinlich auch noch freut, mit den Balkendiagrammen berieselt zu werden.

Nein, das hätte Jörg Schönenborn per Liveschaltung auch aus einem Kölner Studio machen können. Wäre viel billiger gewesen. Gut, er selber kann natürlich nichts dafür, er wurde ja wohl von seinem Arbeitgeber dort hingeschickt.

2.) Präsentation der ARD-Fernsehlotterie durch Monica Lierhaus: Nach ihrer Operation vor zwei Jahren musste Frau Lierhaus ja in die Reha, damit die Schädigungen im Zerebralsystem (massive Beeinträchtigung der Sprach- u. Bewegungsabläufe) wieder annähernd behoben werden. Nun konnte gestern jeder sehen, dass der Sprachablauf bei Frau Lierhaus (leider) noch nicht voll funktionsfähig ist, die Bekanntgabe der Gewinner mussten sogar durch einen Sprecher vorgelesen werden.

Das vermeintliche Honorar von angeblich 450.000,- € stelle ich mal nicht zur Diskussion, aber in erster Linie stellt sich hier für die Programmverantwortlichen doch die Frage, ob man Frau Lierhaus mit diesem Fernsehauftritt überhaupt einen Gefallen getan hat. Ich glaube nicht.

Bei allem Verständnis dafür, was die Frau durchgemacht hat, aber bei mir ist es nicht gut angekommen (auch wenn schon ein gewisser Mut dazu gehört, sich so der Öffentlichkeit zu präsentieren).