Westnetz GmbH (Dortmund)
Westnetz verzögert Stromanbieterwechsel
Als Kunde der BEV bin ich von der Insolvenz dieses Stromanbieters betroffen.
BEV stellte mit 1.02.2019 die Stromlieferung aufgrund von Insolvenz ein.
Die Kunden wurden nicht einmal benachrichtigt, die Kontaktadressen abgeschaltet, der Insolvenzverwalter sieht sich nicht zuständig für die BEV-Kunden und beantwortet keine Anfragen.
Benachrichtigt wurde ich zum Zeitpunkt der Insolvenzbekanntgabe unmittelbar (2.02.2019) durch ein großes Vergleichsportal, die den Vertrag auch seinerzeit vermittelt haben.
So habe ich am 2.02.2019 -dem Anschlusstag an das Ende der Stromlieferung durch BEV- mit einem anderen Stromanbieter einen neuen Vertrag geschlossen -wiederum über das Vergleichsportal. Der Auftrag vom Vergleichsportal wurde noch am selben Tag an den neuen Stromanbieter übermittelt und der neue Stromanbieter hat ebenfalls am gleichen Tag bei Westnetz die Stromlieferung ab dem 2.02.2019 angemeldet.
Demnach wäre ein Übergang ohne Grund-/Ersatzversorgung (durch innogy, dem Grundversorger, dem auch -hmmm- Westnetz zuzuordnen ist) von BEV an den neuen Stromanbieter durchzuführen gewesen.
Homepage Westnetz: https://iam.westnetz.de
Überschrift: Westnetz - Teil von innogy
Ca. 2 Wochen später erhalte ich von innogy eine Mitteilung, dass ich ersatzversorgt werden würde. Ein paar Tage später erhalte ich ein Begrüßungsschreiben als Kunde im "Tarif Klassik". Die Kosten pro kw/h sind exorbitant. Der Tarif Klassik wird nicht als Ersatzversorgungstarif sondern als "normales Kundenangebot" ausgewiesen.
Kundenfreundlich ;-) hat man mir gleich die monatlichen Abschlagszahlungen berechnet und bittet um einen LSV-Bevollmächtigung.
Nächste Zahlung: heute
Unterschrieben habe/hatte ich bei innogy nix, bei Westnetz ebenfalls nix.
Also habe ich recherchiert, was passiert ist.
Abläufe/Recherche:
Der Stromanbieterwechsel läuft zuallererst immer über den Netzbetreiber, hier Westnetz. Der jeweilige Stromlieferant hat bei Westnetz die Stromlieferung anzumelden. Dazu werden die entsprechenden Angaben übermittelt.
Lehnt der Netzbetreiber den Wechsel ab, ist nix mit neuem Stromlieferanten.
Praktischerweise informiert Westnetz aber nicht den Ersatzversorger (innogy) über die versuchte Anmeldung.
Somit fällt der Kunde in den Ersatzversorgungstarif (teuer) von innogy (=Westnetz).
Westnetz erklärt hierzu, am 2.02., am 3.02. am 4.02. am 5.02 -and so on- hätte mein neuer Stromlieferant die Stromlieferung ab dem 2.02.2019 angemeldet. Leider wären da Formfehler in der Anmeldung (Name, Adresse, Zählernummer, Vorlieferant -alle Angaben sind korrekt), doch der neue Anbieter hätte erst die Ersatzversorgung durch innogy kündigen müssen -ätsch.
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Nur das am 2.02.2019 noch gar keine Ersatzversorgung vorlag, da ja zum 1.02.2019 der alte Anbieter den Strom geliefert hat und am 2.02.19 dann der neue Anbieter lückenlos übernimmt.
Ich also den neuen Anbieter kontaktiert, der bestätigt zig Anmeldeversuche unternommen zu haben und immer wieder gescheitert ist. Nunmehr würde man die Ersatzversorgung kündigen und dann die Stromlieferung übernehmen. Als Termin wurde nun der 20.02.19 genannt -von wegen lückenlos.
Ich bei Westnetz angerufen und dort wurde süffisant erklärt, dass ein nun korrekter Anmeldeversuch vorliegen würde, welche man -fristgemäß- annehmen würde.
Fristgemäß heißt bei Westnetz, am letzten Tag gesetzlicher Regelung.
Ich weiter zu innogy: Dort wird ebenfalls hörbar lächelnd erklärt, dass die Aufgabe des Ersatzversorgungstarifes mit Übernahme des neuen Stromanbieters nicht zeitnah erfolgt, sondern zum 10.3.2019.
Denn innogy hätte -gesetzlich geregelt- max. 3 Wochen Zeit, den neuen Anbieter zuzulassen und zwar ab der Bekanntgabe der Anmeldung. Auf meinen Hinweis, dass der neue Anbieter schon am 2.02.2019 die Anmeldung vorgenommen habe, erklärt innogy:
Was bei Westnetz angemeldet würde, wäre irrelevant, erst wenn Westnetz die Anmeldung an innogy weiterleite, würde die Frist anlaufen. Und da Westnetz erst den zigsten Anmeldeversuch angenommen und an innogy weitergeleitet hätte (18.02.2019,) hätte man eben noch drei Wochen Zeit -itzebitz.
Itzebitz deshalb, weil mir innogy auch gleich ein paar Urteile zur korrekten Verfahrensweise mitteilen möchte und selbstverständlich -als Kundenservice- die Adresse der für mich zuständigen Verbraucherzentrale.
Damit aber noch nicht genug.
Heute bekomme ich von innogy ein freundliches Schreiben, dass mein Entschluss zum Stromanbieterwechsel bedauert werden würde.
Und dass dieses Bedauern durch ein neues Vertragsangebot mit besseren Tarifen seitens innogy beachtet werden sollte -von mir.
Vertragsangebot anbei -selbstverständlich ohne so wichtige Angaben wie Vertragsbeginn, Anzahl der tatsächlichen Abschlagszahlungen, Korrektur der Abschlagszahlung die heute über den Alt-Tarif Klassik eingefordert wird.
Und den Zählerstand will man auch nicht sofort, sondern erst im September wissen?
Bei so viel seriöser Kundenfreundlichkeit bleibe ich doch lieber bei meinem selbstgewählten Stromanbieter.
Im Ernst:
innogy/Westnetz erfüllen aus meiner Sicht Tatbestände eines strukturierten, gemeinschaftlich organisierten, unlauteren Firmenverbundes, welche eher im sizilianischen Raum vermutet werden dürften.
So nicht.
Selbstverständlich wurde der Zählerstand per 1.02.2019 / 2.02.2019. dokumentiert.
Forderung:
Übernahme des neuen Stromanbieters zum 2.02.2019 ohne Ersatzversorgung!
So soll es sein!
Ärgerlich ist nachwievor, daß hier mehr als 10 Arbeitsstunden an Telefonaten und mailverkehr notwendig waren. Ohne toleranten Arbeitgeber geht da nix.
Entschuldigung von innogy/Westnetz? Fehlanzeige!