ZAG Zeitarbeits-Gesellschaft GmbH (Hannover)
Zeit oder Sklavenarbeit im 20. Jahrhundert
Am 21.04.206 habe ich mich über eine Zeitarbeitsfirma (K&S Kommunikation & Service in Spandau) als flexibler Helfer für Gastro, Logistik, Handwerk und als Reinigungskraft in einer Person beworben (die Stelle wurde so beschrieben bzw. es wurde ein Multifunktionshelfer gesucht).
Kurz drauf wurde ich von der besagten Zeitarbeits-Vermittlungsfirma zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Im Vorstellungsgespräch wurden meine Daten aufgenommen und mir wurde mitgeteilt, dass die Fa ZAG sich in Kürze bei mir meldet und ich solle doch schon einmal den original Vermittlungsgutschein vom Arbeitsamt (in Höhe von 2000 Euro) bereithalten (ich hatte nur eine Kopie dabei). Da ich ja keinen Beruf (offiziell) gelernt habe, wurde ich dann gleich in die niedrigste Einkommensstufe zugeteilt bzw. ich wurde gefragt, ob ich denn bereit wäre, für 5,60 Euro Brutto zu arbeiten. Darauf habe ich mich eingelassen, da ja auch andere für das gleiche Geld arbeiten. Nach längerer Arbeitslosigkeit war ich bereit, jeden Job anzunehmen.
Einige Tage später wurde ich dann zu einem Vorstellungsgespräch zur Firma ZAG Personalleasing in der Erich Steinfurt Strasse 8 am Ostbahnhof in Berlin zum Gespräch eingeladen. Die Geschäftsführerin der ZAG Personalleasing hat mit mir an diesem Tag persönlich einen Job zu den besagten 5,60 Brutto angeboten. Mir wurde auch gleich ein Antragsformular in die Hand gedrückt, mit dem ich mein mageren Lohn beim Arbeitsamt auf Sozialhilfeniveau anheben sollte, denn so der Wortlaut: es könnte ja sein, dass ich gar nicht so viele Std. zusammen bekomme. Bei dem Job sollte ich von der ZAG regelmäßig neue Arbeitgeber (je nach Bedarf) zugewiesen bekommen, und mich dann entsprechend den Anweisungen bzw. Adressen, die ich von der ZAG bekomme, zum Dienst melden.
Mir wurde dann auch gleich die erste Adresse, bei der ich mich melden sollte mitgegeben. Es handelte sich hierbei um das St. Hedwig Krankenhaus, Große Hamburger Str. 5-11 in Berlin - Mitte. Das Krankenhaus war gerade dabei, sein festes Reinigungspersonal gegen Leiharbeiter umzutauschen (da wohl günstiger). Auf jeden Fall habe ich mich dann wie vereinbart um 04:45 bei Frau H. von der Firma ISS gemeldet, und sollte nun dort das verbliebene Team und andere Leiharbeiter bei der Reinigung des Krankenhauses unterstützen.
Um 05:25 Uhr ging es dann los mit der Putzerei. Etwa 2 Std. lang wurde ich von einer älteren Dame dort eingearbeitet, und musste dann ohne Pause ca. 6 Std. und 30 Minuten am Stück (mit echtem Tempo) mehrere Flügel im laufenden Betrieb reinigen. Nachdem die Arbeit erledigt war, sollte jeder einzelne der Arbeiter dann die Arbeitsstunden von Frau H. schriftlich bestätigt bekommen (Dafür gibt es von der Fa. ZAG Vordrucke). Frau H. weigerte sich aber die 6,5 Std Arbeitszeit komplett anzuerkennen, da ich ja neu sei und erst einmal lernen müsste wie man richtig putzt und wollte mir nur geringfügig mehr als die halbe Arbeitszeit anerkennen. Und das bei einem Job bei dem ich öfter den Arbeitgeber wechseln sollte und somit bei jedem Wechsel neu angelernt werden sollte. Das würde dann bedeuten das ich dann jedes Mal für 3,20 € Brutto arbeite, was für mich zuviel des guten war. Ich habe mir also erst einmal die 3,5 Std. bestätigen lassen um erst einmal über die Situation nachzudenken. (Natürlich habe ich dann auch die Kontaktdaten von anderen dort anwesenden notiert, damit ich die Sauerei Auch belegen kann).
Am Folgetag habe ich dann Frau H. vor meinem Arbeitsantritt folgendes Schreiben zur Bestätigung vorgelegt und um Signierung gebeten:
Hiermit erkläre ich, Frau H. (Firma ISS),
das in unserer Firma (ISS) neue Leiharbeiter im Zuge der Einarbeitungsphase aufgrund deren Unerfahrenheit im Umgang mit Reinigungsutensilien und mangelnder Kenntnis der Örtlichkeiten weniger Arbeitsstunden angerechnet bekommen als Sie hier im Hause tatsächlich abgeleistet haben. In unserem Betrieb ist dieses Verfahren gängige Praxis.
Fr. H.
Da die Dame sich aber geweigert hat, zu unterschreiben, was Sie mir am Vortag noch als normal und gängige Praxis verkauft hatte, nahm ich dies zum Anlass, die Arbeit zu verweigern und sofort zu kündigen. Interessanter Weise war ich der Einzige der dies tat. Andere neue Leiharbeiter, die auch am Vortag in anderen Bereichen gearbeitet hatten und denen das gleiche widerfuhr, schwiegen sichtlich eingeschüchtert und äußerten sich nicht zu dem Thema. Ich war glücklicherweise schlau genug und habe einige der Telefonnummern der Leute mitgenommen um im Zweifel meine Vorwürfe zu belegen.
Die größte Sorge die ich hatte war, daß ich jetzt vom Arbeitsamt gesperrt werde, nach dem Motto, ich würde mich weigern zu arbeiten. Daraufhin habe ich die ungeheuren Vorgänge bei diesen beiden Firmen dem Arbeitsamt persönlich und schriftlich mitgeteilt und auf die beiden Firmen Brown Kommunikation und ZAG Zeitarbeit hingewiesen.
Auch habe ich mit dem Zuständigen für die Reinigungsdienste des Krankenhauses gesprochen bzw. gefragt, wie so was sein kann, und ob er gedenkt etwas gegen die Zustände zu unternehmen (Ein Herr von der Fa. Aramos die angeblich nicht zum Krankenhaus gehört aber unter der gleichen Adresse residiert)? Dieser wollte mich allerdings nur schnell loswerden (was Ihm auch gelang).
Einen Termin beim eigentlichen Krankenhausdirektor habe ich erst gar nicht bekommen. Der war entweder nicht zu erreichen, bzw. einen Termin zu bekommen war nicht möglich (laut der Sekretärin).
Die Firma ZAG und Ursula B. (K&S Spandau) sind immer noch in diversen Jobdatenbanken wie Arbeitsamt.de und Recruter.de mit mehreren Jobangeboten zu finden. Geld für den einen Tag habe ich von der ZAG trotz mehrfacher Aufforderung nie bekommen. Das Beste ist aber, dass die Firma der Frau Ursula B. mir eine Rechnung über 2000 Euro geschickt hat, und mir weismachen wollte, dass ich dieses Geld nun an Sie zu entrichten hätte, da Sie ja nun die Provision vom Arbeitsamt nicht bekäme, und ich würde die Schuld dafür tragen. Erst als ich angedroht habe, den kompletten Vorgang auf einem Presseportal zu veröffentlichen, hat die Firma Brown sich nicht mehr bei mir gemeldet. Warum wohl?
Falls es noch andere da draußen gibt, die ähnliche Erfahrungen mit einer der Firmen aus dieser Beschwerde gemacht machen, würde ich mich freuen wenn diese sich bei mir melden würden, damit die Methoden mit denen diese Firmen arbeiten mal ans Tageslicht kommen. Mein Geld habe ich übrigens nie bekommen von der ZAG (Nachweislich).
ein klarer Fall für den Staatsanwalt (möchte man meinen). Ich würde den Bericht auf jeden Fall direkt an einige Journalisten weiterleiten. Kann man die nicht einfach anzeigen? Schließlich bezeichnet sich ja Deutschland als Rechtsstaat.