Beschwerde lesen

In Spanien hatte ich mich nach langer Recherche für den Kauf eines Artikels im Wert von rund 25,-- € bei Amazon entschlossen.

Die Kundenrezessionen waren ausgesprochen gut (was mich nach den selbst gemachten Erfahrungen nun sehr an der Glaubwürdigkeit der Amazon-Bewertungen zweifeln lässt). Die dann von Amazon gelieferte Ware hingegen war ausgesprochen mangelhaft und wurde daher von mir retourniert.

Nach dem Kauf und der erfolgten Bezahlung hatte ich einen Kontowechsel vorgenommen.

Obwohl ich die alten Bankdaten (Girokonto und Kreditkarte) noch vor der Retoure im Amazon-Account gelöscht und durch die aktuellen Daten (Girokonto und Debit-Karte) ersetzt hatte, versuchte Amazon die Rückzahlung auf das aufgelöste Konto vorzunehmen.

Nachdem ich also nach mehreren Wochen noch immer mein Geld nicht erhalten hatte (ebenso wenig wie irgend eine Nachricht von Amazon, dass diese aufgrund einer Rückbuchung noch immer mein Geld haben), teilte ich Amazon den Sachverhalt mit und bat um Rückzahlung auf das in meinem Kunden-Konto angegebene Konto, was Amazon jedoch wiederholt verweigerte, solange nicht umfangreiche von der Bank unterschriebene und an Amazon adressierte Angaben (auf Spanisch) gemacht würden.

Ich teilte Amazon mit, dass - nach Rücksprache mit der Bank - das Vorgehen Amazons nicht dem deutschen Recht, welchem ja meine in Deutschland sitzende Bank unterliegt, entsprechen und die angeforderten Unterlagen nur mithilfe eines Anwalts erbracht werden könnten, dessen Kosten den beanspruchten Betrag jedoch weit übersteigen würden.

Vielmehr sei die Abweisung der Amazon-Buchung durch meine vormalige Bank bereits ausreichender Beleg für die Auflösung des entsprechenden Kontos, sowie meine im Amazon-Kundenkonto hinterlegten neuen Bankdaten ausreichende Angaben für eine Rückzahlung auf eben dieses Konto (schließlich würde dieses bei einem neuen Kauf auf Amazon ja auch belastet werden).

Meine Bitte um Bestätigung der erfolgten Rückbuchung, sowie mein Angebot, die angeforderten Belege zu erbringen, sofern Amazon dafür die Kosten übernähme, wurden ignoriert, stattdessen die Unabdingbarkeit der Erbringung ihrer Forderungen wiederholt.

Also: entweder ich erfülle ihre Forderungen, deren Kosten den Betrag meines Rückzahlungsanspruches überstiegen, oder sie behalten mein Geld einfach.

Ich habe ausreichend belegt, dass ich mein Geld nicht erhalten habe: Bestätigung meiner vormaligen Bank, dass jegliche Überweisungsversuche auf das aufgelöste Konto abgewiesen wurde, sowie der Kontoauszug, auf welchem nicht nur die Kontoauflösung, sondern auch die Überweisung meines Guthabens auf das neue (bei Amazon angegebene) Konto aufgeführt sind.

Geld, das einem nicht gehört, stillschweigend zu behalten (was Amazon tat, ehe ich nach mehreren Wochen nachfragte) ist bereits sehr suspekt. Seriöse Geschäftspartner würden von sich aus bemüht sein, Geld, das ihnen nicht gehört, an den rechtmäßigen Besitzer zurückzuzahlen.

Jedoch bei völlig ausreichenden Belegen dieses dennoch zu behalten, ist in meinen Augen schlichtweg Diebstahl. Ferner darf ich doch als Kunde erwarten, dass für jeglichen Zahlungsverkehr nur die Daten verwendet werden, die aktuell im Kundenkonto hinterlegt und somit von mir dafür autorisiert wurden.

Mit welchem Recht verwendet Amazon Daten, die ich im Kundenkonto bereits gelöscht hatte? Es wurden also persönliche Daten verdeckt gespeichert und verwendet, obwohl ich dem durch mein Löschen derselben in meinem Kundenkonto de facto widersprochen hatte.

Ich habe nicht die finanziellen Mittel, um gegen das Unrecht durch Amazon vorgehen zu können. Ich werde aber meinen Anspruch auf das mir von Amazon einbehaltene Geld durch regelmäßige Zahlungsaufforderungen immer wieder erneuern. Es geht hierbei nicht bloß um 25,-- €, sondern um's Prinzip!

Auch bei meiner Schwester hat Amazon seit sieben Monaten Geld von ihrem Konto abgebucht, obwohl sie seit 1,5 Jahren weder bei Amazon eingekauft, noch sich in ihrem Amazon-Account eingeloggt hatte. Selbst eine versehentliche Prime-Mitgliedschaft ist daher ausgeschlossen.

Fazit: Zwei Fälle von unrechtmäßigen Aktivitäten durch Amazon während kürzester Zeit in derselben Familie.

Das kann nur für mich nur bedeuten, dass diese o. g. Praxis bei Amazon offenbar System hat!