Beschwerde lesen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin beruhigt und verunsichert zugleich. Beruhigt, da ich auf reclabox.com, wissend, kein Einzelfall zu sein, die Möglichkeit habe, meinem Unmut freien Lauf zu lassen. Verunsichert jedoch darüber, dass ein Konzern wie EWE die Wirkung einer schlechten Reputation wohl schlichtweg unterschätzt - und auch keine Veränderung herbeizuführen versucht.

Eine kurze Darstellung der Geschehnisse:

Zum Ende August zogen wir aus unserer Kölner Wohnung aus, der Zählerstand wurde an den Netzbetreiber übermittelt, der Vertrag gekündigt. Telefonisch sicherte man uns bei EWE zu, die monatlichen Abschlagszahlungen zum Ende August zu stoppen. Trotzdem buchte EWE im September (06.09.11) noch einen weiteren Abschlag in Höhe von 100 Euro ab.

Hierbei räume ich ein Versäumnis von unserer Seite ein, eine Rückbuchung des Betrags wäre in den ersten sechs Wochen nach Abbuchung möglich gewesen. Allerdings stellt man sich auch nicht unbedingt darauf ein, bei seinem Gasanbieter einen solch unkulanten Umgang zu erfahren.

Ab dann hieß es für uns: Warten auf die Endabrechnung.

Die erste telefonische Nachfrage starteten wir am 25. Oktober 2011. Die Mitarbeiterin bei der EWE Hotline äußerte, dass der Netzbetreiber (in unserem Fall die Rheinische Netzgesellschaft RNG*) 4-6 Wochen Zeit habe, den Zählerstand an EWE zu übermitteln. Diese Frist war jedoch längst verstrichen, daher kontaktieren wir selber den Netzbetreiber und fragten nach. Laut diesem wurde der Zählerstand in Höhe von 1709 am 05.10.11 an EWE übermittelt.

Nach einer erneuten Kontaktaufnahme mit EWE sicherte uns die Mitarbeiterin zu, Nachforschungen anzustellen, mit der "Chefin" zu sprechen und uns dann zu kontaktieren. Es blieb bei der Zusicherung.

In den folgenden Wochen folgten weitere Anrufe bei der Hotline, das Resultat dieser belief sich gleichbleibend auf die Aussage: "Da müssen Sie noch etwas warten." Die fehlende Begründung und die Tatsache, dass es nichts mehr gibt, auf das es zu warten gilt, wenn der Zählerstand schon seit Wochen übermittelt wurde, verdeutlicht die banale aber wirkungsvolle Vorgehensweise. Offensichtlich werden bei Kunden, die eine positive Rückzahlung erwarten, die Endabrechnungen mit fadenscheinigen Ausreden hinausgezögert. Auch ein Anruf beim Verbraucherschutz bestätigte die Verbreitung dieser Vorgehensweise bei EWE.

Ausgehend von den monatlichen Abschlagszahlungen und etwaigen Nachzahlungen aus den vorigen Jahren steht uns selbst ohne den zu viel gezahlten Abschlag aus September eine solide Summe zu. Dies ist lediglich eine persönliche Einschätzung, genaueres kann nur der fehlenden Endabrechnung entnommen werden.

Nachdem bis zum 12. Januar 2012 (also knapp 3,5 Monate nach Übermittlung des Zählerstands vom Netzbetreiber an EWE) immer noch keine Endabrechnung oder Rückzahlung eingetroffen war, nahmen wir erneut Kontakt auf. EWE, so die erneute Aussage der Hotline, würde immer noch auf die Übermittlung der Daten vom Netzbetreiber warten und wäre rechtlich nicht legitimiert, eine zweite Anfrage zu stellen. Ein weiterer Anruf beim Netzbetreiber bestätigte die Auskunft vom 25.10.11, dass die Zählerstände schon längst übermittelt worden seien. Die entsprechende Mitarbeiterin der Hotline gab sich absolut unkooperativ und verwies lediglich darauf, weiterhin zu warten. Ich verfüge über die Namen der Mitarbeiterinnen der Telefonate vom 12. Januar 2012 und werde mich auch bei einem gerichtlichen Vorgehen darauf berufen.

Dies ist der letzte Versuch einer nicht-gerichtlichen Einigung.

* Die Rheinische Netzgesellschaft RNG, so soll eindeutig geäußert werden, hat sich nach unserem Wissen nichts zu Schulden kommen lassen und zu jedem Zeitpunkt der Kontaktaufnahme eine wünschenswerte Kundenfreundlichkeit an den Tag gelegt.