H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co.KG (Hamburg)
Zweijährige dürfte die Toilette nicht benutzen
Ich war heute mit meinen beiden Kindern (2 und 4) in der Filiale in Lahr und habe dort für hundert Euro eingekauft. Leider musste ich gleich zwei Frechheiten erfahren.
Nachdem ich im EG einige Teile für mich ausgesucht hatte, bat ich die Verkäuferin hinter der Kasse, die Sachen bei ihr deponieren zu dürfen, um mit meinen Kindern noch oben in der Kinderabteilung weiter einkaufen zu können, ohne alles mitzuschleppen. Ich bekam die Antwort, dass sie mir nicht versprechen könne, dass die Teile nachher noch da sind. Das ist doch sicherlich keine angemessene Antwort gegenüber einer Kundin, die im Begriff ist, etwas zu kaufen.
Aber die größte Unverschämtheit kam kurz darauf, als meine zweijährige zur Toilette musste. Wir wurden schlichtweg abgelehnt mit den Worten, man dürfe uns da nicht hinlassen. Wissen sie eigentlich, wie lange ein gerade trocken gewordenes Kind seine Notdurft anhalten kann? Ich kann es ja verstehen, dass man nicht jeden Kunden auf die Personaltoilette gehen lassen möchte, aber einem Kleinkind den Zugang zur Toilette zu verweigern, finde ich eine bodenlose Frechheit.
Wenn es sich nicht um Umstandsmode gehandelt hätte, die in Lahr anderweitig schwer zu bekommen ist, hätte ich ihre Filiale verlassen, ohne etwas zu kaufen. Aber Sie dürfen mir glauben, dass ich in Zukunft nicht mehr gerne bei Ihnen einkaufen möchte und lieber in Geschäfte gehe, in denen die Kundenfreundlichkeit einen höheren Stellenwert hat.
Mit freundlichen Grüßen, M. Schiller
1.) Was hat der Einkaufswert von 100€ mit der Beschwerde zu tun? Vermutlich meinen Sie, ab dieser Summe sei eine angemessene Nutzung der sanitären Anlagen selbstverständlich, wenn man nur für 20€ einkauft und ein Kleinkind dabei hat, nicht. Nein, das meinten Sie nicht? Dann war das wohl nur sinnloses Profilieren.
2.) Wie hoffen Sie Ihre ausgesuchte Kleidung wiederzufinden? Da Sie meinen, die Frau könne Ihre Waren an der Kasse deponieren, bis Sie wiederkommen, gilt das doch auch für alle anderen Kunden, oder? Nein, erst ab 100€? Mh, erreichen bestimmt auch andere Käufer, denn Sie sind mit Sicherheit nicht der einzig wichtige und tolle Kunde, dem man alle erdenklichen Serviceleistungen erbringt, obwohl man diese Anderen verweigert.
Wie auch immer, zum Kern der Beschwerde, den Sie in diese Belanglosigkeiten gepackt haben - Ausgedehnte Shoppingtouren, das gilt besonders ab einem Einkaufswert von 100€, sollte man mit gerade erst trocken gewordenen Kleinkindern möglichst vermeiden, oder? Sie sollten sich also auch über sich selbst ärgern. Ansonsten ist es natürlich keine gute Reaktion der Verkäuferin, aber ich vermute, dass ebendiese nur die Anweisung hat, keine Kunden auf die Toilette, die im Bereich des Personals liegen, zu lassen. Soll sie sich Anweisungen ihres Chefs widersetzen und eine Abmahnung in Kauf nehmen? Ich verstehe die Frau jobtechnisch gesehen, auch wenn ich einräumen muss, dass sie es eventuell feiner hätte lösen können.
1.) Sie können nicht von der Verkäuferin verlangen, dass sie auf Ihre Klamotten aufpasst. Dafür wird sie nicht bezahlt.
2.) Es besteht keine Verpflichtung, Ihnen und Ihrem Kind die Personaltoilette zu überlassen. Stellen Sie sich mal vor, ein Wildfremder klingelt an Ihrer Tür und will in Ihrem "Reich" sein Geschäft verrichten. Machen Sie ja wohl auch nicht, oder?
Allerdings ist es schon zumutbar, dass eine 2jährige mal auf die Toilette darf, auch wenn die nicht für Kunden zugänglich ist. Bei kleinen Kindern sollte man da schon mal ´ne Ausnahme machen können.
Ich bin selbst Familienvater und hätte jedoch vorsichtshalber dem Kind eine Windel angezogen. Denn man weiß nie, wo die nächste Toilette ist und Kinder können es einfach nicht so lang einhalten.
Auch ein 2-jähriges Kind ist nunmal ein Besucher.
Und ja auch ich kenne die Vorschriften zum Thema Toilettenbenutzun, aber bei Kindern bin ich auch der Meinung, sollte man mal beide Augen zudrücken. Ich habe in der Hinsicht bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht. Ich wurde teilweise sogar von Verkäuferinnen angesprochen, ob mein Kind mal zur Toilette müsse. Obwohl ich anhand einer Windel vorgesorgt hatte.
Ach so. Sehr konsequent!
OHNE H&M geht's dann aber doch nicht!
Zu ihrer Beschwerde: Sie haben absolut recht. Es ist sowohl doch zumutbar und ein Service den man erwarten darf, wenn man 1) Seine Waren ablegen möchte und 2) Eine Zweijährige eine Toilette besuchen lassen möchte.
Am Besten aber sie schreiben persönlich an H&M!
Dass es keine hundertprozentige Garantie dafür gibt, dass die abgelegten Klamotten später noch da sind, muss man meiner Meinung nach in Betracht ziehen (zwischenzeitlicher Personalwechsel an den Kassen ect.), jedoch ist dies meiner Meinung nach die Ausnahme und durch ihre Aussage vermittelt die Verkäuferin den Eindruck, dass ihr Kundenzufriedenheit und ein gewisser Service nicht sonderlich wichtig sind.
Zu der Aussage, man stelle seine Toilette ja auch nicht wildfremden Menschen zur Verfügung, muss ich erstens sagen, dass das kein wirklich zutreffender Vergleich ist, zweitens denke ich sollte man im Falle von Kleinkindern auch bedenken, welche Folge es haben könnte, wenn man sie die Toilette nicht benutzen lässt - es wäre wohl kaum ein H&M-Mitarbeiter begeistert, eine Putzstunde einzulegen.
Alles in allem finde ich die Kommentare größtenteils kontraproduktiv und der weitverbreitete Eindruck, Kinder seien in unserer Gesellschaft unerwünscht, wird hier bestätigt.
Wenn das Ordnungsamt dies mitbekommt, muß der Metzger mit einer empfindlichen Strafe rechnen, denn im Bereich Lebensmittelhandel ist es verboten, Kunden auf die Toilette zu lassen, aus Hygienegründen.
Wegen das Kind nicht trocken genug ist, muß man sich fürs Einkäufen etwas anderes einfallen lassen.
Ich nenne das nicht Servicewüste, sondern maßlose, immer mehr ausufernde absurde Erwartungen von Kunden an Händler. Da kann man nur den Kopf schütteln