Ryanair Ltd. (Dublin)
Rücksichtslose, gezielte Kundenabzocke
Bestell-/Kundennummer: BuchungsNr C6FS7H, FR 184 / Fr 197
Um es gleich vorauszuschicken - ich bin, was Ihre Gesellschaft angeht, mit starken Vorurteilen belastet, denn für mich kann eine Fluggesellschaft, die ihren Kunden, also dem wertvollsten Gut, über das eine Firma verfügen kann, während des Flugs Stehplätze anbieten oder den Gang auf das WC kostenpflichtig machen will, auf Dauer kein ernstzunehmender Partner sein.
So bin ich in der Vergangenheit Ihrem Unternehmen auch so fern wie nur irgend möglich geblieben.
Und doch ist es mir passiert, dass ich ungewollt, im Rahmen einer Kurzfristbuchung eines Pauschalurlaubs über den Anbieter JT Touristik, Ihr Kunde wurde.
Ihr Geschäftsgebaren der letzten Jahre zeigt, dass es Ihnen völlig egal ist, was die Kunden über Ihre Vorgehensweise denken, so gesehen könnte ich mir die Beschwerde ersparen, aber zumindest sollen meine Zeilen quasi als offener Brief potentielle und bereits geschädigte Kunden informieren!
Ihre Serviceleistungen in Kurzform:
- Extrem kundenunfreundliches Handling bei Gepäckmitnahme,
- mutwillige und unnötige Trennung von reisenden Paaren während des Flugs,
- mutwilliges Erschweren bzw. faktisches Unmöglichmachen des Online-Check-in,
Detaillierte Version:
Ich kann ohne Übertreibung sagen, Sie haben mich in keinem Augenblick enttäuscht, hier also zu meinen Erlebnissen mit Ihnen:
Zum Flugpreis kann ich keine Aussage machen, er war in dieser Reise nicht explizit aufgeführt, ich nehme zu Ihren Gunsten mal an, er war sehr preisgünstig.
Akzeptabel, wenn auch unbequem, sind Ihre Regelungen hinsichtlich des Gepäcks. Dafür sollten Sie vielleicht (ein für Sie kostenloser Tipp von mir) zu deren Verständnis kostenpflichtige Kurzlehrgänge anbieten.
Aber immerhin konnten wir für eine Woche Mallorca Aufenthalt einen Koffer mit 20kg Gepäck ohne weitere Kosten mitnehmen. Ich vermute hier mal, auch schon kostenpflichtig, es war aber im Pauschalangebot einfach mit dabei. Ärgerlich wird es aber schon mit dem Handgepäck: In Ihrer grenzenlosen Güte ließen Sie bis 10/2018 die Mitnahme eines normalgroßen Bordcase (ca. 55x40x25 cm), sowie zusätzlich eine kleine Tasche (ca. 35x20x20 cm) zu.
Also war ich ziemlich gespannt, was denn nun am Check-in-Schalter im Airport Hamburg passieren würde: Zu meiner nicht geringen Verblüffung, gar nichts! Ein Koffer wurde, wenn vorhanden, problemlos aufgegeben, ansonsten wurde alles Zusatzgepäck ohne weiteren Kommentar akzeptiert! Schon meldete sich mein schlechtes Gewissen, die sind doch nicht so fies, wie von mir angenommen!
Ich wurde alsbald aber eines Besseren belehrt: Nach dem Aufruf zum Betreten der Maschine marschierten wir über eine (Not-?) Treppe auf das Flugfeld in Richtung Flieger. Dort passierte dann, was passieren musste: Eine nicht sehr freundliche Mitarbeiterin von Ryanair fischte sich alle arglosen Kunden, die unzulässiges Zusatzgepäck mit sich trugen, heraus, kassierte die Gebühren, denen man sich in diesem Stadium nicht mehr entziehen konnte und ließ die Betroffenen Ihr Gepäck auf einem bereitstehenden Gepäckkarren ablegen.
Chapeau, auf diese Vorgehensweise muss man erstmal kommen! Und wie ist so etwas möglich?
In Ihrem andauernden Bemühen, den Kunden an seiner Bequemlichkeit zu packen und über diesen Weg weitere Geldquellen zu erschließen, haben Sie mal eben Millionen vorhandener handelsüblicher Bordcases (aufgrund der Größe) von der kostenlosen Mitnahme ausgeschlossen!
Aber das ist bei weitem nicht alles: Besonders ausgeklügelt ist Ihre Sitzplatzreservierung! Während andere (seriöse) Fluggesellschaften beim Online-Check-in zumindest (für die meisten Sitze), die freie (kostenlose) Auswahl bieten, kassieren Sie auch hier, indem Sie jeweils nur einen Platz reservieren und den anderen Partner irgendwo anders platzieren. Das könnte ja noch akzeptiert werden, wenn das aufgrund einer vorher vorgenommenen kostenpflichtigen Reservierung von Doppelplätzen nicht anders möglich gewesen wäre. Allerdings stellte sich bei unserem Flug zufällig heraus, dass meine Nachbarin ihren Lebensgefährten neben meiner Frau in einer weit entfernten Sitzreihe wiederfand. Ist das eine neue Art von Speed-Dating im Jet? Das könnten Sie doch bestimmt auch noch vermarkten! Ich bin sicher, dass Sie durch Ihre Handlungsweise, Paare zu trennen, verhindern wollen, dass sich irgendwann die Menschen, die für die gemeinsame Reservierung abgezockt wurden, beschweren könnten.
Der nächste geldschöpfende Knaller, den Sie sich einfallen ließen, ist die von Ihnen sorgfältig durchdachte Durchführung des Online-Check-in:
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Ich lasse dabei mal außen vor, dass es sowieso eine bodenlose Unverschämtheit ist, die Kunden, die, aus welchen Gründen auch immer, keinen Online-Check-in vorgenommen haben, mit 55,00€/Person belasten, Vermutlich wollen Sie insbesondere ältere Kunden, die nicht im Internet zuhause sind, zusätzlich abkassieren.
Aber damit sind Ihre perfiden Gemeinheiten noch nicht beendet: Während diejenigen Kunden, die eine kostenpflichtige Sitzreservierung vorgenommen haben, in einer Internet-Session den Check-in für Hin- und Rückflug vornehmen können, schließen Sie den zuzahlungsunwilligen Kunden davon aus, indem Sie ihn dazu verdonnern, frühestens 48 Stunden vor Rückflug den zweiten Online-Check-in vorzunehmen - vermutlich wieder in der Hoffnung, dass er es vielleicht vergisst oder vor Ort keinen Internetzugriff hat oder, und jetzt kommt der absolute Knaller, den Online-Check-in zu verhindern versuchen, alles mit der jeweiligen Strafe von 55,00€/Person, s. o.
So durfte auch ich erleben, dass Sie mit allen nur denkbaren Schikanen versuchten, 2 Tage vor Abflug den o. a. Check-in im Internet zu verhindern.
Da ich bestimmt nicht vorhabe, bei Ihnen Dauerkunde zu werden, hatte ich mir erlaubt, Ihre Ryanair App zu ignorieren und stattdessen den Check-in über Ihre Website RyanAir.com vorzunehmen. Das hatte beim ersten Check-In auch problemlos funktioniert, die Bordkarten waren auf dem Smartphone verfügbar, und man durfte glauben, dass die gleiche Aktivität beim Rückflug auch klappen würde. Aber weit gefehlt, ich saß, ohne es wissen zu können, in der von Ihnen gestellten Falle.
Der Ärger begann (s. o.) beim Rückflug. Wieder über Ihre Website einsteigend, wollte ich das mit meiner E-Mail-Adresse durchführen, was aber mit der Fehlermeldung scheiterte: 'Ungültiges Passwort. 0 Versuche übrig'. Eigentlich kein Problem, schließlich bieten Sie unübersehbar an: 'Haben Sie Ihr Passwort vergessen? ' Dieses sensitive Feld angeklickt, kam prompt die Antwort: 'Keine Sorge. Geben Sie uns einfach Ihre E-Mail-Adresse, dann senden wir Ihnen einen Link. ' Na also geht doch, dachte ich, allerdings auf den Link warte ich nunmehr seit 4 Wochen.
Scheinheilig bieten sie aber sogleich die nächste Lösung an: 'Haben Sie Ihre E-Mail-Adresse vergessen oder können Sie sich immer noch nicht einloggen?
Haben Sie ein Problem? ' Ja, ich hatte ein Problem, nämlich Sie! Aber es ist immer noch nicht zu Ende: 'Kontaktieren Sie uns'. Und damit landet man genau dort, wo Sie den Kunden haben wollen, nämlich wieder bei einer kostenpflichtigen Leistung.
Da ich mich nicht auf diese niederträchtige Schikane von Ihnen einlassen wollte, wählte ich stattdessen den Weg über das Online-Portal CHECK24 und bekam dort auch die Lösung: Ich konnte überhaupt nicht mit meiner E-Mail-Adresse/Passwort auf Ihrer Website einsteigen, sondern ausschließlich mit einer offensichtlich von Ihnen vergebenen kryptischen Adresse/Buchungscode, die ich von CHECK24 (kostenloser Service!) bekam. Mit dieser Adresse/Buchungscode ausgestattet, klappte dann auch der Einstieg auf Ihrer Website und der Check-in für den Rückflug war vollzogen.
Soweit, so schlecht, denn am Folgetag, mittlerweise in höchstem Maße auf Ihre Schikanen sensibilisiert, probierte ich dann vorsichtshalber, ob ein erneuter Aufruf Ihrer Website mit den von CHECK24 erhaltenen Daten klappte, um die Bordkarten am Flughafenschalter parat zu haben. Volltreffer, auch dafür hatten Sie sich etwas ausgedacht: Da es sich um eine 'Einmal-Adresse' oder was auch immer handelte, kam ich wieder nicht weiter, s. o., Fehler: 'Ungültiges Passwort. 0 Versuche übrig'.
Damit hatten Sie mich soweit, ich musste tatsächlich Ihre Ryanair App laden, um dann mit den vorhandenen Daten erfolgreich an meine Bordkarten zu gelangen.
Also Fazit: Es ist Ihnen ohne jede Einschränkung gelungen, einen, wenn auch kritischen, potentiellen Dauerkunden für immer zu verlieren.
Ich stelle diese Beschwerde quasi als 'offenen Brief' in die ReclaBox. Ich habe auch keinerlei Erwartungen an Ihr Unternehmen, Sie haben mir schließlich eigentlich alles bereits geliefert. Ich möchte dieses Forum insbesondere nutzen, damit möglichst viele potentielle Kunden von Ihren widerlichen Machenschaften erfahren. Es macht mich schon sehr nachdenklich, was in unserer sogenannten freien Marktwirtschaft alles möglich ist. Ich kann daher nur aus tiefstem Herzen hoffen, dass Sie mit Ihrem Geschäftsmodell zumindest mittelfristig Schiffbruch erleiden und vom Markt verjagt werden!
Mit sehr unfreundlichen Grüßen,
Günter Bente
Also klar, bei Buchung darauf achten. Aber ein sicherer Schutz vor Überraschung ist das nicht ikmer.