Beschwerde lesen

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von ReclaBoxler-7335923 | Regelverstoß melden Sehr geehrter Herr Wiesemann,

mit bedauern aber auch mit Verständnis nehme ich Ihre Beschwerde zur Kenntnis und möchte mich hiermit bei Ihnen entschuldigen.

Ich möchte Ihnen und evtl. den Mitlesern der Reclabox erläutern wie es dazu kam.

Ich bin Generalunternehmer der Hermes Logistik Gruppe seit 13 Jahren und zuständig für Ihren Wohnort.

Mein Bestreben ist, trotz der geringen mir zur Verfügung stehenden Mittel (jeder weiß, dass in der Paketbranche sehr geringe Preise gezahlt werden) den bestmöglichen Service zu bieten.
Das ist mir in den letzten Jahren trotz mancher Widrigkeit gelungen.

Ausdrücklich betonen möchte ich, dass es in meinem Betrieb keine wie aus dem Fernsehen bekannten Zustände, gibt.

Ich arbeite fast ausschließlich mit fest angestellten Mitarbeitern und nur noch wenigen Sub-Unternehmern.

Vor Jahren fasste ich den Entschluss einer Abkehr von selbstständigen Unternehmern hin zu fest angestellten Mitarbeitern. Ich wollte einfach bessere Bedingungen schaffen. Bei selbstständigen Unternehmern trage ich zwar kein Risiko bezüglich von ausfällen, aber das Risiko einer eventuellen Scheinselbstständigkeit. Auch ist es bei selbstständigen schwierig die vorgegebenen Serviceanforderungen durchzusetzen, sei es Zustellung, Kleidung oder Auto. Denn wie der Name „selbstständig“ schon sagt muss dieser auch selbstständig handeln können. Wenn es für diesen Unternehmer unrentabel ist eine Sendung 10 KM auf einen Bauernhof zu fahren, dann bleibt sie entweder einen Tag liegen oder sie wird halt als nicht angetroffen gescannt. Beides führt gegebenenfalls zu einer Beschwerde.

Um noch mehr Qualität und Service bemüht habe ich mittlerweile 17 fest angestellte Mitarbeiter.
Mir ging es darum sozialverträgliche Standards zu schaffen, ob Bezahlung, Arbeitszeit, 5 Tage Woche, Urlaub oder sichere und ordentliche Fahrzeuge. Zur bezahlten Arbeitszeit zählt für mich auch die Zeit für Sortierung und Beladung des Fahrzeuges. Auch werden die Einarbeitungsphasen bezahlt und nicht als unbezahlte Praktika.

Ein ordentlicher und menschlicher Umgang mit meinen Mitarbeitern ist für mich selbstverständlich.

Seit Juni kämpfe ich mit einem hohen Krankenstand, zudem sind wir in der Urlaubszeit, ich komme mir vor wie bei der Bahn.

Ein gewisses Maß an Krankenstand und Urlaub ist akzeptabel und sollte bei einer guten Planung zu handhaben sein. Eine Mehrarbeit anderer Mitarbeiter in solchen Fällen ist wie in jedem Unternehmen obligatorisch.
Die Situation mit dem hohen Krankenstand hat sich letzte Woche weiter verschärft.
Ein Mitarbeiter der am Donnerstag nach längerer Krankheit weder arbeiten sollte und sein Kommen fest zugesagt hatte, meldete sich weiter Krank. Zwei weitere Mitarbeiter meldeten sich auch am Donnerstag krank.
Am Samstag hatte ein Mitarbeiter einen Umzug, ein weiterer hatte Karten für seine Familie ins Lego-Land. Beide fuhren seit ca. 4 Wochen krankheitsbedingt an sechs Tagen, so dass ich den freien Tag nicht streichen konnte. Der dafür vorgesehene Springer versetzte mich.
Von 17 Paketzustellern waren am Samstag 7 nicht da, eine Mitarbeitern ist schwanger und kann natürlich nicht mehr voll eingesetzt werden.
So kam es dazu, weil andere Gebiete aufgearbeitet werden mussten, Ihren Wohnort liegen zu lassen.
Der Ihnen bekannte Status „auf Kundenwunsch“ ist selbstverständlich falsch.

Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen dafür entschuldigen.