PrimaCom Berlin GmbH (Berlin)
Dreiste, einseitige Preiserhöhung während der Vertragslaufzeit
Ich habe zum 15. Januar 2015 einen zweijährigen Vertrag mit der Firma Primacom über einen Internetzugang abgeschlossen. Der vereinbarte Grundpreis beträgt 34,99 € pro Monat.
Im März dieses Jahres hat mir Primacom 39,99 € von meinem Konto abgebucht, woraufhin ich die entsprechende Rechnung für diesen Monat geprüft habe. In dieser Rechnung wurde ein Grundpreis von 39,99 € genannt, was ganz offensichtlich dem o. g. Vertrag widerspricht.
Ich habe dies umgehend gegenüber Primacom beanstandet und um Erstattung des Mehrbetrags gebeten. Daraufhin teilte mir der Kunden"service" der Firma mit:"Mit unserem Schreiben zur Einführung eines neuen Portfolios teilten wir Ihnen die Vertragsänderung mit. Da von Ihnen bisher kein Widerruf dazu einging, haben wir die Umstellung vorgenommen und ab 01.03.2016 den neuen Preis von 39,99 EUR abgerechnet. "
Anschließend habe ich Primacom auf unseren bis zum 18. Januar 2017 geltenden Vertrag hingewiesen und betont, dass ich keinerlei Tarifumstellung, Portfolioänderung usw. gewünscht habe und die Bitte geäußert, den Vertrag wie vereinbart durchzuführen, so wie es von uns Verbrauchern ebenfalls zu Recht erwartet wird.
Die weitere Kommunikation mit dem Kunden"service" der Firma war ein einziges Fiasko! Ich wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass eine "Umstellung auf den vorherigen Tarif" nicht möglich wäre, da ich der Tarifumstellung nicht innerhalb der "Widerspruchsfrist" widersprochen hätte. Auf meine ebenfalls mehrfach dargelegten Einwände, dass ich nie ein entsprechendes Schreiben bekommen habe und es außerdem aufgrund des bis zum 18. Januar 2017 geltenden Vertrags nicht erforderlich ist, dass ich einer einseitig festgelegten Preiserhöhung widerspreche, ist Primacom in allen Antwortschreiben kein einziges Mal eingegangen.
Als Notlösung habe ich mich auf mein Sonderkündigungsrecht berufen, dass die AGB von Primacom den Kunden im Falle einer Preiserhöhung von mehr als 5% (hier: 14,3%) einräumt.
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Als Antwort wurde mir nur die bereits vor einigen Monaten erfolgte ordentliche Kündigung zum 18. Januar 2017 bestätigt. Auf meinen nochmaligen Hinweis auf das Sonderkündigungsrecht gemäß der AGB wurde mir wiederrum erklärt, dass ich der Tarifumstellung zu spät widersprochen hätte und man dies nicht rückgängig machen könne. Wie erwartet wurde auch an dieser Stelle nicht weiter auf meine vorherige Nachricht eingegangen.
Fazit: Ich habe bisher persönlich noch nie so einen eklatanten Fall von Dreistigkeit geparrt mit Abzocke und Kundenunfreundlichkeit erlebt. Hier wird ein laufender Vertrag einseitig zum Nachteil des Kunden geändert und noch so getan, als ob die Firma in dem Schreiben zur Preiserhöhung großzügig ein Widerspruchsrecht einräumt, das dem Kunden allerdings nicht zugeschickt wird. Die Kommunikation mit dieser Firma ist eine einzige Katastrophe und soll scheinbar bewusst so zermürbend sein. Bei Reklamationen wird mantraartig auf dieses ominöse Schreiben verwiesen, um den eigentlichen Kern der Sache, dass ein geltender Vertrag nicht einseitig willkürlich geändert werden kann, zu verschleiern.
Ich kann niemandem empfehlen, bei dieser Firma einen Vertrag abzuschließen. Auch wenn deren Angebot in diversen Vergleichsportalen am günstigsten ist und man (wie ich damals) der Meinung ist, dass man nur den Internetzugang braucht und ansonsten keinen Service benötigt, kommt man trotzdem teurer weg als bei anderen Anbietern, da Primacom einfach nach Lust und Laune die Preise erhöht und damit scheinbar durchkommt. Natürlich könnte man die Lastschriften rückbuchen und nur den vertraglich vereinbarten Betrag überweisen. Jedoch scheuen viele (mich eingeschlossen) die anschließende rechtliche Auseinandersetzung, die Sperrung des Internetanschlusses und negative Einträge bei der Schufa usw.