simyo (Düsseldorf)
Simyo fordert Bezahlung nicht genutzter Drittanbieter-Dienste
Im Juni bekam ich von meinem Provider simyo eine SMS mit der Nachricht, dass mir 4,99 Euro für einen nicht genannten Service einer Firma namens "Mister Tempo" abgebucht werden. Natürlich habe ich keine Leistung in Anspruch genommen; es handelte sich offenbar um eine dieser Drittanbieter-Abofallen. Das angebliche Abo habe ich daraufhin sofort gekündigt. Auf meiner Rechnung von simyo wurden dann nicht bloß 4,99 Euro, sondern sogar 9,98 Euro ausgewiesen, weil ich angeblich zwei Wochen lang das Abo in Anspruch genommen hätte. Ich habe also am Tag der angeblichen Buchung gar nichts davon mitbekommen, sondern erst eine Woche später.
Natürlich habe ich sofort per Einschreiben Widerspruch gegen die Forderung eingelegt. Dieses Schreiben blieb bis auf eine Empfangsbestätigung ohne Reaktion. Nach einer von mir gesetzten Frist von vier Wochen habe ich deshalb die Lastschrift zurückgebucht und nur den unstrittigen Rechnungsbetrag überwiesen - genau wie von Verbraucherschützern empfohlen.
Daraufhin wurde simyo aktiv und fordert nun die Zahlung der 9,98 Euro samt Gebühr von 4 Euro für die Rückbuchung. Meine Argumente, dass die Forderung ungerechtfertig ist, blieben ungehört, stattdessen wurde ich nur an den Drittanbieter verwiesen. Dies ist laut eines Urteils von 2015 eigentlich unzulässig, der Mobilfunkprovider muss sich um die Bearbeitung des Widerspruchs kümmern. Kunden werden hier also bewusst und entgegen der Rechtsprechung in die Irre geführt.
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Zur Sicherheit habe ich trotzdem beim Drittanbeiter angefragt und dort ebenfalls Widerspruch eingelegt. Als Antwort kam nur ein fingiertes Kaufprotokoll zurück; angeblich hätte ich auf einer obskuren Webseite - die ich ganz sicher nie besucht habe - einen nicht genannten Dienst bestellt, und selbstverständlich würde die Webseite Informationen zum Widerruf etc. beinhalten. Prüfen kann man das nicht, da sich die Seite nur aufrufen lässt, wenn man ein Smartphone ohne Drittanbietersperre nutzt - sehr geschickt gemacht.
Simyo beharrt indessen auf der Forderung und droht mit Sperre meines Anschlusses, obwohl auch das laut TKG eigentlich nicht zulässig wäre. Einwände beim simyo-Service werden ignoriert, stattdessen kam bloß folgende nichtssagende Antwort: Zitat: "Sollten Sie keine Leistungen in Anspruch genommen haben, so wären auch keine zusätzlichen Kosten entstanden." Dass Kunden hier offensichtlich betrogen werden, indem man ihnen die Abos per WAP-Billing unterschiebt, wird nicht beachtet. Nachdem ich über vier Jahre zufriedener Kunde war, hätte ich eigentlich zumindest etwas Kulanz erwartet.
Beschwerde ist noch nicht gelöst
Beschwerde ist endgültig nicht gelöst