Beschwerde lesen

Ich pflege schon mehrere Jahre meinen Vater, der an Parkinson und Demenz schwer erkrankt ist.

Deshalb habe ich mein eigenes Grundstück vorläufig aufgegeben und bin wieder beim Vater eingezogen. Nur so kann ich für den Patienten rund um die Uhr da sein und mein Bestes für einen halbwegs menschenwürdigen Lebensabend des Vaters geben. Jeder, der so eine Situation kennt, weiß, dass das manchmal bis zur völligen Erschöpfung gehen kann. Diesen Zustand hat auch eine Nachbarin, mit der ich weder verwandt noch verschwägert bin, gesehen und mich völlig uneigennützig unterstützt. So hat sie zeitweise die Pflege meines Vaters allein übernommen, damit ich wenigstens für ein paar Tage nach meinem eigenen Anwesen sehen konnte.

Nun wurden wir vom Pflegedienst auf die Möglichkeit finanzieller Unterstützung der AOK Nordost Pflegekasse bei Verhinderungspflege hingewiesen. Warum soll die Nachbarin nicht eine gewisse finanzielle Vergütung für ihre selbstlose Hilfe bekommen? Sogar rückwirkend für das Jahr 2020 soll man das Geld beantragen können. Also wurden die entsprechenden Anträge ausgefüllt und an die AOK Nordost Pflegekasse gesandt. Damit beginnt das Drama. Mit immer denselben Textbausteinen "gern übernimmt die Pflegekasse bei der AOK Nordost - Die Gesundheitskasse… blah, blah, blah"werden mir immer wieder neue Formulare für denselben Vorgang zugesandt.

Brav fülle ich einen Wisch nach dem anderen aus und schicke den wieder an die AOK. Selbstverständlich habe ich auch eine telefonische Klärung dieser Angelegenheit versucht. Man gibt sich hilfsbereit und bemüht und es kommen wieder nur neue Formulare zum Ausfüllen von der AOK. Da sind wir mittlerweile bei der fünften oder sechsten Runde.

Zwischendurch bekommt man dann ein Schreiben folgenden Inhaltes: "den Nachweis für die Verhinderungspflege erhalten Sie zu unserer Entlastung zurück. Eine Erstattung ist nicht möglich, weil der Zeitraum bisher nicht beantragt und von uns nicht bewilligt wurde."

Ein böses Gerücht macht die Runde. Die AOK macht das so, um Antragsteller zu verunsichern und zur Aufgabe zu bringen. Außerdem wollen die solche Fälle aussortieren, die unberechtigt an Geld zu kommen versuchen.

Also liebe Sachbearbeiterin von der AOK, sie können sich gerne ein Bild von der Situation hier vor Ort machen. Sie sind herzlich eingeladen mal das Büro zu verlassen.

Wir sind alle geimpft und eine Tasse Kaffee gebe ich auch gerne für diese schwere Reise aus.