Ich bin seit über 30 Jahren Bahnfahrer und habe schon allerhand erlebt, aber seit ca. 2,5 Jahren hat man auf der Strecke das Gefühl, eher bei einem Glücksspiel mitzumachen, als sich auf die Bahn verlassen zu können.
Das war zu Beginn meiner Bahnfahrten noch etwas anders. Da kam ich auf der gleichen Teilstrecke nahezu immer pünktlich vom Bahnhof weg, sodass man Probleme hatte, wenn man sich auch nur um eine halbe Minute verspätete. Heutzutage ist es einfach unfassbar, was den Kunden zugemutet wird.
Es gibt einen Fahrauftrag, der bedient werden sollte. Wenn ein Unternehmen dazu nicht in der Lage ist, dann sollte es Strafen hageln.
Wöchentlich kommt es auf der genannten Strecke der RE13 zu Verspätungen und Ausfällen, die den Bahnfahrenden den Tag vermiesen. Ob man zur Arbeit, Schule oder anderen Terminen muss, es kommt mehrmals die Woche vor, dass die Bahn ausfällt und man somit seine Termine verpasst oder nicht wahrnehmen kann. Über auftretende Verspätungen wird der Fahrgast zu guter Letzt meist noch nicht mal am Bahnhof darüber informiert wird.
Der sich deutschlandweit anhäufende volkswirtschaftliche Schaden durch Verspätungen und Ausfälle ist mit Sicherheit enorm.Von der App, in der man ja fast sekundengenau sehen kann, wo sich der Zug denn gerade befindet, erfährt man gefühlt auch nur Unwahrheiten, da oft Verspätungen erst garnicht oder einfach zu spät angezeigt werden. Am besten sind noch die Anzeigen, dass sich der Zug planmäßig fortbewegt, aber nie gesehen wurde. Einfach nur chaotisch!Manchmal denke ich, dass es besser wäre, wenn man gerade diese Linie einfach sterben lässt. Das wäre stressfreier, da man dann weiß, dass eh kein Zug kommt und daher vergeblich hofft, dass es heute hoffentlich mal klappt.
Bevor ich es vergesse: Einige Verspätungen kommen oft nur zustande, weil mal wieder den ganzen Güterzügen Vorrang gewährt wird. Auch immer wieder schön, wenn man zu den entstehenden Verspätungen und Ausfällen dann noch jedes Jahr bangen muss, dass die Tickets teurer werden und/oder mal wieder mit Streik gedroht wird. Ich verstehe die Angestellten, aber der Kunde ist es leid.Ich kann mich doch nicht allen Ernstes hinstellen und für mehr Geld protestieren, wenn ich 'zig Kunden ständig vor den Kopf stoße und immer mehr Geld für gefühlt immer weniger Leistung verlange.Um es auf den Punkt zu bringen: Bekommen Sie es endlich in den Griff oder gebt den Fahrauftrag ab!Kleiner Funfact am Rande. Es heißt "Fahr"-auftrag. Wenn Züge stehen oder auch nur zu spät kommen, dann hat man diesen aus Sicht des Kunden garnicht oder im besten Fall nur schlecht erfüllt.
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Die Personenbeförderung ist eine Dienstleistung und ich habe mal gelernt, das Dienstleistung von dienen und leisten kommt. Leider dient die Bahn nur noch dazu nichts zu leisten, aber die Hand jedes Jahr für Lohnerhöhungen aufzuhalten.
Damit möchte ich nicht den Mitarbeitern die höheren Löhne absprechen, aber erstmal muss halt geleistet werden, damit etwas verdient wird. Wahrscheinlich stinkt das ganze Personenbeförderunsgewerbe von oben herab wie das eben auch beim Fisch ist. Der stinkt immer als erstes am Kopf. Und wer er nicht verstanden haben sollte. Die Leute in den Vorstandetagen haben wahrscheinlich von tuten und blasen keine Ahnung. Bei der Regierung und denen davor aber auch kein Wunder. Unfähigkeit zahlt sich heutzutage anscheinend aus.
Es sollte mehr leistungsbezogen gezahlt werden. Da würden dann aber einige in den oberen Etagen mittlerweile leer ausgehen. ;-)