Durch ExtraEnergie gelöste Beschwerde. | 485 Views | 18.01.2015 | 10:21 Uhr
geschrieben von Rainer Weris

ExtraEnergie GmbH (Chemnitz)

Versteckte Preiserhöhung in einer E-Mail

Seit dem 01.01.2014 werde ich mit Priostrom von Extra Energie beliefert.

SCHLAGWORTE

Bislang war alles gut. Der Preis war gut und der Service funktionierte über das Online Portal einwandfrei. Deshalb habe ich den Vertrag nicht, wie sonst jedes Jahr, gekündigt.

Zum Jahresende gab ich meinen Zählerstand ein und sehe mir noch mals meine Vertragsdaten an. Da entdecke ich zu meinem erstaunen, dass die Kilowattstunde um 20% im neuen Jahr teurer wurde. Sofort schrieb ich das Unternehmen an und erhielt auch innerhalb einer Woche eine E-Mail, in der mir die Preisankündigung angezeigt werden sollte. Diese mir fristgerecht zugestellte E-Mail war so aufgebaut, dass die Preiserhöhung fast unerkennbar im zweiten Abschnitt versteckt wurde und einen für den Verbraucher unwichtigen Eindruck erzielte. Weder in der Betreffzeile noch im Text war klar erkennbar dass es sich bei dieser E-Mail um eine für den Verbraucher relevante Preiserhöhung ging. Vielmehr versuchte man durch Beschreibungen von betriebswirtschaftlichen, für den Kunden uninteressanten, Dingen dem Kunden vom weiterlesen abzuhalten.

Über diese E-Mail habe ich mich ebenfalls beschwert.

Erhielt dazu bislang keine Antwort.

Diese E-Mail hänge ich nun an.

Energiemarktentwicklungen und Preisanpassungen

Sehr geehrter Herr Weris,

vielen Dank für Ihr Vertrauen in unsere Marke prioenergie! Mit mehr als einer Million zufriedener Kunden zählt die ExtraEnergie GmbH zu den am schnellsten wachsenden Energieunternehmen in Deutschland. Unseren Erfolg verdanken wir Ihnen und Ihrem Vertrauen. Unser Ziel ist es, den Service und die Konditionen für unsere Kunden kontinuierlich zu verbessern und Sie stets auf dem Laufenden zu halten. Mit diesem Schreiben möchten wir Sie daher über aktuelle Strommarktentwicklungen und Preisanpassungen informieren.

Das zentrale Thema im deutschen Energiemarkt ist nach wie vor die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende. Die gesetzten Ziele sind, bis zum Jahr 2022 aus der Kernenergie auszusteigen, 50 % des gesamten Energieverbrauchs bis 2050 aus erneuerbaren Energien zu gewinnen und die Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um ca. 40 % zu reduzieren. Sicher, sauber und bezahlbar soll die Energie der Zukunft sein. Dieses Zieldreieck, so betont auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in einem Interview mit dem Radiosender WDR 2, soll keinesfalls außer Acht gelassen werden. Allerdings stellt genau dieses Versprechen die Politik und auch die Bürger Deutschlands vor große, hauptsächlich finanzielle, Herausforderungen. Hinsichtlich der bezahlbaren Energieversorgung hat die Bundesregierung enorme Hürden zu nehmen. Die Erweiterung der Stromtrassen, der Ausbau und die Förderung erneuerbarer Energiequellen, aber auch die Schaffung von Innovation durch Investitionen in Forschung und Entwicklung verursachen stetig steigende Kosten, die letztendlich auf den Endkunden umgelegt werden. Während für Windkraftanlagen an Land knapp 15-20 Millionen Euro eingeplant werden müssen, kostet eine vergleichbare Anlage im Meer bis zu einer halben Milliarde Euro. Das sind Kosten, die Sie als Bürger tragen müssen. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie unter folgenden Links:

www.wdr2.de/aktuell/interviewkraft102.html

www.bmub.bund.de/presse/pressemitteilungen/pm/artikel/hendricks-wirbt-fuer-ambitioniertes-abkommen-zum-klimaschutz/

www.bundesregierung.de/Content/DE/Interview/2014/09/2014-09-23-hendricks-frankfurter-rundschau.html

Ihr Energiepreis besteht zu fast 72 % aus gesetzlich vorgegebenen, regulierten Kosten und finanziert dadurch zum Großteil die von der Politik geplante Energiewende. Für das Jahr 2015 verkünden die Übertragungsnetzbetreiber zum ersten Mal eine Senkung mehrerer gesetzlicher Abgaben: Die EEG-Umlage sinkt auf 6,17 Cent pro kWh, die Offshore-Umlage auf - 0,051 Cent pro kWh und die AblaV-Umlage auf 0,006 Cent pro kWh. Wir geben diese Senkungen an die entsprechenden Kunden komplett weiter und lassen Sie dadurch an der Abgabenminderung direkt teilhaben. Nichtsdestotrotz müssen Sie als Endverbraucher aufgrund politischer Entwicklungen in und außerhalb von Europa immer mehr für Ihre Energie bezahlen. Wir werden uns aber auch darüber hinaus in Ihrem Interesse dafür engagieren, die Bestandteile Ihres Energiepreises so niedrig wie möglich zu halten. Einen Teil der gestiegenen Kosten müssen wir allerdings zum 01.01.2015 umlegen. Ihr Arbeitspreis verändert sich auf 28,68 Cent/kWh (brutto). Ihr monatlicher Grundpreis verändert sich nicht. Gleichzeitig senken wir Ihre jährlichen Kosten, indem wir Ihnen als unser Kunde die Senkung der EEG-, der Offshore- und der AblaV-Umlage von 2014 zu 2015 in vollem Umfang weitergeben. Dadurch tragen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten dazu bei, Ihren Preis so gering wie möglich zu halten. Alle weiteren Preiskonditionen bleiben wie vertraglich vereinbart unverändert. Sie haben das Recht, Ihren Vertrag auf den Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Anpassung in Textform zu kündigen. Die Höhe Ihrer aktuellen Abschläge sowie die bestehenden allgemeinen Geschäftsbedingungen bleiben unverändert. Wenn der Verbrauch sich erhöht oder verringert, werden entsprechende Anpassungen spätestens in Ihrer jährlichen Rechnung wirksam. Wir als unabhängiger Energieanbieter sind stets bestrebt, die wenigen verbleibenden Stellschrauben zu Ihrem Vorteil zu drehen. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie unter folgenden Links:

www.netztransparenz.de/de/index.htm

www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2014/01/2014-01-06-strompreis.html

www.umweltbundesamt.de/daten/energiebereitstellung-verbrauch/ausbauziele-der-erneuerbaren-energien

www.ndr.de/nachrichten/dossiers/windkraft/offshore4_page-1.html

Im Jahr 2014 zahlte ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh 219,00 Euro (ohne Mehrwertsteuer) für die Ökostrom-Förderung, die in den Strompreis einfließt. Die Förderkosten betragen aktuell rund 20 Milliarden Euro pro Jahr, die letztendlich von den Stromkunden bezahlt werden. Sehr viele Unternehmen, die einen besonders hohen Energieverbrauch zu verzeichnen haben, sind von der EEG-Umlage befreit. Für den deutschen Stromkunden bedeutet dies eine weitere finanzielle Belastung. Darüber hinaus planen die Übertragungsnetzbetreiber eine Anhebung der Durchleitungsentgelte. Diese in 2015 geplante Erhöhung, wird auf Sie als Stromendkunde umgelegt und einen Anstieg der Preise mit sich führen. Mit einer Entspannung der Strompreiserhöhungen ist folglich nicht zu rechnen und gefährdet darüber hinaus das Ziel der bezahlbaren Energieversorgung. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie unter folgenden Links:

www.faz.net/agenturmeldungen/unternehmensnachrichten/roundup-oekoenergie-erstmals-stromquelle-nummer-1-braunkohle-ueberholt-13184077.html

www.morgenpost.de/printarchiv/wirtschaft/article133326308/Die-Null-Entlastung.html

www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.strompreise-ein-einmaleffekt-laesst-die-eeg-umlage-2015-sinken.346b2ef8-a273-48a6-ae43-55dbf4a65ec0.html

Ein weiterer Zielaspekt der Energiewende stellt die sichere Energieversorgung dar, die durch eine gewisse Unabhängigkeit in der Energieproduktion und durch die Steigerung der Netzstabilität geschaffen würde. Politische Unruhen und Krisen in Nachbarländern und -staaten, verdeutlichen die Risiken einer eventuellen Abhängigkeit in der Stromversorgung. Die Bundesregierung setzt auf einen vielfältigen Energieträgermix und auf mehrere Bezugsquellen, um die Abhängigkeit zu reduzieren, die sich in den stetig steigenden Energiepreisen widerspiegelt. Der konstante Ausbau der Windparks im Norden Deutschlands und auch der Aufbau riesiger Solarfelder im Süden steigern die gewünschte Unabhängigkeit der Bundesrepublik von anderen Bezugsländern. Die Einspeisung selbst produzierter Energie ins Stromnetz birgt aber auch Risiken. Energie aus erneuerbaren Quellen unterliegt witterungsbedingt starken Schwankungen. Der steigende Anteil dieser Energie im deutschen Netz gefährdet die Netzstabilität und folglich die sichere Energieversorgung. Zur Gewährleistung einer hohen Netzstabilität, muss das Stromnetz ausgebaut werden. Gerade dieser Ausbau gilt als größtes Hindernis der Energiewende, und die erwarteten Kosten liegen im Milliardenbereich. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie unter folgenden Links:

www.n-tv.de/politik/Die-Koenigsleitung-ist-der-Knackpunkt-article13622786.html

www.welt.de/regionales/hamburg/article132106290/Suedlink-Stromtrasse-schuert-viele-Aengste.html

www.ndr.de/nachrichten/dossiers/windkraft/Das-Nadeloehr-Kabel-sorgen-fuer-Probleme%2Cstromkabel2.html

Insgesamt wirken eine Vielzahl unterschiedlicher Einflussfaktoren auf die Energiepreise ein: die Preisentwicklung auf den internationalen Rohstoffmärkten, der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Dollar, die Kostenentwicklung bei inländischen Produktionsfaktoren, staatliche Eingriffe, Auflagen sowie die jeweiligen Marktbedingungen. Durch die Liberalisierung der Märkte im Bereich der leitungsgebundenen Energieversorgung haben sich vor allem in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen grundlegend verändert.

Als Folge der starken Fluktuationen im Energiemarkt und des dadurch bedingten Aufwärtstrends der Preisentwicklung werden Sie als Kunde leider immer weiter belastet. Als Energieanbieter bemühen wir uns, unsere Kunden so gut wie möglich vor Preiserhöhungen zu schützen. Allerdings sind uns als Lieferant bei vorgegebenen Kosten leider oft die Hände gebunden. Derzeit engagieren wir uns in Kooperation mit einigen politischen Parteien stark dafür, weitere attraktive Tarifangebote zu entwickeln, die das Ziel der bezahlbaren Energie ermöglichen.

Lieber Kunde, hiermit haben wir Sie über die aktuellen Ereignisse im Strommarkt sowie über unsere diesbezüglich getroffenen Maßnahmen informiert. Wir freuen uns, Sie als zufriedenen Kunden auch in Zukunft beliefern zu dürfen.

Mit freundlichem Gruß

prioenergie
eine Marke der ExtraEnergie GmbH

Postfach 974
09009 Chemnitz
www.prioenergie.de

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Meine Forderung an ExtraEnergie GmbH: Rücknahme der Preiserhöhung


Firma hat innerhalb von 14 Tagen geantwortetofortantwort
20.01.2015 | 14:55
Firmen-Antwort von: ExtraEnergie GmbH
Abteilung: Kundenservice

Sehr geehrter Herr Weris,

auch auf diesem Wege möchten wir uns nochmals für Ihre Kontaktaufnahme bedanken.

Selbstverständlich werden wir Sie sofort telefonisch oder per E-Mail informieren, falls sich neue Informationen für Sie ergeben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre prioenergie

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Kommentare und Trackbacks (2)


13.02.2015 | 17:24
von Rainer Weris noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Man hat mir ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt, davon habe ich Gebrauch gemacht.
Erst wenn ich meine Jahresabrechnung erhalten habe, kann ich beurteilen ob der Fall ordentlich gelöst wurde.


25.02.2015 | 14:44
von Rainer Weris gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Heute wurde mir ein Abschlag meines Guthabens überwiesen.
Das Sonderkündigungsrecht lief somit Problemlos.
Danke an Prioenergie




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