Deutsche Bahn AG (Berlin)
Fahrkostenerstattung
ich bin am 6.1.2011 mit einem Lidl-Bahnticket von Bad Neuenahr nach Winterthur (Schweiz) gefahren, und kam wegen eines ausgefallenen ICE eine Stunde später an.
Da ich wusste, dass man in einem solchen Fall Anspruch auf Entschädigung hat, ging ich in Mannheim - wo ich aufgrund des Zugausfalls einen unplanmäßig längeren Aufenthalt hatte - zum Schalter, wo man mir ein sog. Fahrgastrechteformular aushändigte.
Dies müsse ich ausfüllen, sagte mir die Frau am Schalter. Außerdem müsse das Originalticket beigefügt werden. Aus genau dem Grund konnte ich den Antrag nicht in Mannheim abgeben, denn die Fahrkarte brauchte ich ja noch.
Nun habe ich also das Formular ausgefüllt und abgeschickt. Und bekomme jetzt vom Servicecenter Fahrgastrechte in Frankfurt die Mitteilung, dass sie mir für die Zusendung meiner "Anfrage" zu meiner Reise von Bad Neuenahr nach Winterthur danken. Von mir aber dazu folgende Angaben benötigten usw.
Und da denke ich, genau die Angaben, die sie jetzt von mir wollen, die habe ich doch auf dem Formular gemacht. Nur Angaben zu meinem letzten genutzten Zug, die hatte ich nicht gemacht. Warum auch, war für die Sache absolut nicht von Bedeutung. Ich hatte Ihnen dafür geschrieben, von wo bis wo, die geplante und die tatsächliche Ankunftszeit, und der verspätete ICE mit Nummer und Uhrzeit. Was wollen die mehr?
Und jetzt schreiben sie mir, als wenn ich das Formular überhaupt nicht ausgefüllt hätte, und wollen nochmal alles von mir wissen. Das ist Bürokratie hoch zehn, nur um ein paar Euro zurück zu bekommen. Da sollte sich manch einer überlegen, ob er das Ausfüllen des Formulars ganz sein lässt und das Geld besser in den Wind schreibt. Man kann schließlich froh sein, überhaupt noch am selben Tag angekommen zu sein und nicht an einem fremden Ort außerplanmäßig übernachten zu müssen.
Schreiben Sie Ihre Beschwerde.
Ärgerlich finde ich auch, dass es überhaupt solche blöden, völlig unübersichtlichen Formulare gibt. Es müsste doch möglich sein, die Erstattung gleich am Schalter zu bekommen. In meinem Fall beispielsweise lagen alle Voraussetzungen vor, und nachweisen konnte ich es auch. Und wieso brauchen die das Original-Ticket, wenn ich es Ihnen vor die Nase halte und sie sehen, dass ich eines habe und für welche Reise? Also schlimmer als bei der Bahn kann es nirgends zugehen.
Ein letzter Punkt: Ein Management hat die Bahn für alles, wenn auch ein schlechtes. Aber wo in Gottes Namen kann ich meine Beschwerde anbringen? Es müsste doch in deren Interesse liegen, dass sie ihren schlechten Ruf loswerden.
Wenn ich mir die Beschwerden über die Bahn hier so durchlese - und glaubwürdig klingen sie alle - dann denke ich manchmal, wir sollten uns hier vom Acker machen und auf eine Südseeinsel oder ins schottische Hochland gehen, wo das Leben nur angenehme Seiten zu bieten hat und die Bahn ganz weit weg ist.
Hier nochmals kurz die relevanten Details:
Reise von Bad Bodendorf nach Winterthur am 6.1.2011
Ankunft geplant um 19.19
Ankunft tatsächlich um 20.19
Ausfall des ICE Nr. 277, planmäßig ab 15.36
Hinweis: Den Umweg über die rechtsrheinische Strecke habe ich genommen, weil der IC 2313, ab Bonn um 13.14, laut Anzeigetafel mehr als 50 min. später angekündigt war.
Und, wie gesagt, ich hatte ein Lidl-Ticket aus der Dezember-Aktion.
www.bahn.de/p/view/home/kontakt/kundendialog.shtml
Aber da Sie FREIWILLIG einen Umweg in Kauf genommen haben, glaube ich nicht, dass Sie irgendetwas erhalten werden. Der verspätete Zug hatte mehr als 50 Minuten Verspätung, aber eben keine 60 Minuten.
In der Regel ist auch so, dass während der Fahrt dann einiges wieder gut gemacht wird.
Ich würde sagen, selber schuld.
Beschwerde ist noch nicht gelöst.