Beschwerde lesen

Ich war seit Anfang 2008 Kunde bei Arcor, welches kurz darauf von Vodafone übernommen wurde. Nachdem ich gleich zu Beginn viel Ärger mit dem Anschluss hatte (musste drei Monate! drauf warten), begann Arcor kurze Zeit später damit, die Einzugsermächtigung auszunutzen und plötzlich irgendwelche völlig unerklärlichen Phantasiebeträge abzubuchen.

Man muss dazu sagen: Ich hatte von Anfang an eine Telefon- und Internetflatrate mit einem monatlichen Festbetrag, zu dem ich keine zusätzlichen Kosten verursachte (bis auf ein paar wenige Anrufe auf die kostenpflichtige Arcor/Vodafone-Hotline, weil mal wieder die vertraglich zugesicherten Leistungen nicht oder nur mangelhaft erbracht wurden).

Nachdem ich die Einzugsermächtigung daher widerrief und fortan immer pünktlich die monatlichen Festbeträge per Dauerauftrag überwies, stritt ich lange mit Arcor um die ungerechtfertigten Forderungen.

Dann kam Vodafone ans Ruder und beharrte ebenfalls darauf. Da man mich inzwischen mit kostenpflichtigen Mahnungen bombardierte, von denen jede einzelne unverschämte 5 Euro Mahngebühren kostete, gab Anfang letzten Jahres klein bei, bezahlte die Forderungen und kündigte im gleichen Atemzug den Vertrag, der aber leider noch bis Mai dieses Jahres weiterlief. Vodafone wollen ihre Gänse eben solange wie möglich rupfen.

Und genau das bekam ich nun auch nach meiner Kündigung zu spüren.

Obwohl ich immer regelmäßig ohne Lücken die monatlichen Festbeträge per Dauerauftrag überwies, schickte mir Vodafone vor kurzem eine Mahnung, welche als "letzte Mahnung" ausgegeben wurde, obwohl es (nachdem ich die alten Forderungen vor über einem Jahr beglich) die erste Mahnung war. Des weiteren wurden mir prompt gerichtliche Mahnverfahren angedroht.

Da ich von früheren Schriftverkehren weiß, dass Vodafone oft gar nicht reagiert und stattdessen nur munter weiter kostenpflichtige Mahnbriefe schickt, man mir aber nur eine Frist von wenigen Tagen setzte und eben diese Mitteilung erst am letzten Tag dieser Frist in meinem Briefkasten landete, teilte ich Vodafone per Einschreiben mit, dass ich den Betrag (aufgrund meiner schlechten finanziellen Situation) in kleinen Raten abzahlen werde, obwohl die Forderung auch dieses mal rechtswidrig ist und die von mir eigentlich nichts zu fordern haben. Aber als kleiner Verbraucher sitzt man grundsätzlich am kürzeren Hebel und wird, wenn man aufmuckt, mit Mahnungen überhäuft, welche die durch Abzocke angehäuften Schulden nur noch mehr in die Höhe treiben.

Um meinen guten Willen zum schlechten Spiel zu zeigen, überwies ich auch prompt vor Ablauf der Frist die erste Rate und legte als Beleg dem Einschreiben einen Kontoauszug bei. Die restlichen Raten setzte ich per Dauerauftrag fest.

Auch darauf gab es keine Reaktion. Stattdessen flatterte mir heute ein Brief eines Inkassounternehmens in den Briefkasten. Man fordert von mir nun den vierfachen Betrag der Forderung, zahlbar innerhalb einer Woche. Ansonsten drohen Schuldenanhäufung, Gericht und Schufa-Verschandelung.

Offensichtlich möchte Vodafone also auch andere Firmen an ihren Machenschaften teilhaben lassen. Und man sahnt gut ab: Die Hauptforderung von Vodafone hat sich innerhalb einer Woche auf fast das Doppelte erhöht. Dazu Zinsen. Dazu "vorgerichtliche Mahnauslagen". Dazu "Kosten Personen- und Kontenprüfung". Dazu monatliche Kontoführungsgebühren von monatlich 2,50€ (eine weitere rechtswidrige Abzocke). Und schließlich noch Inkassogebühren (welche die obigen Kontoführungsgebühren rein rechtlich bereits abdecken).

Die Hälfte des Schreibens wurde in schwarzer Fettschrift gedruckt und beinhaltet jede Menge Drohungen.

Die Masche dieser Abzocker ist also eindeutig:

Man bedient sich schamlos an den Konten der Kunden, welche Vodafone Einzugsermächtigungen überließen. Wird diese Einzugsermächtigung daraufhin vom Kunden aufgekündigt, beginnt die Mahnflut, um dann eben auf diese Weise Geld vom Kunden abzuzocken.
Zahlt dieser dann widerwillig und kündigt entnervt den Vertrag, hält man ihn trotz rechtzeitiger Kündigung noch ein Jahr gefangen. In dieser Zeit lässt man ihn in Ruhe, lässt auch nichts von sich hören. Ist der Kunde dann aus dem Vertrag raus und endlich bei einem seriösen Provider untergekommen, schickt Vodafone eine erste Mahnung, welche direkt als "letzte Mahnung" deklariert wird, für einen neuerlichen Phantasie-Abzockbetrag. Da der Kunde ja nun weg ist und man ihn nicht mehr an der Leine hat, muss man sich eben ranhalten mit der letztmaligen Abzockmöglichkeit. Da wird auch sofort noch ein Inkassoabzockunternehmen mit ins Boot geholt, um die Kosten für den ehemaligen Kunden nochmals erheblich in die Höhe zu treiben und zu schröpfen, wo es eigentlich nichts mehr zu schröpfen gibt.

Eines ist sicher, was man auch an den mangelnden Reaktionen dieses Vereins hier in der ReclaBox sieht:

Vodafone schert sich einen Dreck um die Kunden. Und erst recht um deren Zufriedenheit. Es wird nicht auf Beschwerden per Brief, nicht auf Mails und auch nicht hier in der ReclaBox reagiert. Das einzige, was diesem Unternehmen im Sinn liegt, ist das Geld der Kunden. Und das beschafft man sich auf allen erdenklichen Wegen mit beinahe verdächtigen Methoden.

Was diese Geldhaie nicht begreifen zu scheinen: Sie verdienen durch die Kunden ihre Brötchen. Der Kunde ist ihr Geldgeber und damit ihr Chef. Hat man den letzten Kunden abgezockt und vergrault, gibt es keine Kohle mehr und das Unternehmen geht den Bach runter.

Leider ist letzteres Utopie, weil sich solche Institutionen seltsamerweise am besten halten. Aber zu wünschen wäre es solchen Schandflecken der Branche, dass sie baldmöglichst untergehen!

Ich für meinen Teil werde mich auch weiterhin gegen diese Methoden zur Wehr setzen. Der nächste Gang wird der zum Anwalt sein.

Mit Vodafone bin ich jedenfalls auf Lebenszeit fertig! Und ich werde diesen Laden auch ganz sicher niemals irgendjemandem empfehlen!

Auch wenn sie immer noch ihre Griffel nach mir ausstrecken: Ich bin froh, Vodafone immerhin vertraglich endlich los zu sein und bei einem Provider untergekommen zu sein, der zum einen seine Leistungen erbringt und zum anderen nicht abzockt.