Beschwerde lesen

Die Sache begann am 17.05.2015. Ich bestellte bei „mobilebomber.de“ ein Smartphone (Galaxy S4 Mini) im Wert von € 184,90. Zusätzlich wurden € 4,99 Hinsendekosten erhoben, bezahlt habe ich über Amazon Payments. Das Gerät wurde am 20.05.2015 geliefert, da es meiner Frau aber nicht zusagte, packte ich es noch am gleichen Abend - bezeugbar! - unversehrt in den Originalkarton und schickte es am 21.05.2015 im Rahmen des Widerruf-Rechts wieder zurück an den Händler.

Am 27.05.2015 erhielt ich dann Nachricht von „mobilebomber.de“, dass ich das Gerät beschädigt haben soll und es wurde mir ein Wertersatz in Höhe von € 36,98 „angeboten“ – alternativ könne ich das Gerät auch wieder komplett zurückerhalten. Mir wurde eine Frist von 2 (sic!) Tagen gesetzt, mich für eine der Varianten zu entscheiden. Entsprechende Einwände meinerseits bzgl. des angeblichen Schadens wurden allesamt ignoriert, so dass ich über meine Rechtschutzversicherung eine Rechtsberatung eingeholt habe. Mir wurde von zwei Rechtsanwälten unabhängig voneinander geraten, die Abbuchung des Händlers zu widerrufen, so dass der Händler in der Nachweispflicht über die angebliche Beschädigung stehe.

Genau diesen Schritt unternahm ich, nachdem klar war, dass „mobilebomber.de“ stur bleiben wird. Gleichzeitig nahm ich Kontakt zu „Amazon Payments“ auf, um den Sachverhalt zu erklären und ggf. Unterstützung bei der Einforderung meines Verbraucherrechts zu erhalten. Dort wurde mir von Anfang an gesagt, ich müsse den Widerruf der Abbuchung rückgängig machen, um dann die Amazon A-Z-Garantie nutzen zu können, z. B. "Nachdem Ihre Überweisung bei uns eingegangen ist, können Sie für die Differenz des Abzuges einen Garantieantrag stellen. Erst wenn der Garantieantrag gestellt wurde, können wir entsprechend an den Verkäufer herantreten."

Am 01.06.2015 erhielt ich Nachricht, dass „mobilebomber.de“ mir eine Erstattung in Höhe von € 147,92 „ausgezahlt“ habe. Entsprechend wurde durch diesen Händler nicht nur der meiner Ansicht nach unberechtigte Wertersatz abgezogen, sondern darüber hinaus die von mir entrichteten Versandkosten in Höhe von € 4,99, was nach aktueller Rechtssprechung nicht gestattet ist! Ich für meinen Teil habe nach der mehrfachen schriftlichen Versicherung der Amazon Payments Mitarbeiter und weil ich bisher eine sehr zufriedener und vertrauensvoller Kunde von Amazon war, den strittigen Gesamtbetrag in Höhe von € 189,89 am 01.06.2015 an Amazon Payments überwiesen.

Im Anschluss scheiterten meine Versuche, den A-Z-Garantieantrag zu stellen daran, dass laut Amazon Payments der Verkäufer den Fall noch nicht abgeschlossen hatte. Der Verkäufer wiederum teilte mir in einer Email mit, dass ihm das Abschließen des Vorgangs leider nicht möglich sei. Hierauf wiederum teilte mir Amazon Payments mit, dass dies sehr wohl dem Verkäufer möglich sei und man sich diesbezüglich erneut (?) in Verbindung setzen werde. Es folgten erneut viele Emails zwischen Amazon Payments und mir. Schließlich war der Vorgang tatsächlich abgeschlossen auf der Amazon Payments Seite, eine A-Z-Garantie konnte ich allerdings weiterhin nicht beantragen. Einige Emails und Wochen später schlugen dann die Aussagen von Amazon Payments um, man teilte mir in einer Email mit, dass es „…aufgrund der Sachlage es nicht möglich ist, hier den Garantieantrag gegen den Verkäufer zu stellen. Sobald Sie aktiv einem Einzug widersprechen, ist diese Option nicht mehr möglich. “ und am 25.07.2015 dann die endgültige Absage:

„Guten Tag, Herr Sattler,

vielen Dank, für Ihre Rückmeldung, die wir in unserer weiteren, internen Überprüfung mit einbezogen haben. Leider kann hier der A-Z-Garantieantrag zu P02-1379867-xxxxxxx definitiv nicht mehr gestellt werden, und ich bitte die in Aussichtstellung, zu entschuldigen. Wir können Ihnen daher nur mitteilen, dass Sie sich für die Forderung direkt an den Verkäufer wenden müssen.

Ich bedaure, dass wir hier leider keine positivere Nachricht für Sie haben, und Danken für Ihr Verständnis.

Freundliche Grüße

Mxxxx Kxxxxx

Amazon Payments



Mir wurde über viele Wochen hinweg schriftlich bestätigt, Amazon Payments werde mir im Rahmen der A-Z-Garantie behilflich sein, zu meinem Verbraucherrecht zu kommen, dann wurden diverse, zuletzt widersprüchliche Gründe genannt, warum es noch nicht gehe, den Antrag zu stellen und letzten Endes werde ich abgespeist mit der Bitte „die in Aussichtstellung, zu entschuldigen“? Mir bleiben in der Retrospektive nur zwei Erklärungen für den Hergang diese Falles. Die erste, vielleicht harmlosere wäre, dass die Mitarbeiter von Amazon Payments schlecht geschult sind in den eigenen Produkten. Die zweite wäre, dass man mich hier getäuscht hat, um den ausstehenden Betrag ohne großen Aufwand zu erhalten…. Gegenüber dem Verkäufer "mobilebomber.de" wurde ich meiner Ansicht nach durch die getätigten Falschaussagen "entmachtet" und in eine aussichtslose Position (Stichwort Beweispflichtumkehr) gebracht.

Übrigens hat "mobilebomber" mittlerweile zugesagt, die mir auf jeden Fall zustehenden Hinsendekosten zu erstatten, über den meiner Ansicht nach unberechtigten Wertersatz kein Wort.

Falls nötig, kann ich gerne die gesamte Korrespondenz zwischen Amazon Payments und mir nachreichen.