Beschwerde lesen

Sehr geehrtes Poco Team,

im letzten Jahr wollte ich in der Filiale Mainz-Bretzenheim einkaufen. Im Vorfeld war ich schon einmal da, um abzuklären, ob ich meinen Assistenzhund mitnehmen kann, da dieser sich noch in Ausbildung befindet. Wie immer nahm ich hierfür auch alle Unterlagen mit. Zu diesem Zeitpunkt muss ich sagen, war das Personal sehr freundlich und mir wurde gesagt, dass der Mitnahme meines Assistenzhundes nichts entgegenspricht. Anders sah dies jedoch aus, als ich die Poco mit dem Hund betrat. Kaum hatte ich den Eingang passiert, wurde mir gesagt, dass ich mit dem Hund nicht hinein darf. Nur kleine Hunde hätten hier zutritt.

Ich erklärte der Dame, dass es sich bei diesem Hund um einen Assistenzhund handelt und dieser ein Hilfsmittel ist. Mit der Bitte, dass ich meinen Hund nicht auf die Sofas oder Betten lasse, durfte ich passieren. Ein bischen nervös war ich schon, denn ich hatte dummerweise erwartet, dass man dies in sogenannten Teambesprechungen anspricht. Vor allem, weil ich im Vorfeld schon dort war und um Erlaubnis gefragt habe. Das dies nicht der Fall war, merkte ich dann bei Mitarbeiter Nr. 2.

Dort wurde ich darauf hingewiesen, dass der Hund in den Einkaufswagen muss. Jetzt war ich nicht mehr nervös, sondern schon leicht sauer. Ich erklärte dennoch freundlich, dass dieser Hund ein Hilfsmittel ist, auf welches ich angwiesen bin und ich ihn auf keinen Fall in den Wagen heben kann. An der Kasse wurde es dann nicht nur unfreundlich, sondern enorm unverschämt. Man schnauzte mich an, was ich denn mit dem Hund hier will und dass Hund hier verboten sind. Ich versuchte zu erklären, doch man bezichtigte mich der Lüge und hörte mir nicht zu. Ich soll doch mit meinem KÖTER woanders einkaufen. Leider ließ mein Gesundheitszustand es nicht zu, weiterhin mit den Mitarbeitern zu diskutieren. Mein Hund signalisierte mir einen drohenden Anfall, welcher ausgelöst werden kann, wenn ich mich zu sehr aufrege.

Also ich muss sagen, ich bin maßlos enttäuscht von so viel Unverschämtheit und Diskriminierung. Ich bin schwerstbehindert, aber ich bin drotzdem ein MENSCH und ein zahlender KUNDE. Ich denke, dass ich daher erwarten kann, dass man freundlich zu mir ist. Vor allem, wenn ich vorher um Erlaubnis gebeten habe. Hätte man mir im Vorfeld gesagt, man müsse es abklären oder er darf nicht rein, wäre das alles nicht passiert. Weiterhin macht der Ton die Musik. Schon mal was von FREUNDLICHKEIT den Kunden gegenüber gehört? Ist das jetzt nicht mehr nötig? Da das Soziale Netzwerk die Möglichkeit bietet, sich mit anderen auszutauschen, habe ich erfahren, dass ein Hypohund (Diabetiker-Assistenzhund) ebenfalls dem Laden verwiesen wurde.

Hier noch ein paar Infos: Ein Assistenzhund ist ein medizinisches Hilfsmittel. Er wurde dem Blindenführund gleichgestelt. Erkennbar sind Assistenzhunde an ihren Kenndecken, die signalisieren, dass der Hund im Dienst ist. Ein Assistenzhund kann leben retten, erleichtern und vor allem bereichern. Assistenzhunde MÜSSEN einen enormen Grundgehorsam haben. Da mein Hund nicht für Allergiker geeignet ist, habe ich als Halter die PFLICHT ihn vor jedem Dienst auszukämmen, damit er keine Haare verliert. Außerdem muss ich sagen, darf mein Hund in den Netto, Lidl, Penny, Aldi, Real, Dm, Müller und ja sogar REWE mit Metzgerei. Die ganzen anderen Läden wie Ikea Roller u.s.w. muss ich jetzt nicht alle aufzählen, die Liste ist sehr sehr lang. Ich hoffe inständig, dass man dieses Thema mit den Führenden Inhabern der Poco bespricht, um eine Information herauszugeben, wie man mit der Mitnahme von Assistenzhunden weiterhin verfahren soll. Ich hoffe inständig, dass sich jemand diesbezüglich bei mir meldet, da ich sonst gezwungen bin gegen die Diskriminierung vorzugehen mit allen möglichen Mitteln. Auch wenn das heißt, dass wir einen Fernsehbericht herausgeben müssen. Wie im einzelnen soetwas abläuft, können Sie gerne mit mir oder der Firma Netto und REWE besprechen. Dort war man auch einmal sehr unfreundlich zu Behinderten, die alles versuchen selbstständig zu sein.

Mit freundlichen Grüßen

N. Petry