Beschwerde lesen

Am 6.9.2015 kaufte ich bei Möbel Hardeck in Bramsche eine Leder-Eckgarnitur der Marke Polinova. Geliefert wurde am 16.11.2015. Die unförmigen und zuknautschten Lehnen sollten lt. Auskunft des ausliefernden Personals eine Folge der straffen Verpackung sein und sich spätestens binnen 14 Tagen geben.

BILDER

4 Bilder

Da das nicht einmal ansatzweise der Fall war, wurde am 26.11.2015 unter Beifügung aussagekräftiger Fotos reklamiert. Am 1.12.2015 erhielt ich ein Schreiben der Fa. Hardeck, in dem mir ein Kundendienstbesuch am 17.12.2015 avisiert wurde. Mit Schreiben vom 22.12.2015 teilte mir Hardeck dann mit nun befasse sich der Werkskundendienst mit der Angelegenheit. Dieser würde sich in 2-3 Wochen bei mir melden. Am 21.1.2016 begutachtete ein Mitarbeiter der Herstellerfirma die Lehnen. Am 23. 2.2016 sollten diese dann ausgetauscht werden.

Schon bei der Anlieferung fiel auf, daß diese noch faltiger und deformierter waren als die ursprünglichen. Darauf wies ich den Monteur sofort hin. Er ließ sich jedoch nicht davon abhalten, die reklamierten Lehnen gegen noch deformiertere auszutauschen und trotz Protest umgehend mit einem Heißluftfön derart zu bearbeiten, daß Dämpfe freigesetzt wurden, die das Atmen kaum noch möglich machten. Meinen Einwand, nach Erkalten des Materials träte ohnehin der ursprüngliche Zustand wieder ein und der Hinweis, das Leder sei an zwei Stellen bereits verbrannt, ignorierte der Mitarbeiter der Herstellerfirma ebenso wie meine Bitte um eine Durchschrift seines Arbeitsprotokoll. Es dauerte keine 10 Minuten und die Sofalehnen hatten wieder ihre Ursprungsform angenommen. An zwei Stellen war das Leder so stark erhitzt worden, daß es seine Oberflächenstruktur verloren hatte.

Ich dokumentierte diesen Zustand durch Fotos und reklamierte umgehend telefonisch und noch einmal schriftlich per Mail unter Beifügung der Fotos am 25.2.2016. Am 10.3.2016 erhielt ich einen Anruf der Fa. Hardeck. Ich wurde gebeten, noch einmal Fotos zu machen und diese zu übermitteln. Am 15.3.2016 traf wieder ein Schreiben von Hardeck ein, der Werkskundendienst befasse sich noch einmal mit der Sache und würde sich binnen 2-3 Wochen zwecks Terminvereinbarung bei mir melden. Neuer Termin war dann der 5.4.2016 ab 12.00 Uhr. Also nahm ich mir einen halben Tag unbezahlten Urlaub. Gegen 16.00 Uhr erhielt ich einen Anruf von Hardeck, es handele sich um ein Versehen. Der Mitarbeiter der Firma nähme den Termin nicht bei mir, sondern direkt bei der Firma Hardeck wahr. Mir riß endgültig der Geduldsfaden und ich teilte den gesamten Sachverhalt am 9.4.2016 der Geschäftsleitung mit. Eine Antwort auf dieses Schreiben blieb aus.

Ebensowenig erfolgreich verliefen diverse persönliche Kontaktaufnahmen in der Filiale in Bramsche, für die ich jedesmal 100 km hin und 100 km wieder zurück fahren mußte. Der letzte Besuch der Filiale Bramsche erfolgte am 3.6.2016. Dort bat mich ein Mitarbeiter, zum x-ten Mal, Fotos der deformierten Lehnen einzuschicken und versprach Abhilfe. Am gleichen Tag, mithin dem 3.6.2016, an dem ich mir noch passende Kissenhüllen für die Sitzgarnitur ausgesucht hatte, bot mir Hardeck schriftlich an, vom Kaufvertrag zurückzutreten, die mangelhafte Ware zurückzunehmen, mir im Hause Hardeck neue Ware auszusuchen und weil man mich als guten Kunden behalten wollte, stellte man mir dann nach einer komplizierten Berechnung über eine Produktlebensdauer und einen Nutzungszeitraum (gemeint war die Zeit, in der Hardeck die mangelhafte, komplett bezahlte Ware in meinem Haus geparkt hatte) eine Rechnung in Höhe von 109,39 Euro für die angebliche Nutzung aus und erdreistete sich, mir in diesem Schreiben auch noch eine Frist zu setzen. Mir ist dann der Kragen geplatzt und ich bin dann sehr deutlich geworden, weil ich die Sitzgarnitur (mit Ausnahme der Lehnen von durchaus guter Qualität) unbedingt behalten und endlich nutzen wollte und forderte nochmals den Austausch der Lehnen oder einen Preisnachlaß von 300,-- Euro, um die Lehnen von einer Fremdfirma aufarbeiten zu lassen und für meine Auslagen (Lohnausfall, Fahrkosten).

Daraufhin erhielte ich 3 weitere Schreiben, eines vom 13.6.2016 und ein weiteres vom 7.7.2016 mit dem Inhalt, man würde keine neuen Armlehnen liefern, da man mich als Kundin nicht zufriedenstellen könnte (will sagen: Ich bin zu anspruchsvoll, solche Lehnen sind bei Hardeck Standard?) und ein weiteres, mit dem man mir einen Scheck in Höhe von 200,-- Euro anstelle der geforderten 300,-- Euro avisierte und mir platt mitteilte, damit sei die Angelegenheit abgeschlossen. Der Scheck ist inzwischen eingetroffen, eingelöst habe ich ihn noch nicht, denn die Sache ist keinesfalls abgeschlossen.

Es wird schwierig genug sein, jemanden zu finden, der die Lehnen für 200,-- Euro aufarbeitet, aber ich werde auf gar keinen Fall auf den Ersatz meiner Auslagen verzichten. Bei einer Kilometerpauschale von 30 Cent und 4 Fahrten nach Bramsche à 100 km pro Strecke sowie dem Lohnausfall für einen halben Tag kommt da einiges zusammen. Mit den weiteren geforderen 100,-- Euro wäre Hardeck gut bedient gewesen, wobei sich der Laden hier ein echtes Armutszeugnis ausstellt. Hier sollte man wirklich Farbe bekennen und retten, was noch zu retten ist.

Aber man will wohl nur den Kunden klein kriegen. bis er aufgibt. Ich glaube auch nicht, daß sich hier mit einem Anwalt viel erreichen läßt. Es verzögert die Sache nur weiter. Ich werde mich deshalb an die Medien und die Verbraucherzentrale wenden.

Kaufen werde ich in diesem Laden sicher nie wieder etwas.